Truncus-coeliacus-Kompressionssyndrom

Was ist ein Truncus-coeliacus-Kompressionssyndrom?

Das Truncus-coeliacus-Kompressionssyndrom ist eine seltene Erkrankung, bei der ein Band aus Bindegewebe ein großes Blutgefäß in der Bauchhöhle einengt. Dieses Blutgefäß, der Truncus coeliacus, versorgt die oberen Bauchorgane, einschließlich Magen, Leber und Dünndarm, mit Blut.

Symptome des Truncus-coeliacus-Kompressionssyndroms

Typische Symptome dieses Syndroms sind wiederkehrende Bauchschmerzen. Die Schmerzen sind oft nach dem Essen stärker, können aber auch durch Bewegung ausgelöst werden und sogar in Ruhe bestehen bleiben. Weitere mögliche Symptome sind:
– Gewichtsverlust
– Übelkeit
– Erbrechen
– Durchfall
– Magengeräusche
– Druckschmerz im Oberbauch
– Verzögerte Magenentleerung

Ursachen des Truncus-coeliacus-Kompressionssyndroms

Die Ursache dieses Syndroms liegt in einem Bindegewebsband namens Ligamentum arcuatum mediale, das die rechte und linke Seite des Zwerchfells miteinander verbindet. Dieses Band verläuft über der Öffnung im Zwerchfell, durch die die Hauptschlagader (Aorta) verläuft, und kann in einigen Fällen den Truncus coeliacus einengen.
Es gibt Variationen in der Anatomie, die dazu führen können, dass dieses Band das Blutgefäß beeinträchtigt. Zusätzlich wird vermutet, dass das Vorhandensein von Nervenzellen (Ganglion celiacum) in der Nähe des Truncus coeliacus eine Rolle spielen könnte, indem es die Beschwerden verstärkt.

Häufigkeit des Truncus-coeliacus-Kompressionssyndroms

Dieses Syndrom ist selten, tritt jedoch häufiger bei Frauen auf, insbesondere bei Personen zwischen 40 und 60 Jahren mit schmalem Körperbau. Es kann auch bei Kindern auftreten, obwohl dies weniger häufig ist.

Mögliche Folgen des Truncus-coeliacus-Kompressionssyndroms

Die wiederholte Einengung des Blutgefäßes kann zu Veränderungen in der Gefäßwand führen, einschließlich Verdickung und teilweiser oder vollständiger Verschluss. Unterhalb dieser Verengung kann sich das Gefäß erweitern und ein Aneurysma bilden.

Diagnose des Truncus-coeliacus-Kompressionssyndroms

Die typischen Symptome eines Truncus-coeliacus-Kompressionssyndroms können auch bei anderen Magen-Darm-Erkrankungen auftreten. Daher führt die Ärztin oder der Arzt zunächst eine Reihe von Untersuchungen durch, um andere Erkrankungen auszuschließen. Dies kann eine umfangreiche Blutuntersuchung, ein Ultraschall der Leber, der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase sowie eine Magen- oder Darmspiegelung umfassen.
Zusätzlich werden bildgebende Verfahren wie Angiographie oder Doppler-Ultraschall eingesetzt, um die Blutgefäße und den Blutfluss sichtbar zu machen. Eine Doppler-Ultraschalluntersuchung zusammen mit einer Computertomographie (CT) oder Magnetresonanz (MR)-Angiographie liefert in der Regel gute Ergebnisse für die Diagnose. Eine weitere diagnostische Methode ist eine Nervenblockade, bei der die Nerven des Ganglion coeliacum in der Nähe des Truncus coeliacus örtlich betäubt werden, um festzustellen, ob die Schmerzen nachlassen.

Behandlung des Truncus-coeliacus-Kompressionssyndroms

Die Behandlung des Truncus-coeliacus-Kompressionssyndroms erfolgt in der Regel operativ. Wenn das Syndrom Beschwerden verursacht, können diese nicht mit Medikamenten gelindert werden. Während des Eingriffs durchtrennt der Chirurg das Bindegewebsband des Zwerchfells, um den Druck auf das Blutgefäß zu reduzieren. In vielen Fällen wird auch das Ganglion coeliacum entfernt, da es vermutlich eine Rolle in der Entstehung der Krankheit spielt.
Die Operation erfolgt in der Regel minimalinvasiv mithilfe eines Endoskops, was kleinere Schnitte erfordert. Dies ermöglicht eine schnellere Genesung. In Fällen, in denen die Gefäßwand bereits so stark verändert ist, dass sie das Gefäß teilweise oder vollständig verschließt, kann es notwendig sein, das Gefäß zu erweitern oder eine Bypass-Verbindung zu schaffen.
Die meisten Menschen erleben sofortige Verbesserungen ihrer Symptome nach der Operation. Bei einigen kann es jedoch Monate dauern, bis die Beschwerden nachlassen, und in seltenen Fällen treten die Schmerzen erneut auf. Etwa 10 Prozent der Menschen, denen die Operation zunächst geholfen hat, erleben später eine Rückkehr der Symptome.
Nach einer laparoskopischen Operation beträgt der Krankenhausaufenthalt in der Regel 2 bis 3 Tage, und die Erholung verläuft in der Regel schnell aufgrund der minimalinvasiven Natur des Eingriffs.

Hinweis: Bei Verdacht auf ein Truncus-coeliacus-Kompressionssyndrom ist eine ärztliche Untersuchung und Diagnose erforderlich. Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und sollte nicht zur Selbstbehandlung oder Selbstdiagnose verwendet werden.