Vogelgrippe
Vogelgrippe – Atemwegserkrankung
Vogelgrippe (aviäre Influenza) ist eine Virusinfektion, die hauptsächlich bei Vögeln auftritt. Sie wird durch bestimmte Influenza-A-Viren verursacht und kann in milden oder schweren Formen auftreten. Insbesondere Personen mit engem Kontakt zu Geflügel, wie in Geflügelhaltung, Zucht- und Mastbetrieben oder im Schlachthof, sind gefährdet. Hier sind einige wichtige Fakten und Informationen zur Vogelgrippe:
Was ist der ICD-Code für Vogelgrippe?
Der ICD-Code für die Vogelgrippe lautet J09 für die Influenza durch bestimmte Influenza-A-Viren und U69.21 für die Influenza-A-Viren, die beim Menschen festgestellt wurden.
Symptome der Vogelgrippe:
Die Symptome der Vogelgrippe können variieren und reichen von milden bis hin zu schweren Erkrankungen. In der Regel treten die ersten Symptome 1 bis 5 Tage nach der Ansteckung auf. Zu den häufigsten Symptomen gehören Fieber, Atemwegssymptome wie Husten und Kurzatmigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Im Vergleich zur saisonalen Grippe sind Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen bei der Vogelgrippe seltener. Besonders gefährlich ist, dass Vogelgrippeviren sich in der Lunge ansiedeln können, was häufig zu Lungenentzündungen führt.
Erreger der Vogelgrippe:
Die Erreger der Vogelgrippe sind Influenza-A-Viren, die in verschiedenen Subtypen vorkommen. In der Natur sind diese Viren bei wildlebenden Wasservögeln verbreitet, können aber auch auf Hausgeflügel übergehen. Während einige Varianten wenig krankmachend sind, können andere Varianten, insbesondere Subtypen H5 und H7, zu schweren Erkrankungen bei Geflügel und Wildvögeln führen. Beim Menschen können diese Viren schwere Erkrankungen verursachen, vor allem bei Personen mit engem Kontakt zu infizierten Vögeln.
Verbreitung der Vogelgrippe:
In Deutschland sind bisher keine Vogelgrippe-Erkrankungen beim Menschen aufgetreten. Allerdings wurden in den letzten Jahren immer wieder stark krankmachende Influenza-A-Viren vom Subtyp H5 bei Geflügel und Wildvögeln nachgewiesen. Dies zeigt, dass eine Ansteckung auch in Deutschland möglich ist, insbesondere durch den Kontakt mit Wildvögeln. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für Vogelgrippe-Erkrankungen bei Personen, die Geflügelkontakt auf Reisen in Regionen mit häufigen Vogelgrippe-Ausbrüchen haben, wie Südostasien, dem Mittleren Osten und Nordafrika.
Pandemiepotenzial:
Influenza-A-Viren, einschließlich der Vogelgrippeviren, haben das Potenzial, neue Varianten hervorzubringen, die weltweite Grippewellen (Pandemien) auslösen können. Dies macht die Überwachung und Kontrolle der Vogelgrippe von großer Bedeutung.
Meldepflicht:
Die Vogelgrippe beim Menschen ist eine meldepflichtige Erkrankung. Schon der Verdacht einer Erkrankung muss dem Gesundheitsamt gemeldet werden.
Schutzmaßnahmen:
Hygienemaßnahmen sind entscheidend, um einer Vogelgrippeinfektion vorzubeugen, insbesondere für Personen mit engem Kontakt zu Geflügel. Dazu gehören das Tragen von Schutzkleidung und Handschuhen sowie das Vermeiden von engem Kontakt zu infizierten Vögeln und ihren Ausscheidungen.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Informationen hier keinen Arztbesuch ersetzen können. Bei Verdacht auf eine Vogelgrippeinfektion oder bei auftretenden Symptomen sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Die Sterblichkeitsraten beziehen sich auf Erkrankte mit schweren Symptomen, die im Krankenhaus behandelt wurden, und es ist möglich, dass es mehr Fälle gibt, bei denen die Symptome milder verlaufen.
Die Vogelgrippe ist eine potenziell gefährliche Krankheit, und Prävention sowie frühzeitige ärztliche Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Verläufe zu verhindern.
