Vitamin-D-Mangel
Vitamin-D-Mangel: Ursachen, Symptome und Prävention
Was ist Vitamin-D-Mangel?
Vitamin D, auch als Calciferole bekannt, ist eine Gruppe fettlöslicher Vitamine, die der menschliche Körper benötigt. Es wird hauptsächlich durch die Einwirkung von UV-B-Strahlung des Sonnenlichts in der Haut gebildet. In den Wintermonaten, insbesondere zwischen Oktober und April in nördlichen Regionen, leiden viele Menschen in Deutschland unter Vitamin-D-Mangel.
Ein Vitamin-D-Mangel führt dazu, dass der Körper kein Kalzium aus der Nahrung aufnehmen kann, was zu Entkalkung und Erweichung der Knochen führt. Dies kann insbesondere bei Kleinkindern zu Rachitis führen, einer Erkrankung, bei der sich die Knochen verbiegen und die Handgelenke anschwellen.
Symptome von Vitamin-D-Mangel
Ein Vitamin-D-Mangel kann zu verschiedenen Symptomen führen, darunter:
– Knochenschmerzen
– Verformungen der Rippen, Beine und Wirbelsäule
– Knochenbrüche
– Schwellungen am Übergang von Knorpel zu Knochen
– Erweichung des Hinterkopfs
– Verzögertes Schließen der Fontanelle bei Kleinkindern
– Muskelschwäche
– Erhöhte Anfälligkeit für Infekte
Risikofaktoren für Vitamin-D-Mangel
Es gibt verschiedene Risikofaktoren für Vitamin-D-Mangel, darunter:
– Wenig Zeit im Freien: Menschen, die sich selten im Freien aufhalten, insbesondere immobile, pflegebedürftige, ältere Menschen und Personen mit dunkler Haut, haben ein höheres Risiko für Vitamin-D-Mangel.
– Wohnen und Arbeiten in hellen Räumen: Helle Räume mit Glasscheiben, die UV-Strahlung blockieren, können das Risiko erhöhen.
– Bestimmte Erkrankungen: Mangelernährung, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Osteoporose und rheumatoide Arthritis können das Risiko für Vitamin-D-Mangel erhöhen.
Vorbeugung von Vitamin-D-Mangel
Um einem Vitamin-D-Mangel vorzubeugen, wird empfohlen, täglich zwischen 12 und 15 Uhr, je nach Hauttyp und Jahreszeit, 5 bis 25 Minuten Sonnenlicht auf Gesicht, Hände und Teile von Armen und Beinen auszusetzen. Die Dauer sollte in den Morgen- und Nachmittagsstunden verdoppelt werden.
In den Wintermonaten von Oktober bis März ist die Sonnenbestrahlung in Deutschland oft nicht ausreichend, um genügend Vitamin D zu produzieren. Der Körper kann jedoch im Frühjahr und Sommer größere Mengen Vitamin D speichern.
Die Nahrung kann auch Vitamin D liefern, insbesondere fetter Fisch, Innereien, Eier, Speisepilze und Lebertran. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Ernährung allein normalerweise nicht ausreicht, um den Bedarf an Vitamin D zu decken.
In Deutschland erhalten Säuglinge in den ersten Lebensmonaten Vitamin D als Prävention gegen Mangelerscheinungen.
Diagnose von Vitamin-D-Mangel
Die Diagnose von Vitamin-D-Mangel kann von Ärzten auf verschiedene Weisen gestellt werden:
1. Anamnese: Ärzte befragen Patienten nach typischen Symptomen, Ernährungsgewohnheiten, Aktivitäten an der frischen Luft, Medikamenteneinnahme und familiären Erkrankungen.
2. Körperliche Untersuchung: Eine gründliche körperliche Untersuchung kann auf Anzeichen von Vitamin-D-Mangel hinweisen.
3. Blutentnahme und Laboruntersuchung: Durch die Messung von Vorläufern des aktiven Vitamin D im Blut kann der Vitamin-D-Status bestimmt werden. Verschiedene Messmethoden können unterschiedliche Werte ergeben, daher sind Apotheken-Schnelltests zur Diagnose nicht zuverlässig.
4. Röntgenbild der Hand bei Kindern: Bei Kindern kann ein Röntgenbild der Hand durchgeführt werden, um mögliche Verformungen der Gelenke zu erkennen.
Behandlung von Vitamin-D-Mangel
Wenn bei einem Patienten ein nachgewiesener Vitamin-D-Mangel vorliegt und dieser sich nicht durch Sonnenlicht und Ernährung ausgleichen lässt, wird in der Regel eine Behandlung mit Vitamin-D-Tabletten empfohlen. Oft erhalten Patienten gleichzeitig Kalzium.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Behandlung von Vitamin-D-Mangel ärztlich überwacht werden sollte, da übermäßige Vitamin-D-Supplementierung über einen längeren Zeitraum zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann, wie die Ablagerung von überschüssigem Kalzium in verschiedenen Organen.
Weitere Informationen zum Thema Vitamin D und mögliche Fragen dazu finden Sie auf der Webseite des Robert Koch-Instituts.
Die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten sollte nur empfohlen werden, wenn eine unzureichende Versorgung nachgewiesen wurde, die nicht durch Sonnenlicht und Ernährung ausgeglichen werden kann. Übermäßige Vitamin-D-Supplementierung über einen längeren Zeitraum kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, da sich überschüssiges Kalzium in verschiedenen Organen ablagern kann. Daher ist eine ärztliche Beratung ratsam.