Venenentzündung

Venenentzündung: Ursachen, Symptome und Behandlung

Eine Venenentzündung tritt in den meisten Fällen an den oberflächlichen Venen des Beines auf und ist oft mit Krampfadern assoziiert. Sie zeichnet sich durch typische Symptome aus, kann aber auch schwerwiegende Komplikationen verursachen. Hier finden Sie eine Übersicht über diese Erkrankung.

Was ist eine Venenentzündung?

Eine Venenentzündung, auch Thrombophlebitis genannt, ist eine Entzündung der Venenwand, die oft von der Bildung eines Blutgerinnsels begleitet wird. Diese Erkrankung tritt in der Regel an oberflächlichen Venen auf, insbesondere an den Beinen. Wenn ein Blutgerinnsel die Vene blockiert, wird die Entzündung auch als Thrombophlebitis bezeichnet.
Die häufigste Ursache für Venenentzündungen sind Krampfadern, bei denen der Blutfluss in den Venen gestört ist und Mikrothromben (kleine Blutgerinnsel) entstehen, die eine Entzündung in der Venenwand auslösen.

Symptome einer Venenentzündung

Typische Anzeichen einer Venenentzündung sind:
– Ein tastbarer, verhärteter Strang unter der Haut, der bei Druck schmerzhaft ist.
– Rötung der Haut über der entzündeten Vene.
– Schwellung des betroffenen Bereichs.
– Erwärmung der Haut.
– Gelegentlich leichtes Fieber.
Bei den meisten Menschen verläuft die Entzündung ohne Komplikationen. In einigen Fällen können jedoch schwerwiegende Probleme auftreten, wie:
– Bakterielle Besiedelung der entzündeten Venenwand, was zu einer Ausbreitung der Entzündung und Fieber führen kann.
– Ausbreitung eines Blutgerinnsels in die tieferen Venen, was zu einer tiefen Beinvenenthrombose führt, begleitet von Schwellung, glänzender Haut und Schmerzen in der Wade.
– Ablösung von Teilen eines Blutgerinnsels, was zu einer Lungenembolie führen kann, gekennzeichnet durch plötzliche Atemnot und Schmerzen in der Brust.

Ursachen der Venenentzündung

In bis zu 90 Prozent der Fälle von oberflächlichen Venenentzündungen sind Krampfadern die Hauptursache. Die gestörte Blutzirkulation in den Krampfadern führt zur Bildung von Mikrothromben, die die Venenwand entzünden.
Weitere mögliche Ursachen und begünstigende Faktoren sind:
– Venenschwäche.
– Verletzungen der Venenwand.
– Operationen an den Venen.
– Infusionen über Venen.
– Intravenöser Drogenkonsum.
– Bettlägerigkeit nach Operationen oder bei bestimmten Krankheiten.
– Mangelnde körperliche Aktivität.
– Schwangerschaft und Wochenbett.
– Verwendung hormoneller Verhütungsmittel.
– Hormontherapie in den Wechseljahren.
– Veränderungen im Blutgerinnungssystem.
– Tumorerkrankungen.
– Übergewicht.
– Höheres Alter.
– Entzündliche Gefäßerkrankungen.
– Autoimmunerkrankungen.
– Vorherige Venenentzündungen.

Behandlung der Venenentzündung

Die Behandlung einer Venenentzündung umfasst in der Regel folgende Maßnahmen:
– Schmerzlinderung: Die Verwendung von entzündungshemmenden Medikamenten und kühlenden Kompressen kann Schmerzen und Entzündungen lindern.
– Kompressionstherapie: Das Tragen von Kompressionsstrümpfen oder -verbänden kann die Schwellung reduzieren und den Blutfluss in den Venen verbessern.
– Bewegung: Regelmäßige Bewegung, insbesondere das Hochlegen der Beine, fördert die Durchblutung und hilft, die Entzündung zu reduzieren.
– Antikoagulation: In einigen Fällen kann eine antikoagulante Therapie erforderlich sein, um die Bildung weiterer Blutgerinnsel zu verhindern.
– Behandlung von Grunderkrankungen: Wenn Krampfadern die Ursache sind, kann eine entsprechende Behandlung empfohlen werden.

