Trommelfellentzündung
Trommelfellentzündung: Ursachen, Symptome und Verlauf
Was ist eine Trommelfellentzündung?
Das Trommelfell ist eine dünne Membran, die den äußeren Gehörgang vom Mittelohr abgrenzt. Neben dem Schutz des Mittelohrs spielt es eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Schallwellen ins Innenohr, wo sich das Hörorgan befindet. Eine Trommelfellentzündung, auch als Myringitis bekannt, kann in akuter oder chronischer Form auftreten.
– Akute Trommelfellentzündung: Diese tritt häufig zusammen mit einer Mittelohrentzündung auf und geht mit Ohrenschmerzen, Fieber und Hörproblemen einher. Viren oder Bakterien sind die Auslöser. Die Beschwerden können mit Schmerzmitteln und, wenn Bakterien die Ursache sind, Antibiotika behandelt werden. In der Regel klingen die Symptome innerhalb weniger Tage von allein ab.
– Chronische Trommelfellentzündung: Diese Form verläuft milder und dauert mindestens einen Monat. Schmerzen sind selten, stattdessen kann Flüssigkeit aus dem Ohr austreten, was als Ohrenlaufen bezeichnet wird. Die genauen Ursachen einer chronischen Entzündung sind unklar.
Symptome einer Trommelfellentzündung
Typische Anzeichen einer akuten Trommelfellentzündung sind:
– Plötzlich auftretende Ohrenschmerzen
– Möglicherweise beeinträchtigtes Hören aufgrund von Flüssigkeitsansammlungen im Mittelohr, die häufig mit der Mittelohrentzündung einhergehen
– Flüssigkeits- oder blutgefüllte Bläschen auf der Außenseite des Trommelfells
– Eventuell Fieber
Es ist wichtig zu beachten, dass eine akute Trommelfellentzündung fast immer mit einer Mittelohrentzündung einhergeht.
Bei einer chronischen Trommelfellentzündung können Symptome wie Ohrenschmerzen, Juckreiz, Ohrendruck und Ohrenlaufen auftreten. Ohne Behandlung können weitere Infektionen auftreten oder das Trommelfell kann reißen.
Ursachen der Trommelfellentzündung
Eine akute Trommelfellentzündung wird in der Regel durch verschiedene Viren oder Bakterien ausgelöst, die auch für Mittelohrentzündungen verantwortlich sind.
Die genauen Ursachen für eine chronische Trommelfellentzündung sind nicht eindeutig geklärt. Experten vermuten, dass äußere Faktoren wie das Reinigen der Ohren mit Wattestäbchen oder chirurgische Eingriffe am Ohr mögliche Auslöser sein könnten.
Häufigkeit der Trommelfellentzündung
Trommelfellentzündungen sind vergleichsweise selten. Untersuchungen zeigen, dass etwa 6 von 100 Kindern unter 2 Jahren pro Jahr eine akute Trommelfellentzündung entwickeln, wobei Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen. Bei Erwachsenen scheinen Frauen ein höheres Risiko für diese Entzündung zu haben.
Verlauf der Trommelfellentzündung
Eine akute Trommelfellentzündung führt in der Regel innerhalb von 3 Tagen zu einer Besserung der Schmerzen. Der Ausfluss aus dem Ohr kann jedoch noch einige Wochen anhalten, auch wenn die Entzündung abgeklungen ist. In den meisten Fällen heilt die Entzündung vollständig aus.
Menschen mit einer chronischen Trommelfellentzündung haben mindestens einen Monat lang Beschwerden, die sich abwechseln können. Dies beinhaltet Perioden mit Ohrenlaufen und Druckbeschwerden sowie beschwerdefreie Phasen. Wiederholte Entzündungen können zu einem nachlassenden Hörvermögen führen.
Diagnose einer Trommelfellentzündung
Um eine Trommelfellentzündung zu diagnostizieren, wird die Ärztin oder der Arzt zuerst nach den aktuellen Beschwerden und eventuellen Vorerkrankungen fragen. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung.
– Ohrspiegel (Otoskop): Mit einem Ohrspiegel kann die Ärztin oder der Arzt entzündliche Veränderungen des Trommelfells erkennen. Dies hilft auch dabei, festzustellen, ob eine Mittelohrentzündung vorliegt und ob die Trommelfellentzündung akut oder chronisch ist. Diese Unterscheidung ist wichtig für die Wahl der Therapie.
– Bildgebende Verfahren: In seltenen Fällen können bildgebende Verfahren wie eine Computertomographie (CT) zur Unterstützung der Diagnose verwendet werden.
– Hörtests: Diese können helfen, einen Hörverlust einzuschätzen, der in Verbindung mit der Entzündung auftreten kann. Gelegentlich wird auch festgestellt, welcher Erreger die Infektion verursacht hat.
Behandlung einer Trommelfellentzündung
Die Behandlung einer akuten Trommelfellentzündung umfasst normalerweise:
– Schmerzmitteln: Diese lindern die Schmerzen.
– Entzündungshemmenden Medikamenten: Sie reduzieren die Entzündung.
– Abschwellende Nasentropfen: Diese dienen dazu, die Belüftung des Mittelohrs zu verbessern. Es ist jedoch wichtig, sie nur für wenige Tage anzuwenden, da sie die Nasenschleimhaut schädigen können.
– Antibiotika: Wenn die Entzündung durch Bakterien verursacht wird, können Antibiotika verschrieben werden. Sie sind als Ohrentropfen oder Tabletten erhältlich und können gegebenenfalls mit entzündungshemmenden Steroiden kombiniert werden.
Öffnen von Bläschen:
Falls Bläschen auf dem Trommelfell vorhanden sind, können sie von der Ärztin oder dem Arzt mit einer feinen Klinge geöffnet werden, um den Schmerz zu lindern, da das Gewebe nicht mehr gespannt ist.
Bei einer chronischen Trommelfellentzündung sind antibiotische Ohrentropfen in der Regel die erste Wahl, sofern Bakterien die Ursache sind. Allerdings können die Beschwerden nach einer solchen Behandlung oft wieder auftreten.
Wenn die Entzündung trotz medikamentöser Behandlung immer wiederkehrt, kann eine Kohlendioxid-Laserbehandlung in Betracht gezogen werden. Dabei wird entzündetes Gewebe schichtweise entfernt.
Wenn diese Therapieansätze nicht ausreichend wirksam sind, besteht die Möglichkeit, den entzündeten Teil des Trommelfells chirurgisch zu entfernen und durch künstliches Material zu ersetzen.
Wichtiger Hinweis:
Eine unbehandelte chronische Entzündung des Trommelfells kann zu einer Verengung oder Verschluss des äußeren Gehörgangs führen und zu Schwerhörigkeit führen. Es ist daher wichtig, die Entzündung rechtzeitig zu behandeln.