Stürze bei älteren Menschen: Vorbeugung durch Bewegung

Stürze im Alter verhindern: Tipps zur Sturzprävention für Senioren

Die Sorge vor Stürzen im Alter ist weit verbreitet, doch weniger Bewegung ist keine Lösung. Inaktivität erhöht das Sturzrisiko tatsächlich. Dieser wissenschaftliche Ratgeber beleuchtet die Fakten und Ursachen rund um Stürze im Seniorenalter. Erfahren Sie, wie Sie Ihr Sturzrisiko reduzieren können, ohne Ihre Unabhängigkeit zu beeinträchtigen.

Die Bedeutung von Stürzen im Alter

Viele ältere Menschen fürchten sich vor Stürzen, die ihre Unabhängigkeit gefährden könnten. Ironischerweise kann jedoch der Versuch, Stürzen aus dem Weg zu gehen, kontraproduktiv sein. Menschen, die aufgrund von Sorge oder Angst vor Stürzen weniger aktiv sind, haben ein höheres Sturzrisiko als solche, die täglich in Bewegung bleiben. Aktivität, wie etwa regelmäßiges Gehen, kann vor Stürzen schützen und die allgemeine Gesundheit fördern.

Eine Schlüsselstrategie zur Prävention von Stürzen ist das Erkennen und Beseitigen potenzieller Sturzursachen im Alltag. Außerdem kann ein gezieltes Bewegungstraining helfen, die Beweglichkeit zu erhalten und Stürzen vorzubeugen. Die individuellen Maßnahmen sollten dabei stets im Einklang mit dem persönlichen Gesundheitszustand stehen.

Ursachen von Stürzen im Alter

Stürze im Alter können durch verschiedene gesundheitliche Faktoren verursacht werden. Dazu zählen Sehprobleme, Muskelschwäche in den Beinen und Schwindel infolge niedrigen Blutdrucks. Gleichgewichtsstörungen können ebenfalls zu Stürzen führen, wobei bestimmte Erkrankungen diesen Gleichgewichtssinn beeinträchtigen können. Zudem erhöhen einige Medikamente das Sturzrisiko, sei es allein oder in Kombination mit anderen Präparaten. Beispiele hierfür sind Beruhigungsmittel und blutdrucksenkende Medikamente. Selbst der Konsum von Alkohol kann das Risiko für Stürze erhöhen.

Auch Hindernisse im Wohnumfeld können Stolperfallen darstellen, die Stürze verursachen. Erhöhte Teppichkanten, lose Kabel, glatte Böden und rutschige Badematten sind potenzielle Gefahrenquellen. Sogar schlecht sitzende Schuhe können zu Stürzen führen. Ein einfaches Beispiel: Das nächtliche Begehen glatter Parkettböden in Socken kann das Sturzrisiko erhöhen.

Zudem erhöht bereits ein vorheriger Sturz das Risiko für weitere Stürze. Doch es gibt Möglichkeiten, dieses Risiko zu minimieren.

Häufigkeit von Stürzen im Alter

Etwa 30 von 100 älteren Menschen über 65 Jahren, die zu Hause leben, erleben einmal im Jahr einen Sturz. In Pflegeeinrichtungen sind es sogar 50 von 100 Menschen pro Jahr. Jedoch verlaufen die meisten Stürze auch im Seniorenalter glimpflich und haben keine ernsthaften gesundheitlichen Folgen.

Folgen von Stürzen im Alter

In den meisten Fällen führen Stürze zu Prellungen oder Abschürfungen. Etwa 5 bis 10 von 100 Stürzen im häuslichen Umfeld resultieren jedoch in Verletzungen wie Knochenbrüchen, Platzwunden oder Kopfverletzungen. Meistens sind dabei die Unterarmknochen betroffen. Hüft- oder Oberschenkelbrüche können schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen und zu erheblichen Einschränkungen führen. In diesen Fällen sind längere Krankenhausaufenthalte oft unumgänglich. Stürze mit schweren Folgen erhöhen das Risiko, im höheren Alter pflegebedürftig zu werden.

Prävention von Stürzen im Alter

Es gibt verschiedene Maßnahmen zur Sturzprävention, die relativ einfach umzusetzen sind. Eine Überprüfung der Wohnung auf potenzielle Stolperfallen ist ein erster Schritt. Diese sollten entfernt werden, gegebenenfalls mit Unterstützung von Angehörigen, Freunden oder Ergotherapeuten.

Um Stürzen vorzubeugen, können Sie Stolperfallen beseitigen, Bewegungsprogramme integrieren, Gehhilfen nutzen und gegebenenfalls eine neue Brille in Betracht ziehen. Die geeigneten Maßnahmen hängen vom individuellen Gesundheitszustand ab.

Bewegungsprogramme, Gehhilfen und korrigierte Sehhilfen können dazu beitragen, Stürzen im Alter vorzubeugen. Manchmal kann auch die Behandlung von Gesundheitsproblemen, die zu unsicherem Gang oder Schwindel führen, hilfreich sein. Ebenso sollte in Erwägung gezogen werden, Medikamente zu überprüfen, die Schwindel verursachen könnten.

Wichtig ist, sich nicht übermäßig zu ängstigen. Die meisten Stürze im Alter verlaufen ohne schwerwiegende Folgen. Durch regelmäßige Bewegung können ältere Menschen aktiv dazu beitragen, Stürzen vorzubeugen und ihre Unabhängigkeit zu wahren.

Bleiben Sie in Bewegung und schützen Sie sich aktiv vor Stürzen im Alter. Ihre Gesundheit und Unabhängigkeit werden es Ihnen danken.