Venenentzündung
Venenentzündung: Ursachen, Symptome und Risikofaktoren
Eine Venenentzündung tritt häufig an den oberflächlichen Venen des Beins auf und wird oft durch Krampfadern verursacht. Typische Anzeichen sind ein tastbares, schmerzhaftes, verhärtetes Blutgefäß unter der Haut, begleitet von Rötung und Schwellung der Haut. Hier erfahren Sie mehr über Ursachen, Symptome und Risikofaktoren einer Venenentzündung.
Was ist eine Venenentzündung?
Eine Venenentzündung, auch Thrombophlebitis genannt, tritt auf, wenn nicht nur die Venenwand entzündet ist, sondern auch ein Blutgerinnsel (Thrombus) den Blutfluss in der Vene behindert. Dies tritt häufig in oberflächlichen Venen auf, insbesondere im Bein. Eine Venenentzündung kann jedoch in jeder Vene auftreten. Die Erkrankung klingt normalerweise rasch ab, aber wenn sich ein Blutgerinnsel bildet und in die tiefen Venen gelangt, kann dies schwerwiegende Komplikationen wie eine Lungenembolie verursachen.
Symptome einer Venenentzündung
Die typischen Symptome einer Venenentzündung sind:
1. Verhärtete Vene: Eine fühlbare, harte, manchmal knotige Schwellung unter der Haut, die bei Druck schmerzhaft ist.
2. Rötung und Schwellung: Die Haut über der entzündeten Vene ist gerötet, geschwollen und erwärmt.
3. Leichtes Fieber: Einige Menschen mit Venenentzündungen haben leichtes Fieber.
Komplikationen einer Venenentzündung
Komplikationen können auftreten, wenn:
1. Bakterien die Venenwand besiedeln: Dies kann zu einer Ausbreitung der Entzündung in das umliegende Gewebe führen und zu Fieber und Eiterbildung führen.
2. Ein Blutgerinnsel in die tiefen Venen gelangt: Dies kann zu einer tiefen Venenthrombose führen, die mit Schwellung, Glanz der Haut und Schmerzen im Bein einhergeht.
3. Teile eines Blutgerinnsels sich lösen: Dies kann zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie führen, die plötzliche Luftnot und Brustschmerzen verursacht.
Ursachen einer Venenentzündung
Bei bis zu 90 Prozent der oberflächlichen Venenentzündungen sind Krampfadern die Hauptursache. Krampfadern führen zu Blutverwirbelungen und -verlangsamungen, die die Bildung von Mikrothromben in der Venenwand auslösen können.
Verletzungen der Venenwand, Operationen an den Venen, Venenverweilkatheter für Infusionen, das Spritzen von Drogen in die Venen sowie Bewegungsmangel begünstigen ebenfalls die Bildung von Mikrothromben und können eine Entzündung auslösen.
Risikofaktoren für eine Venenentzündung
Verschiedene Faktoren erhöhen das Risiko für eine Venenentzündung, darunter:
– Krampfadern
– Venenschwäche
– Verletzungen der Venenwand
– Operationen an den Venen
– Infusionen über die Venen
– Drogeninjektionen in die Venen
– Bettruhe nach Operationen oder aufgrund anderer Erkrankungen
– Mangelnde körperliche Aktivität
– Schwangerschaft und Wochenbett
– Hormonelle Verhütungsmittel
– Hormontherapie in den Wechseljahren
– Veränderungen im Blutgerinnungssystem
– Tumorerkrankungen
– Übergewicht
– Höheres Alter
– Entzündliche Gefäßerkrankungen
– Autoimmunerkrankungen
– Frühere Venenentzündungen
Da Komplikationen durch Blutgerinnsel schwerwiegende Folgen haben können, ist es wichtig, Verdachtsfälle auf Venenentzündungen ärztlich abklären zu lassen.
Häufigkeit der Venenentzündung
Die Venenentzündung ist eine vergleichsweise häufige Erkrankung. Es wird geschätzt, dass zwischen 5 und 8 von 1.000 erwachsenen Frauen und Männern pro Jahr eine oberflächliche Venenentzündung entwickeln. Dieses Risiko steigt mit dem Alter.
Verlauf einer Venenentzündung
In der Regel lassen die Beschwerden einer Venenentzündung nach einigen Tagen nach. Bei einer unkomplizierten Entzündung ohne weitere Risikofaktoren ist es unwahrscheinlich, dass es zu Komplikationen durch die Bildung und Ablösung von Blutgerinnseln kommt. Die verdickte Venenwand kann jedoch über einige Monate tastbar bleiben.
Bei einem unkomplizierten Verlauf ist es sinnvoll, etwa 7 bis 10 Tage nach der Diagnose eine weitere ärztliche Untersuchung durchzuführen, um den Verlauf der Venenentzündung zu beurteilen. Wenn eine andere Erkrankung die Ursache der Venenentzündung ist, hängt der Verlauf von der Behandlung dieser Grunderkrankung ab.
Diagnose einer Venenentzündung
Die Diagnose einer Venenentzündung erfolgt in der Regel aufgrund der typischen Beschwerden und des äußeren Erscheinungsbildes. Ärzte verwenden oft auch den Doppler-Ultraschall, um größere Blutgerinnsel und deren genaue Lage zu erkennen. Dies ermöglicht die Beurteilung, ob sich die Blutgerinnsel zurückbilden oder weiterentwickeln.
Wenn die Erkrankung unkompliziert verläuft, sind keine weiteren Untersuchungen erforderlich. Wenn jedoch der Verdacht auf eine Störung der Blutgerinnung als Ursache besteht, kann dies durch eine Blutuntersuchung überprüft werden. In Fällen ohne Krampfadern oder bei wiederholtem Auftreten der Venenentzündung können weitere Untersuchungen angeboten werden.
Behandlung einer Venenentzündung
Die Behandlung einer oberflächlichen Venenentzündung umfasst verschiedene Maßnahmen, die hauptsächlich darauf abzielen, die Symptome zu lindern. Dazu gehören:
1. Häufiges Hochlegen des betroffenen Beins, jedoch ohne Bettruhe oder Ruhigstellung.
2. Kühlende oder wärmende Auflagen können Schmerzen und Schwellungen lindern.
3. Lokale Druckbehandlung mit Kompressionsstrümpfen oder Bandagen zur Unterstützung der Venen und zur Reduzierung von Schwellungen.
4. Entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac können Schmerzen und Entzündungen reduzieren.
5. Antibiotika können verschrieben werden, wenn Anzeichen einer bakteriellen Infektion vorliegen.
6. Gerinnungshemmende Medikamente werden in Fällen verschrieben, in denen Hinweise auf größere Blutgerinnsel bestehen oder ein erhöhtes Risiko dafür besteht.
In seltenen Fällen kann auch eine operative Entfernung oder das Abbinden der betroffenen Vene erwogen werden. Dies sollte jedoch in Absprache mit einem Arzt erfolgen.