Tennisarm
Was ist ein Tennisarm?
Ein Tennisarm, auch bekannt als laterale Epicondylitis, wird in der Regel durch einseitige oder starke Belastungen verursacht, die beim Sport oder handwerklichen Arbeiten auftreten. Charakteristisch sind Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens, die sich manchmal auf den gesamten Arm ausdehnen können.
Es erfordert oft Geduld, da die Beschwerden in vielen Fällen erst nach Monaten verschwinden. Es gibt verschiedene Behandlungen, um die Beschwerden zu lindern und die Heilung zu beschleunigen, jedoch ist der Nutzen vieler Therapiemethoden nicht nachgewiesen.
Welche Symptome zeigen sich bei einem Tennisarm?
Die typischen Symptome eines Tennisarms sind Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens, die normalerweise bei Bewegung oder Berührung auftreten. Diese Schmerzen können in den Ober- und Unterarm sowie in die Hand ausstrahlen. Selbst einfache Aktivitäten wie das Aufdrehen einer Flasche können Schmerzen verursachen, und in schweren Fällen kann es schwer sein, eine Kaffeetasse zu heben. Die Beweglichkeit des Arms kann eingeschränkt sein, und nächtliche Beschwerden können den Schlaf beeinträchtigen. Die Schmerzen können sich manchmal bessern, wenn der Arm in Ruhe gelassen wird.
Was sind die Ursachen für einen Tennisarm?
Ein Tennisarm tritt auf, wenn die Sehnenansätze der Muskeln am äußeren Ellenbogen schmerzen. Diese Sehnen sind an der Streckung des Handgelenks beteiligt und können durch Bewegungen, bei denen der Arm oder die Hand gebeugt, gestreckt oder gedreht wird, belastet werden. Dies umfasst auch Greif- und Hebebewegungen.
Menschen, die normalerweise wenig Belastung für ihre Unterarmmuskulatur haben und diese dann plötzlich stark beanspruchen, sind anfälliger für einen Tennisarm. Die Beschwerden können jedoch auch bei Menschen auftreten, die ihren Arm regelmäßig einseitig belasten.
Mögliche Ursachen für einen Tennisarm sind Sportarten wie Tennis, Rudern oder Krafttraining, handwerkliche Tätigkeiten wie Malen, Schreinern oder Schraubendrehen, schweres Heben, das Spielen von Musikinstrumenten wie Klavier sowie die Arbeit am Computer oder an einer Supermarktkasse.
Es wurde festgestellt, dass die Beschwerden eines Tennisarms nicht notwendigerweise durch eine entzündete Muskulatur verursacht werden, sondern eher durch Verschleiß und kleine Verletzungen an den Sehnenansätzen, die durch Über- oder Fehlbelastungen entstehen. Die genaue Ursache eines Tennisarms ist jedoch noch nicht vollständig geklärt.
Wie häufig kommt es zu einem Tennisarm?
Etwa 2 von 100 Menschen haben einen Tennisarm. Dies tritt am häufigsten bei Personen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren auf, wahrscheinlich aufgrund einer erhöhten Anfälligkeit der Muskulatur in diesem Alter für Überlastungen. Männer und Frauen sind in etwa gleichem Maße betroffen.
Wie entwickelt sich ein Tennisarm?
Die Dauer der Beschwerden kann variieren. In einigen Fällen verschwinden die Symptome bereits nach wenigen Wochen, während sie in anderen Fällen mehrere Monate anhalten können. Etwa 80 Prozent der Menschen mit einem Tennisarm werden innerhalb eines Jahres schmerzfrei, während bei den übrigen die Beschwerden länger andauern können.
Wie wird ein Tennisarm diagnostiziert?
Die Diagnose eines Tennisarms erfolgt in der Regel durch eine gründliche Untersuchung und Befragung durch die Ärztin oder den Arzt. Dabei wird erfragt, bei welchen Tätigkeiten die Beschwerden auftreten und ob Vorerkrankungen vorliegen. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der geprüft wird, welche Bewegungen Schmerzen verursachen. Ein typisches diagnostisches Zeichen ist, wenn der Patient den Arm mit der Handfläche nach unten ausstreckt und gegen Widerstand nach oben drückt, wodurch Schmerzen am Ellenbogen ausgelöst werden.
In den meisten Fällen reicht die körperliche Untersuchung aus, um einen Tennisarm festzustellen. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, Ultraschalluntersuchungen oder Magnetresonanztomographie (MRT) sind nur dann sinnvoll, wenn die Ärztin oder der Arzt eine andere Erkrankung als Ursache der Beschwerden vermutet.
Wie wird ein Tennisarm behandelt?
Die Behandlung eines Tennisarms verfolgt zwei Hauptziele: die Linderung von Schmerzen und die Wiederherstellung der Belastbarkeit und Beweglichkeit von Arm und Handgelenk.
Zu Beginn der Behandlung kann es hilfreich sein, schmerzhafte Tätigkeiten zu vermeiden oder die Belastungen zu reduzieren, bis die Beschwerden nachlassen. Eine sinnvolle therapeutische Maßnahme kann auch die sogenannte exzentrische Trainingstherapie sein, die spezielle Kräftigungsübungen für den Unterarm und das Handgelenk umfasst. Manuelle Therapie durch einen Physiotherapeuten kann ebenfalls von Nutzen sein.
Es ist wichtig zu beachten, dass Geduld in der Behandlung eines Tennisarms eine große Rolle spielt. In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden nach einigen Monaten auch ohne umfangreiche Behandlung.
Für kurzfristige Linderung können nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und Kortisonspritzen eingesetzt werden. Es ist jedoch zu beachten, dass Kortisonspritzen den Heilungsprozess beeinträchtigen können. Einige Studien legen nahe, dass auch eine Ultraschalltherapie zur Schmerzlinderung beitragen kann.
Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, die bisher keinen nachgewiesenen Nutzen bei der Behandlung eines Tennisarms haben, darunter verschiedene Injektionstherapien (z.B. Eigenblut oder Botox), Lasertherapie, Elektrotherapie, Massagen, Stoßwellentherapie und Akupunktur. Diese Behandlungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen oft nicht erstattet.
In Fällen, in denen die Beschwerden anhalten und andere Therapien nicht geholfen haben, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden. Es wurde jedoch bisher nur begrenzt untersucht, ob Operationen zur Behandlung eines Tennisarms wirksam sind.