Vitamin-B-Mangel

Was sind die Ursachen für einen Vitamin-B-Mangel?

Es gibt verschiedene Ursachen für einen Vitamin-B-Mangel:
1. Höheres Alter: Ältere Menschen haben häufiger einen Vitamin-B-Mangel, möglicherweise aufgrund einer unzureichenden Ernährung oder eines Mangels an vitaminreichen Lebensmitteln.
2. Ernährungsgewohnheiten: Menschen, die sich vegan ernähren und keine tierischen Produkte konsumieren, nehmen oft nicht genug Vitamin B12 zu sich. Auch Mangelernährung, Essstörungen wie Magersucht oder einseitige Diäten können zu einem Vitamin-B-Mangel führen. Neugeborene können ebenfalls betroffen sein, wenn ihre Mütter einen Vitamin-B-Mangel haben.
3. Bestimmte Erkrankungen: Chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Zöliakie können die Aufnahme von B-Vitaminen im Darm beeinträchtigen. Auch Krankheiten wie Hashimoto-Thyreoiditis oder Gastritis können die Vitamin-B-Aufnahme beeinflussen. Menschen mit rheumatoider Arthritis benötigen möglicherweise mehr Vitamin B6, und Personen mit exfoliativer Dermatitis benötigen mehr Vitamin B9.
4. Einnahme von Medikamenten: Einige Medikamente, wie Magensäureblocker oder Metformin (bei Typ-2-Diabetes), können die Aufnahme von B-Vitaminen beeinträchtigen und einen Mangel verursachen.
5. Chirurgische Eingriffe zur Gewichtsabnahme: Bariatrische Operationen zur Gewichtsabnahme, wie Magenbänder oder Magenbypass-Verfahren, können die Aufnahme von Nährstoffen, einschließlich B-Vitaminen, verringern.
6. Übermäßiger Alkoholkonsum: Menschen, die übermäßig viel Alkohol konsumieren, haben ein höheres Risiko für einen Vitamin-B-Mangel. Alkohol kann die Leber schädigen, was die Verwertung von aufgenommenen Vitaminen beeinträchtigt.
7. Erhöhter Bedarf während der Schwangerschaft: Schwangere Frauen benötigen zusätzliches Vitamin B, insbesondere Folsäure (B9) und Vitamin B12. Ein Mangel während der Schwangerschaft kann gesundheitliche Probleme für das Kind verursachen.

Wie häufig kommt ein Vitamin-B-Mangel vor?

Der Mangel an Vitamin B12 ist am häufigsten, wobei etwa 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung in westlichen Industrieländern betroffen sind. Bei Menschen über 60 Jahren beträgt die Rate eines Vitamin-B12-Mangels etwa 20 Prozent.
Ein Mangel an Vitamin B1 und B9 kommt seltener vor.

Welche Folgen hat ein Vitamin-B-Mangel?

Die Auswirkungen eines Vitamin-B-Mangels hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter das betroffene B-Vitamin und die Schwere des Mangels.

Auswirkungen eines langanhaltenden Vitamin-B1-Mangels:

– Trockene Beriberi: Hier sind das zentrale Nervensystem und die Nervenbahnen betroffen, was zu Muskelabbau und Gehstörungen führen kann.
– Nasse Beriberi: Dies beeinflusst das Herz-Kreislauf-System, führt zu Herzproblemen und Flüssigkeitsansammlungen (Ödemen), was einen medizinischen Notfall darstellt.

Auswirkungen eines langanhaltenden Vitamin-B9-Mangels:

– Blutarmut (Anämie): Ein Mangel an Vitamin B9 kann zu einer Verringerung der roten Blutkörperchen führen.
– Schädigung während der Schwangerschaft: Bei Schwangeren kann ein Mangel Fehlbildungen beim ungeborenen Kind verursachen, wie einen offenen Rücken (Spina bifida) oder eine Fehlgeburt.

Auswirkungen eines langanhaltenden Vitamin-B12-Mangels:

– Neurologische Störungen: Ein Mangel an Vitamin B12 kann zu neurologischen Problemen wie der funikulären Myelose führen, einer Erkrankung des Rückenmarks.
– Schäden während der Schwangerschaft: Bei schwangeren Frauen kann ein Mangel zu einem niedrigen Geburtsgewicht oder einer Frühgeburt führen. Bei Säuglingen kann ein nicht erkannter Mangel zu Entwicklungsverzögerungen oder neurologischen Schäden führen.

Wie kann man einem Vitamin-B-Mangel vorbeugen?

Die Vorbeugung eines Vitamin-B-Mangels ist durch eine ausgewogene Ernährung möglich. Hier sind einige Lebensmittel, die die verschiedenen B-Vitamine enthalten:
– Vitamin B1: Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Gemüse, Fisch und Fleisch sind reich an Vitamin B1.
– Vitamin B6: Dieses Vitamin findet sich vor allem in Hefe, Vollkorngetreide, grünem Gemüse, Hülsenfrüchten, Leber, Fisch, Fleisch und Eigelb.
– Vitamin B9 (Folat): Blattgemüse wie Salat und Spinat, Tomaten, Orangen, Getreide sowie Leber und Niere sind reich an Vitamin B9 (Folat). Schwangere oder werdende Mütter sollten zusätzlich Folsäure einnehmen, eine Vorstufe von Vitamin B9.
– Vitamin B12: Dieses Vitamin kommt hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln vor, darunter Leber, Niere, Muskelfleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte. Veganer sollten möglicherweise Vitamin-B12-Tabletten in Erwägung ziehen, da pflanzliche Lebensmittel nur sehr geringe Mengen enthalten.
Bei einem erhöhten Risiko für einen Vitamin-B-Mangel, wie bei Menschen mit chronischen Darmerkrankungen, ist es ratsam, regelmäßig die B-Vitamin-Werte überprüfen zu lassen. Dies kann helfen, einen Mangel frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Wie wird ein Vitamin-B-Mangel diagnostiziert?

Die Diagnose eines Vitamin-B-Mangels erfolgt in der Regel durch eine gründliche Anamnese, bei der die Ärztin oder der Arzt nach Ernährungsgewohnheiten, bestehenden Erkrankungen und der Einnahme von Medikamenten fragt. Laboruntersuchungen, häufig in Form von Bluttests, können den Verdacht eines Vitamin-B-Mangels bestätigen. Oft wird ein Mangel jedoch zufällig bei einer Routineuntersuchung entdeckt.

Wie behandelt man einen Vitamin-B-Mangel?

Die Behandlung eines Vitamin-B-Mangels hängt von der Art des Mangels und seiner Schwere ab. In vielen Fällen kann eine Umstellung der Ernährung auf vitaminreiche Lebensmittel ausreichen.
Wenn dies nicht ausreicht oder aufgrund bestimmter Umstände, wie einer veganen Ernährung, nicht möglich ist, können Tabletten oder Infusionen in Betracht gezogen werden, die das fehlende B-Vitamin enthalten. Die genaue Dosierung und Art der Behandlung sollten in Absprache mit einem Arzt erfolgen.
Zusätzlich sollte, sofern die Ursache des Mangels bekannt ist, die zugrunde liegende Ursache behandelt werden. Dies kann beispielsweise die Behandlung von Darmerkrankungen oder die Anpassung von Medikamenten sein. Eine enge Zusammenarbeit mit einem Arzt ist wichtig, um den Mangel effektiv zu behandeln und zukünftige Mängel zu verhindern.