Wie häufig ist eine Venenentzündung?

Die oberflächliche Venenentzündung tritt bei Erwachsenen vergleichsweise selten auf. Man schätzt, dass jährlich zwischen 5 und 8 von 1.000 Frauen und Männern von dieser Erkrankung betroffen sind. Die Häufigkeit steigt jedoch mit dem Alter an.

Verlauf einer Venenentzündung

In den meisten Fällen klingen die Symptome einer Venenentzündung nach einigen Tagen ab. Bei einer unkomplizierten Entzündung ohne zusätzliche Risikofaktoren ist die Bildung und Ablösung von Blutgerinnseln unwahrscheinlich. Es kann jedoch vorkommen, dass die verdickte Venenwand noch einige Monate lang tastbar bleibt.
Nach etwa 7 bis 10 Tagen nach der Diagnose einer unkomplizierten Venenentzündung empfiehlt sich in der Regel eine weitere ärztliche Untersuchung, um den Verlauf zu überwachen. Falls eine andere Grunderkrankung die Venenentzündung verursacht, hängt der Verlauf von der Behandlung dieser Erkrankung ab.

Diagnose einer Venenentzündung

Die Diagnose einer Venenentzündung erfolgt in der Regel anhand der typischen Beschwerden und des äußeren Erscheinungsbilds. Zur genaueren Untersuchung setzen Ärzte oft den Doppler-Ultraschall ein, um größere Blutgerinnsel zu lokalisieren und ihre genaue Position zu bestimmen. Dies ermöglicht auch die Beurteilung, ob sich die Blutgerinnsel auflösen oder weiterentwickeln.
Wenn die Erkrankung unkompliziert verläuft, sind normalerweise keine weiteren Untersuchungen erforderlich. Wenn jedoch der Verdacht besteht, dass eine Störung der Blutgerinnung die Ursache ist, kann eine Blutuntersuchung durchgeführt werden. Insbesondere, wenn keine Krampfadern vorliegen oder die Venenentzündung wiederholt auftritt, können weitere Untersuchungen angeboten werden.

Behandlung einer Venenentzündung

Die Behandlung einer oberflächlichen Venenentzündung zielt in erster Linie darauf ab, die Symptome zu lindern. Dazu gehören:
– Häufiges Hochlegen des betroffenen Beins: Bettruhe und Ruhigstellung werden vermieden, stattdessen wird empfohlen, das Bein häufig hochzulegen.
– Anwendung von kühlenden oder wärmenden Auflagen: Diese können Schmerzen und Schwellungen lindern.
– Lokale Druckbehandlung mit Kompressionsstrümpfen oder Bandagen: Dies kann die Durchblutung fördern und Schwellungen reduzieren.
– Entzündungshemmende Schmerzmittel: Bei Bedarf können Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac zur Schmerzlinderung eingenommen werden.
– Antibiotika: Falls Anzeichen für eine bakterielle Infektion vorliegen, kann eine antibiotische Behandlung erforderlich sein.
– Gerinnungshemmende Medikamente: Wenn Hinweise auf größere Blutgerinnsel oder ein erhöhtes Risiko dafür bestehen, können blutverdünnende Medikamente verschrieben werden.
In seltenen Fällen kann auch eine operative Entfernung der betroffenen Vene oder das Abbinden der Vene in Betracht gezogen werden, wenn die Erkrankung schwerwiegender ist.
Bei schwerwiegenderen Fällen, bei denen sich ein Blutgerinnsel in die tiefen Venen ausbreitet oder Komplikationen auftreten, ist möglicherweise eine intensivere medizinische Betreuung erforderlich.

Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen der allgemeinen Aufklärung und ersetzen nicht die fachliche Beratung und Untersuchung durch einen Arzt. Bei Verdacht auf eine Venenentzündung sollte immer ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.