Thrombose (Thrombophilie)
Thromboseneigung (Thrombophilie) bei Menschen ab 50+ Jahren
Thrombophilie ist eine Störung der Blutgerinnung, die das Risiko für lebensbedrohliche Blutgerinnsel, auch Thrombosen genannt, erhöht. Dieser Artikel informiert über Thrombophilie, deren Bedeutung für Menschen ab 50 Jahren und die möglichen Ursachen sowie Symptome.
Was ist Thrombophilie?
Thrombophilie bezeichnet eine gestörte Blutgerinnung, bei der das Blut leichter gerinnt als normal. Dies erhöht das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln, die die Blutgefäße verstopfen können.
Die Bedeutung der Blutgerinnung:
Die Blutgerinnung ist ein lebenswichtiger Prozess, der bei Verletzungen Blutungen stoppt und die Wundheilung unterstützt. Bei Menschen mit Thrombophilie ist dieses Gleichgewicht gestört, und das Blut kann auch ohne äußere Verletzungen gerinnen.
Fachärzte für Thrombophilie:
Wenn Sie vermuten, an Thrombophilie zu leiden, sollten Sie sich an Spezialistinnen und Spezialisten für Innere Medizin, Angiologie oder Hämostaseologie wenden.
Symptome und Risikofaktoren:
Thrombophilie kann bei vielen Menschen unbemerkt bleiben. Häufige Thrombosen, insbesondere in den tiefen Beinvenen oder als Lungenembolie, können auf Thrombophilie hinweisen. Auch eine familiäre Häufung von Thrombosen kann ein Indikator sein. Thrombosen, die ohne erkennbare Ursache auftreten oder an ungewöhnlichen Stellen im Körper, sollten ebenfalls beachtet werden.
Typische Symptome:
– Tiefe Beinvenenthrombose: Einseitige Beinschwellung, Muskelschmerzen, Spannungsgefühl, Hautverfärbung.
– Lungenembolie: Plötzliche Atemnot, Brustschmerzen, beschleunigter Herzschlag, Blutdruckabfall, Bluthusten, Ohnmachtsanfälle.
Ursachen von Thrombophilie:
Thrombophilie kann angeboren oder im Laufe des Lebens erworben werden.
Angeborene Thrombophilie:
Veränderungen im Erbgut wie die Faktor-V-Leiden-Mutation oder die Prothrombin-Mutation erhöhen das Risiko. Ebenfalls relevant sind Mangelzustände an Antithrombin, Protein C und Protein S, die angeboren oder erworben sein können.
Erworbene Thrombophilie:
Diese Form entwickelt sich im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen, wie dem Auftreten von Antikörpern gegen Bestandteile des Gerinnungssystems, etwa Antiphospholipid-Antikörper. Dies erhöht das Thromboserisiko und kann auch Auswirkungen auf Schwangerschaften haben.
Thrombophilie kann bei älteren Menschen erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. In diesem Teil des Artikels betrachten wir die möglichen Folgen von Thrombophilie und die Diagnose- sowie Behandlungsmöglichkeiten.
Folgen von Thrombophilie:
Menschen mit Thrombophilie spüren oft nicht, dass vermehrt Blutgerinnsel entstehen. Viele dieser Gerinnsel lösen sich von selbst auf, aber manchmal können sie den Blutfluss behindern und zu Beschwerden führen.
Auswirkungen von Blutgerinnseln:
Wenn sich Blutgerinnsel in den tiefen Beinvenen bilden, kann der Blutrückfluss zum Herzen beeinträchtigt werden. Dies führt zu Schwellungen, Schmerzen und einem Spannungsgefühl im betroffenen Bein.
Frische Blutgerinnsel können sich lösen und in die Lunge gelangen, was zu einer Lungenembolie führt. Eine schwere Lungenembolie kann lebensbedrohlich sein.
Diagnose von Thrombophilie:
Wenn ältere Menschen Thrombosen oder Lungenembolien entwickeln, insbesondere ohne erkennbare Ursache, sollte Thrombophilie als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden.
Eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung helfen dabei, mögliche Risikofaktoren zu identifizieren.
Wann ist eine spezielle Diagnostik sinnvoll?
Wenn in der Familie gehäuft Thrombosen auftreten oder Patienten berichten, dass nahe Verwandte ebenfalls Thrombosen hatten, sollte eine spezielle Thrombophilie-Diagnostik in Betracht gezogen werden. Diese kann mittels Blutuntersuchungen oder Gentests durchgeführt werden.
Die Entscheidung für solche Tests sollte jedoch in Absprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt erfolgen, da die Ergebnisse die Therapie beeinflussen können.
Oftmals kann die optimale Therapie bereits aus den Begleitumständen der Thrombose oder Embolie abgeleitet werden, ohne dass eine Blutuntersuchung notwendig ist.
Behandlung von Thrombophilie:
Für ältere Menschen mit Thrombophilie sind regelmäßige körperliche Aktivität und Bewegung empfehlenswert, um das Thromboserisiko niedrig zu halten.
In Situationen, in denen das Thromboserisiko erhöht ist, wie nach Operationen oder Verletzungen, können gerinnungshemmende Medikamente verschrieben werden, um Thrombosen zu verhindern.
Frauen über 50+ Jahre mit einem erhöhten Thromboserisiko, die hormonell verhüten, sollten mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt über alternative, östrogenfreie Verhütungsmethoden sprechen, um das Risiko von Thrombosen zu minimieren.
Fazit:
Thrombophilie kann bei älteren Menschen ernsthafte Folgen haben, darunter Thrombosen und Lungenembolien. Eine rechtzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Betroffene sollten sich bei Verdacht auf Thrombophilie an Fachärzte wenden und ihre Therapieoptionen ausführlich besprechen. Die Einbeziehung von Bewegung in den Alltag und die Wahl der Verhütungsmethoden sind ebenfalls wichtige Aspekte bei der Behandlung von Thrombophilie bei Menschen ab 50+ Jahren.