Tiefe Venenthrombose (TVT)

Was ist eine tiefe Venenthrombose?

Eine tiefe Venenthrombose (TVT) tritt auf, wenn sich in den tiefen Venen, die sich in den Muskelschichten befinden, ein Blutgerinnsel bildet. Meistens manifestiert sich eine TVT im Unterschenkel. Es ist wichtig zu beachten, dass viele TVTs unbemerkt bleiben und sich von selbst auflösen können. Dennoch können sie auch Beschwerden verursachen. Wenn eine TVT diagnostiziert wird, muss sie behandelt werden, um schwerwiegende Komplikationen wie eine Lungenembolie zu verhindern. Eine Lungenembolie tritt auf, wenn sich das Blutgerinnsel von seinem Ursprungsort löst und über den Blutkreislauf in die Lunge gelangt.
Nach größeren Operationen, wie beispielsweise einer Hüft- oder Kniegelenksersatzoperation, steigt das Risiko für TVTs. Daher ist es nach solchen Eingriffen üblich, vorbeugende Medikamente einzusetzen, um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern.

Welche Symptome deuten auf eine tiefe Venenthrombose hin?

Typische Anzeichen einer TVT sind Schmerzen im Bein oder in der Hüfte. Zu den häufigen Beschwerden gehören auch Druckempfindlichkeit, Spannungsgefühle und gerötete Haut. Der betroffene Bereich kann sich zudem warm anfühlen und anschwellen. Es ist jedoch möglich, dass eine TVT auch ohne Beschwerden verläuft.

Wodurch wird eine tiefe Venenthrombose verursacht?

Eine Thrombose in einer Vene kann entstehen, wenn das Blut zu langsam fließt, die Blutgerinnung gestört ist oder die Gefäßwand verletzt wird. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen:
1. Längere Bettruhe: Menschen, die längere Zeit liegen müssen und sich kaum bewegen können, haben ein erhöhtes Risiko, da die Beine schlechter durchblutet werden.
2. Blutgerinnungsstörungen: Bestimmte angeborene Erkrankungen können das Blut leichter gerinnen lassen.
3. Größere Operationen und Verletzungen: Bei umfangreichen Eingriffen und schweren Verletzungen werden Blutgefäße geschädigt, was das Gerinnungssystem aktivieren kann.

Welche Faktoren erhöhen das Risiko für eine tiefe Venenthrombose?

Bestimmte Faktoren können das Risiko einer TVT erhöhen, darunter:
– Alter über 60 Jahre
– Familiäre Veranlagung: Wenn Eltern oder Geschwister eine TVT hatten.
– Bestimmte Krebserkrankungen
– Herzschwäche
– Starkes Übergewicht (Adipositas)
– Einnahme der Antibabypille
– Einnahme von Hormonen in den Wechseljahren
Diese Faktoren können das TVT-Risiko geringfügig erhöhen, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter steigt. Frauen sind etwas seltener von TVTs betroffen als Männer.

Welche Folgen kann eine tiefe Venenthrombose haben?

Häufig entwickelt sich einige Wochen oder Monate nach einer Thrombose ein sogenanntes “postthrombotisches Syndrom” (PTS). Dieses kann auftreten, wenn sich das Blut in der Vene aufgrund von Schäden an den Gefäßwänden oder den Venenklappen dauerhaft staut.
Anzeichen für ein PTS sind Schwellungen im Bein, Schmerzen und Schweregefühl. Es können auch Hautverfärbungen, Juckreiz und Ausschlag auftreten. Bei einem schweren postthrombotischen Syndrom kann sogar eine chronische Wunde entstehen.