Verlauf der Vogelgrippe bei Menschen:
Eine Vogelgrippeinfektion mit den Subtypen H5N1 und H7N9 kann einen schweren Verlauf nehmen. Etwa die Hälfte der erkrankten Personen, die ins Krankenhaus aufgenommen werden, stirbt an den Folgen der Infektion. Der Verlauf kann zu Organversagen führen, das mehrere innere Organe betrifft. Zudem werden die Patienten durch die Virusinfektion anfälliger für Bakterien, was zusätzliche Infektionen (Superinfektionen) verursachen kann und den Körper weiter schwächt. Diejenigen, die eine Vogelgrippe überleben, können bleibende Schäden an der Lunge und Beeinträchtigungen der Nierenfunktion davontragen.
Prävention und Vorbeugung:
Um einer Vogelgrippeinfektion vorzubeugen, sollten direkte Kontakte zu erkrankten oder verendeten Vögeln vermieden werden. Wenn ein toter Wildvogel gefunden wird, sollte er nicht berührt werden, sondern der Fund dem zuständigen Veterinäramt gemeldet werden.
Personen, die beruflich mit Geflügel zu tun haben, sollten die geltenden Arbeitsschutzmaßnahmen befolgen und strenge Hygienemaßnahmen umsetzen. Der Verdacht einer Vogelgrippeinfektion bei Geflügel muss unverzüglich dem zuständigen Veterinäramt gemeldet werden.
Impfstoffe gegen die Vogelgrippe werden in Regionen eingesetzt, in denen Vogelgrippe das ganze Jahr über gehäuft auftritt. Europa und Deutschland gehörten bisher nicht zu diesen Regionen.
Reisende, die nach Südostasien, in den Mittleren Osten oder Nordafrika planen, sollten sich beim Auswärtigen Amt informieren, wo genau und in welchen Situationen ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. In Risikogebieten ist es ratsam, den Besuch von Tier- und Geflügelmärkten zu vermeiden, nur gut durchgegartes Geflügelfleisch und durchgekochte Eier zu essen und nach der Zubereitung von Geflügel die Hände gründlich mit warmem Wasser und Seife zu waschen.
Prophylaktische Maßnahmen:
Wichtig zu wissen ist, dass enge Kontaktpersonen von Personen, die an Vogelgrippe erkrankt sind oder Kontakt mit infiziertem Geflügel hatten, über 7 bis 10 Tage ein Grippemittel mit dem Wirkstoff Oseltamivir einnehmen können, um einer Erkrankung vorzubeugen.
Diagnose der Vogelgrippe:
Fieber und Atemwegssymptome allein sind keine klaren Hinweise auf das Vorliegen einer Grippe oder Vogelgrippe. Eine genaue Diagnose erfordert den Nachweis dieser Viren. Eine kürzliche Reise in Risikogebiete oder beruflicher Kontakt zu Geflügel können bei Atemwegssymptomen auf eine Vogelgrippe hinweisen.
Die Diagnose erfolgt durch einen Abstrich aus dem Nasen-Rachenraum, und ein Schnelltest kann in der Arztpraxis durchgeführt werden. Dieser Test weist allgemein eine Infektion mit Influenzaviren nach, ist jedoch relativ unempfindlich. Um festzustellen, ob es sich um Vogelgrippe handelt, wird im Labor ein PCR-Test durchgeführt, bei dem das Erbgut des Erregers untersucht wird.
Behandlung der Vogelgrippe:
Eine Vogelgrippe beim Menschen kann schwerwiegend sein, daher ist es wichtig, antivirale Medikamente einzusetzen, die gezielt gegen die Viren wirken. Die Therapie mit Medikamenten wie Oseltamivir oder Zanamivir sollte frühzeitig begonnen werden, idealerweise innerhalb der ersten 48 Stunden nach einem mutmaßlichen Kontakt mit dem Erreger.
Zusätzlich können fiebersenkende Schmerzmittel und ausreichende Flüssigkeitszufuhr helfen. In schweren Fällen, insbesondere wenn sich eine Lungenentzündung entwickelt, kann zusätzlicher Sauerstoff notwendig sein, und manchmal ist eine maschinelle Beatmung erforderlich. Schwere Fälle werden in der Regel auf einer Intensivstation überwacht.
Weitere Informationsquellen:
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bietet Informationen darüber, wie Verbraucher sich vor der Vogelgrippe schützen können und welche Maßnahmen zur Lebensmittelhygiene sinnvoll sind.
Es ist wichtig zu betonen, dass bei Verdacht auf Vogelgrippe oder beim Auftreten von Symptomen immer ein Arzt konsultiert werden sollte. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend für einen besseren Verlauf der Erkrankung.