Weißfleckenkrankheit (Vitiligo)

Vitiligo: Eine Pigmentstörung der Haut

Vitiligo ist eine Pigmentstörung der Haut, die sich durch das Auftreten von weißen Flecken auf der Haut auszeichnet. Die genauen Ursachen dieser Erkrankung sind bisher unbekannt. Obwohl Vitiligo in der Regel keine körperlichen Beschwerden verursacht und nicht ansteckend ist, empfinden viele Betroffene die sichtbaren Hautveränderungen als belastend. Häufig sind sie auch Vorurteilen ausgesetzt.

Was ist Vitiligo?

Vitiligo ist eine Pigmentstörung der Haut, bei der Melanin, das braune Hautpigment, verloren geht. Normalerweise wird Melanin von Hautzellen namens Melanozyten produziert. Es wird vermutet, dass eine Autoimmunreaktion des Körpers diese Hautzellen schädigt, wodurch sie keine Pigmente mehr bilden können. Das Ergebnis sind weiße Flecken auf der Haut.
Typischerweise beginnt Vitiligo zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr. Die weißen Flecken erscheinen oft im Gesicht, an den Händen und den Füßen. Sie können einzeln auftreten, was als “lokale Vitiligo” bezeichnet wird, oder an mehreren Stellen des Körpers, was als “generalisierte Vitiligo” bezeichnet wird.
Es gibt Behandlungen, die die Neubildung von Pigmenten in gewissem Maße fördern können.

Symptome von Vitiligo

Vitiligo verursacht in der Regel keine körperlichen Beschwerden. Einige Betroffene berichten jedoch von Juckreiz, wenn sich neue, unpigmentierte Hautflecken bilden. Die weißen Flecken sind klar von der normal pigmentierten Haut abgegrenzt, insbesondere bei dunkler Haut. Sie beginnen oft klein, können aber im Laufe der Zeit zu größeren Bereichen verschmelzen.
Diese Flecken können am gesamten Körper auftreten, häufig jedoch im Gesicht um Mund und Augen, an den Händen, den Füßen und den Genitalien. Reibung kann auch Flecken am Hals, den Ellenbogen und den Knöcheln verursachen, was als das “Köbner-Phänomen” bekannt ist.

Ursachen und Häufigkeit von Vitiligo

Die genauen Ursachen von Vitiligo sind unbekannt, obwohl eine genetische Veranlagung vermutet wird, da die Erkrankung bei 25 bis 50 Prozent der Betroffenen in der Familie vorkommt.
Vitiligo ist eine häufige Pigmentstörung, die weltweit bis zu 2 Prozent der Bevölkerung betrifft. Die Erkrankung verläuft chronisch und kann von Person zu Person unterschiedlich verlaufen. In jungen Jahren beginnende Fälle neigen dazu, schneller zu fortschreiten und größere Hautflächen zu betreffen. Bei einigen Menschen können sich auch spontan Pigmente an den betroffenen Stellen wieder bilden. Es gibt Behandlungen, die die Pigmentierung der Haut teilweise verbessern können, aber Vitiligo kann nicht geheilt werden.

Diagnose von Vitiligo

Die Diagnose von Vitiligo erfolgt in der Regel anhand der typischen schwach pigmentierten weißen Flecken auf der Haut. Ein ausführliches ärztliches Gespräch ist wichtig, um den Schweregrad der Erkrankung zu beurteilen. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, darunter:
– Das Alter, in dem die Erkrankung begann.
– Die Ausbreitung der Flecken und ihre Veränderungen im Laufe der Zeit.
– Das Vorhandensein anderer Erkrankungen, insbesondere Autoimmunerkrankungen.
– Möglicher Kontakt mit Chemikalien oder Strahlung.
– Die Einnahme von Medikamenten.
– Das Auftreten von Vitiligo oder anderen Autoimmunerkrankungen in der Familie.
Ärzte verwenden oft auch das sogenannte Wood-Licht, eine spezielle Form von UV-A-Licht, um nicht sichtbare Pigmentveränderungen auf der Haut zu erkennen.

Behandlung von Vitiligo

Die Behandlung von Vitiligo hängt vom Schweregrad und der Geschwindigkeit des Fortschreitens der Pigmentstörung ab. Wenn die Erkrankung schnell fortschreitet, können entzündungshemmende Steroide eingesetzt werden, entweder allein oder in Kombination mit einer Lichttherapie, bei der UV-B-Strahlen verwendet werden. Diese Behandlungen sollen die Ausbreitung der Vitiligo verlangsamen.
Die unpigmentierte Haut bei Menschen mit Vitiligo ist besonders empfindlich gegenüber Sonnenlicht und bräunt nicht. Daher ist es wichtig, die Haut vor der Sonne zu schützen. Sonnenschutzmittel mit hohem UV-A- und UV-B-Lichtschutzfaktor sowie lange Kleidung oder spezielle UV-Schutzkleidung können hilfreich sein, um Hautschäden und Hautkrebs vorzubeugen.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass Begleiterkrankungen, wie beispielsweise eine chronische Entzündung der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis), bei Menschen mit Vitiligo behandelt werden sollten.

Besserer Umgang mit Belastungen im Alltag

Menschen mit Vitiligo sind häufig Vorurteilen ausgesetzt, was zu psychischen Belastungen führen kann. Besonders Kinder können in der Schule gehänselt oder gemobbt werden, was das Selbstbewusstsein beeinträchtigen kann. In solchen Fällen kann eine psychologische Betreuung hilfreich sein.
Einige Menschen mit Vitiligo verwenden Camouflage-Make-up, insbesondere im Gesicht, um die Flecken abzudecken und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Dies kann im Alltag helfen, sich wohler zu fühlen und mit den sichtbaren Hautveränderungen besser umzugehen.