Wie kann man einer tiefen Venenthrombose vorbeugen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einer tiefen Venenthrombose (TVT) vorzubeugen. Für Menschen, die nach einer Operation oder aufgrund einer Verletzung längere Zeit im Bett liegen müssen, ist es wichtig, so bald wie möglich aufzustehen und sich zu bewegen. Kleine Übungen, wie das Wippen mit dem Fuß, können die Durchblutung fördern.
Menschen mit einem erhöhten Risiko für eine TVT können von Anti-Thrombose-Strümpfen (Kompressionstrümpfen) profitieren. Diese speziellen Strümpfe üben Druck auf die Beine aus, was den Blutfluss zum Herzen beschleunigt und das Risiko für eine TVT reduziert.
Eine alternative Präventionsmethode besteht darin, Medikamente einzunehmen, die die Gerinnungsfähigkeit des Blutes verringern. Diese Medikamente können injiziert oder oral eingenommen werden. Dazu gehören Heparine, die als Injektionen in die Vene oder unter die Haut verabreicht werden, sowie orale Antikoagulanzien wie Phenprocoumon, Apixaban, Dabigatran, Edoxaban und Rivaroxaban.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Vorbeugung einer TVT durch Anti-Thrombose-Injektionen in bestimmten Situationen sinnvoll sein kann. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf gesundheitsinformation.de.

Wie wird eine tiefe Venenthrombose diagnostiziert?

Die Diagnose einer tiefen Venenthrombose (TVT) kann nicht allein anhand der typischen Symptome gestellt werden. Häufige Beschwerden wie Schmerzen, Schwellung und Hautrötung können auch durch andere Erkrankungen wie Entzündungen der oberflächlichen Venen, Krampfadern, Wundrose oder Verengung der Beinarterien verursacht werden.
Die Diagnose beginnt in der Regel mit einem Bluttest, um sogenannte D-Dimere nachzuweisen, die vom Körper produziert werden, wenn er ein Blutgerinnsel abbaut. Ein unauffälliger Test schließt TVT mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. Ist der Test jedoch auffällig, wird zur Bestätigung der Diagnose eine Duplex-Ultraschalluntersuchung (“Doppler”) durchgeführt. Diese Untersuchung ermöglicht es, den Zustand der tiefen Beinvenen und den Blutfluss in den Venen zu beurteilen.
Im Falle eines starken Verdachts auf TVT wird in der Regel sofort ein Ultraschall durchgeführt. Weitere Untersuchungen, die einen kleinen Eingriff erfordern, sind selten notwendig. Dazu gehören spezielle Röntgenuntersuchungen der Gefäße, die Gefäßverengungen sichtbar machen können. Bei einer solchen Angiographie wird ein Kontrastmittel über einen Katheter in die Vene gespritzt.

Wie behandelt man eine tiefe Venenthrombose?

In der Regel wird eine tiefe Venenthrombose (TVT) einige Tage lang in einem Krankenhaus behandelt. Die gleichen Medikamente, die zur Vorbeugung eingesetzt werden, kommen auch bei der Behandlung zum Einsatz. Die Behandlung beginnt normalerweise mit einem schnell wirkenden Mittel wie Heparin.
Um sicherzustellen, dass sich das Blutgerinnsel vollständig auflöst, wird empfohlen, auch nach der akuten Behandlung gerinnungshemmende Medikamente einzunehmen, normalerweise für etwa 3 Monate. In einigen Fällen kann eine längere Behandlung erforderlich sein.
Für Personen, die keine gerinnungshemmenden Medikamente einnehmen können, besteht die alternative Möglichkeit, einen kleinen Metallfilter (Vena-cava-Filter) in die große Vene oberhalb der Nieren einzusetzen. Dieser Filter soll Blutgerinnsel auffangen, die aus dem Bein in die Lunge gelangen könnten. Ähnlich wie bei einer Herzkatheteruntersuchung wird der Filter über einen Venenkatheter eingesetzt.
Um das Risiko für ein postthrombotisches Syndrom zu reduzieren, können Anti-Thrombose-Strümpfe (Kompressionsstrümpfe) für bis zu 2 Jahre getragen werden.