Windeldermatitis

Windeldermatitis: Ursachen, Symptome und Pflegemaßnahmen

Die Windeldermatitis, eine schmerzhafte Entzündung im Po- und Genitalbereich, ist besonders bei Menschen, die Windeln tragen, verbreitet. Diese Erkrankung tritt häufig bei Säuglingen und Kleinkindern auf, aber auch ältere Menschen, die aufgrund von Inkontinenz Windeln verwenden, sind gefährdet.

Ursachen der Windeldermatitis

Die Hauptursachen für die Windeldermatitis sind erhöhte Feuchtigkeit unter der Windel und der längere Kontakt der Haut mit Urin oder Stuhl. Die feuchte Umgebung unter der Windel, kombiniert mit Reibung, schädigt die obere Hautschicht. Abbauprodukte aus Urin und Stuhl reizen die Haut zusätzlich und schwächen die Hautbarriere, was Krankheitserregern wie Candida-Hefepilzen den idealen Nährboden bietet. Gelegentlich können auch Überempfindlichkeiten gegen bestimmte Pflegeprodukte oder Bestandteile der Windel zu Hautreizungen führen.

Symptome der Windeldermatitis

Die Symptome der Windeldermatitis sind im Windelbereich auftretende Rötungen, vor allem an Po, Geschlechtsorganen, unterem Bauch und Oberschenkeln. Diese Rötungen können in ihrer Intensität variieren:
– Leichte Entzündung: Begrenzte, flächige Rötungen oder vereinzelte kleine Knötchen, leichte Schwellung und Reizung.
– Mittelschwere Entzündung: Ausgedehntere Rötungen, geschwollene oder wund geriebene Haut, begleitet von Schmerzen und Unwohlsein.
– Schwere Entzündung: Ausgedehnte, glänzend erscheinende Rötung mit offenen Hautstellen, Knötchen und Knoten.
Bei einer Infektion mit dem Hefepilz Candida albicans entstehen dicke, rote, plattenförmige Flecken mit Knötchen und Pusteln, oft auch in den Hautfalten.

Prävention und Pflegemaßnahmen

Um Windeldermatitis vorzubeugen, ist häufiges Windelwechseln entscheidend. Bei der Pflege sollten sanfte Methoden verwendet werden, wie das Reinigen der Haut mit einem weichen Waschlappen und warmem Wasser. Besondere Aufmerksamkeit ist den Hautfalten zu widmen, da sie oft Feuchtigkeit einschließen. Vermeiden Sie Pflegeprodukte, die Reizungen verursachen können.

Behandlung und Komplikationen

In den meisten Fällen heilt eine Windeldermatitis mit geeigneten Pflegemaßnahmen innerhalb von 2 bis 3 Tagen ab. Wenn sich die Entzündung nicht verbessert, könnte dies auf eine zusätzliche Infektion mit Bakterien oder Pilzen hindeuten. In solchen Fällen können medizinische Salben helfen.

Windeldermatitis: Vorbeugung und Diagnose

Die Vorbeugung und Diagnose von Windeldermatitis sind entscheidend, um das Wohlbefinden von Kindern und Erwachsenen, die Windeln tragen, sicherzustellen.

Vorbeugung von Windeldermatitis

Die beste Maßnahme zur Vorbeugung von Windeldermatitis ist das häufige Wechseln der Windel, insbesondere nachdem Stuhl oder Urin in die Windel gelangt ist. Dadurch wird der Kontakt zwischen Stuhl oder Urin und der Haut so kurz wie möglich gehalten. Bei der Reinigung der Haut reicht in der Regel ein weicher Waschlappen mit warmem Wasser aus. Falls Seife benötigt wird, sollte sie mild und frei von Duftstoffen sein. Es konnte nicht nachgewiesen werden, dass bestimmte Pflegeprodukte oder Windelcremes vor Windeldermatitis schützen.
Festgetrocknete Stuhlreste können sanft mit Babyöl entfernt werden, gefolgt von einem schonenden Abtrocknen der Haut mit einem weichen Handtuch. Für unterwegs können Feuchttücher verwendet werden, solange sie keine Duftstoffe und Alkohol enthalten.

Diagnose von Windeldermatitis

Typischerweise ist Windeldermatitis leicht zu erkennen, aber in untypischen oder schweren Fällen kann es notwendig sein, Abstriche von den betroffenen Hautstellen zu nehmen. Diese Proben werden im Labor untersucht, um festzustellen, ob die Haut zusätzlich mit Bakterien, Pilzen oder Viren infiziert ist.
Wenn die übliche Therapie nicht zur Besserung führt, kann eine Hautbiopsie erforderlich sein. Hierbei wird unter örtlicher Betäubung ein winziges Hautstückchen entnommen und anschließend unter dem Mikroskop untersucht.

Behandlung von Windeldermatitis

Die Behandlung von Windeldermatitis umfasst mehrere Schritte, darunter:

Hautpflege-Maßnahmen:

– Häufiges Windelwechseln, um den Hautkontakt mit Urin oder Stuhl zu minimieren.
– Lassen Sie die Haut stundenweise ohne Windel, um direkten Kontakt mit Luft zu ermöglichen.
– Reinigen Sie die Windelregion nach dem Stuhlgang mit warmem Wasser oder einem milden, seifenfreien Reinigungsmittel.
– Bei Reisen können Feuchttücher verwendet werden, sofern sie keine irritierenden Inhaltsstoffe enthalten.
– Zinkhaltige Pasten oder Salben mit Vaseline, Lanolin, Paraffin oder Silikonölen unterstützen die Hautschutzfunktion und verhindern Feuchtigkeitsansammlung.

Windel-Auswahl:

– Obwohl die Windelauswahl nicht entscheidend ist, können besonders saugfähige Einmalwindeln vorteilhaft sein, da sie Feuchtigkeit besser binden.

Medizinische Salben:

– Wenn die Windeldermatitis trotz Pflegemaßnahmen nicht abklingt, können rezeptfreie entzündungshemmende Kortisonsalben verwendet werden.
– Bei nachgewiesenen Hefepilzen oder Bakterien kommen Salben mit entsprechenden Wirkstoffen zum Einsatz.

Hinweis:

Es ist wichtig zu wissen, dass eine leichte bis mittelschwere Windeldermatitis in der Regel innerhalb von 2 bis 3 Tagen Behandlung abklingen sollte. Wenn dies nicht der Fall ist, sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen, um weitere mögliche Krankheitsursachen auszuschließen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Informationen in diesem Artikel einen Arztbesuch nicht ersetzen können. Bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Symptomen sollte immer ein Facharzt konsultiert werden. Windeldermatitis ist zwar verbreitet, aber mit angemessener Pflege und Aufmerksamkeit können die meisten Fälle erfolgreich behandelt und zukünftige Fälle vermieden werden.