Trigeminusneuralgie

Was ist eine Trigeminusneuralgie?

Die Trigeminusneuralgie ist eine schmerzhafte Erkrankung, die von heftigen, einseitigen Gesichtsschmerzen gekennzeichnet ist. Diese Schmerzen dauern oft nur wenige Sekunden an, können jedoch über mehrere Tage oder Wochen immer wieder auftreten. Die Hauptursache für diese Schmerzen ist die Reizung des Trigeminusnervs, auch als Drillingsnerv bekannt. Die betroffenen Gesichtspartien umfassen Stirn und Augen, Ober- und Unterkiefer, Lippe und Wange. Die Schmerzen sind einseitig und wechseln zwischen schmerzfreien Phasen und Phasen häufig wiederkehrender Schmerzen.

Welche Symptome treten bei einer Trigeminusneuralgie auf?

Bei einer Trigeminusneuralgie verspüren die Betroffenen plötzlich einsetzende, heftige Schmerzen im Gesicht, insbesondere im Kiefer- und Wangenbereich. Zwischen den schmerzhaften Episoden gibt es schmerzfreie Phasen, obwohl die Abstände zwischen den Schmerzattacken kürzer werden können. Manchmal entwickelt sich auch ein dumpfer Dauerschmerz im Gesicht. Die Schmerzen können von begleitenden Symptomen wie geröteter Bindehaut, verengter Pupille, Tränenfluss, verstopfter oder laufender Nase, geschwollenem Augenlid oder hängendem Augenlid begleitet sein.

Was verursacht eine Trigeminusneuralgie?

Die Hauptursache für die Trigeminusneuralgie ist die Reizung des Trigeminusnervs durch einen benachbarten Blutgefäß, das auf den Nerv drückt. Dies führt dazu, dass die Nervenhülle gereizt wird und der Nerv empfindlicher auf Schmerzreize reagiert. Dies wird als “klassische” oder “primäre” Trigeminusneuralgie bezeichnet. Es gibt auch eine “sekundäre” oder “symptomatische” Form, bei der andere Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Tumoren, Bindegewebserkrankungen oder angeborene Gefäßfehlbildungen den Nerv reizen.
Die Schmerzattacken können spontan auftreten oder durch bestimmte Auslöser, sogenannte Trigger, wie leichte Berührungen im Gesicht, Kauen oder Zähneputzen, ausgelöst werden. Manchmal kann sogar ein kühler Luftzug einen Schmerzanfall verursachen.

Wie häufig ist eine Trigeminusneuralgie?

Die Trigeminusneuralgie ist eine seltene Erkrankung, von der jährlich zwischen 4 und 27 von 100.000 Menschen betroffen sind. Frauen leiden etwas häufiger darunter als Männer.

Wie verläuft eine Trigeminusneuralgie?

Die Erkrankung tritt in Phasen auf, und der Beginn einer Schmerzattacke lässt sich nicht vorhersagen. Einige Menschen erleben über Wochen oder Monate täglich Schmerzattacken, während andere Phasen ohne Beschwerden haben. Mit zunehmender Dauer der Erkrankung neigen die Betroffenen dazu, häufiger Schmerzattacken zu haben.

Wie wird eine Trigeminusneuralgie diagnostiziert?

Die Diagnose einer Trigeminusneuralgie erfolgt in der Regel durch ein ausführliches Gespräch und eine gründliche körperliche Untersuchung durch Ärztinnen und Ärzte. Im Gespräch werden Fragen zur Dauer und Häufigkeit der Schmerzen gestellt, und es wird nach Begleitsymptomen sowie den Auslösefaktoren für die Schmerzattacken gefragt. Die Untersuchung beinhaltet auch Tests des Empfindungsvermögens im Gesicht und weitere körperliche Untersuchungen. In den meisten Fällen reichen diese Informationen aus, um die Diagnose zu stellen.

Wie behandelt man eine Trigeminusneuralgie?

Die Trigeminusneuralgie kann erfolgreich mit verschiedenen Behandlungsmethoden behandelt werden. Herkömmliche Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Paracetamol haben aufgrund der kurzen Dauer der Schmerzattacken keine Wirkung. Selbst starke Schmerzmittel wie Opioide sind in der Regel nicht wirksam.
Für die Behandlung werden normalerweise Medikamente verschrieben, die üblicherweise zur Behandlung von epileptischen Anfällen verwendet werden. Die beiden bekanntesten Wirkstoffe sind Carbamazepin und Oxcarbazepin. Sie reduzieren die Anzahl der Schmerzattacken. Die Dosierung wird langsam erhöht, bis eine effektive Schmerzkontrolle erreicht ist und möglichst wenige Nebenwirkungen auftreten.
Zusätzlich zu medikamentösen Therapien gibt es folgende Behandlungsmöglichkeiten:
1. Mikrovaskuläre Dekompression: Dieser Eingriff unterbricht den Kontakt zwischen dem Trigeminusnerv und einem benachbarten Blutgefäß, um den Druck auf den Nerv zu verringern.
2. Neuroablation: Bei dieser Methode werden Nervenfasern mit Hilfe von Wärme, Druck oder einer Alkohollösung zerstört.
3. Bestrahlung mit GammaKnife: Diese Bestrahlung zielt darauf ab, die Weiterleitung von Schmerzsignalen durch den Trigeminusnerv zu verhindern.
Eine Operation wird in der Regel erst in Betracht gezogen, wenn andere Behandlungsmethoden mit verschiedenen Medikamenten erfolglos waren oder aufgrund von Nebenwirkungen nicht möglich sind. Die Auswahl der Behandlung hängt von der individuellen Situation und den Ursachen der Trigeminusneuralgie ab.