Speichelsteine
Speichelsteine: Ursachen, Symptome und Behandlung
Was sind Speichelsteine?
Speichelsteine, medizinisch als Sialolithen bekannt, sind kleine kalkhaltige Ablagerungen im Speichel, die sich in den Ausführungsgängen der Speicheldrüsen bilden und diese verstopfen können. Der Mensch hat sechs große Speicheldrüsen, von denen insbesondere die Unterkieferspeicheldrüse anfällig für die Bildung von Speichelsteinen ist.
Symptome von Speichelsteinen
Speichelsteine variieren in der Größe, werden jedoch normalerweise 2 bis 10 Millimeter groß. Sie können sowohl gesehen als auch ertastet werden. Kleinere Speichelsteine verursachen oft keine Beschwerden. Wenn sie jedoch größer werden und den Speichelgang blockieren, kann dies zu Schwellungen und Schmerzen in der betroffenen Drüse führen. Diese Symptome treten typischerweise beim Essen auf, wenn die Speichelproduktion angeregt wird. Die Schwellung kann vorübergehend sein oder sich allmählich verschlimmern. In einigen Fällen können Entzündungen und Fieber auftreten.
Wie entstehen Speichelsteine?
Die Bildung von Speichelsteinen kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein. Ein verengter Ausführungsgang der Speicheldrüsen, Entzündungen, Verletzungen oder die Zusammensetzung des Speichels selbst können dazu beitragen. Winzige Verkalkungen oder Bakterien können den Ausgangspunkt für die Bildung von Speichelsteinen bilden. Wenn der Speichel zähflüssig und langsam fließt, können sich diese Ablagerungen allmählich vergrößern und den Gang blockieren, was zu einer Schwellung führt.
Faktoren, die die Bildung von Speichelsteinen begünstigen
Verschiedene Faktoren können die Entstehung von Speichelsteinen begünstigen. Dazu gehören:
1. Dehydratation: Eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme oder die Verwendung von Entwässerungstabletten (Diuretika) kann zu einer verringerten Flüssigkeitsmenge im Körper führen, was den Speichelfluss reduziert und das Risiko für Speichelsteine erhöht.
2. Medikamente: Einige Medikamente wirken sich direkt auf den Speichelfluss aus und können einen trockenen Mund verursachen, was die Bildung von Speichelsteinen begünstigen kann.
3. Erkrankungen: Bestimmte Erkrankungen wie Verengungen, Aussackungen oder Verletzungen der Speichelausführungsgänge, Gicht, Nierensteine, chronische Zahnfleischerkrankungen und Rauchen können das Risiko für Speichelsteine erhöhen.
Behandlung von Speichelsteinen
Die Behandlung von Speichelsteinen hängt von ihrer Größe und Lage ab. Kleinere Steine können oft durch Maßnahmen zur Anregung des Speichelflusses und Massage entfernt werden. In einigen Fällen kann jedoch ein operativer Eingriff erforderlich sein, um die Steine zu entfernen.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Informationen keinen Arztbesuch ersetzen sollten. Wenn Sie Verdacht auf Speichelsteine haben oder unter entsprechenden Symptomen leiden, konsultieren Sie bitte einen Arzt für eine genaue Diagnose und Behandlung.
Diagnose und Behandlung von Speichelsteinen
Häufigkeit von Speichelsteinen
Speichelsteine sind vergleichsweise selten, da weniger als ein Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens Speichelsteine entwickelt, die Beschwerden verursachen. Diese treten hauptsächlich bei Männern auf und sind bei Kindern äußerst selten. Die meisten Betroffenen sind im Alter zwischen 30 und 60 Jahren.
Bei den meisten Menschen, die Speichelsteine haben, handelt es sich um einzelne Steine, und sie treten auf beiden Seiten des Mundes nur selten gleichzeitig auf.
Komplikationen durch Speichelsteine
Wenn Speichelsteine den Speichelfluss blockieren, kann es zu Entzündungen des Drüsengewebes kommen, insbesondere bei älteren Menschen. Diese Entzündungen können in der Regel gut mit Antibiotika behandelt werden. In einigen Fällen kann sich jedoch ein Abszess, eine größere Eiteransammlung, entwickeln.
Chronische Entzündungen aufgrund von anhaltendem Speichelrückstau können dazu führen, dass die betroffene Drüse ihre Funktion verliert und die Speichelproduktion dauerhaft abnimmt. Wenn die Ursache für den Stau rechtzeitig behoben wird, kann sich die Drüse oft wieder erholen.
Diagnose von Speichelsteinen
Um Speichelsteine zu diagnostizieren, führen Ärztinnen und Ärzte zunächst eine Untersuchung des Mundraums durch und tasten die Speicheldrüsen und ihre Ausführungsgänge ab. Ultraschalluntersuchungen können oft verwendet werden, um Speichelsteine zu identifizieren und zu lokalisieren. In einigen Fällen kann auch eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) erforderlich sein.
Eine weitere diagnostische Methode ist die Speichelgang-Endoskopie (Sialendoskopie), bei der sehr dünne medizinische Instrumente verwendet werden, um direkt in den Speichelausführungsgang zu schauen und gegebenenfalls eine Behandlung durchzuführen.
Die Speicheldrüsenszintigraphie kann verwendet werden, um die Funktion der Speicheldrüsen zu überprüfen. Dabei wird ein radioaktiver Stoff in die Blutbahn gegeben, der die Aktivität der Speichelproduktion sichtbar macht.
Behandlung von Speichelsteinen
Die Wahl der Therapie hängt von der Größe und Lage des Speichelsteins ab. Wenn der Stein keine Beschwerden verursacht, kann zunächst abgewartet werden. Bei schmerzhaften Symptomen und einem erstmaligen Auftreten von Speichelsteinen können folgende Behandlungsoptionen in Betracht gezogen werden:
– Anregung des Speichelflusses durch saure Bonbons oder Kaugummis, um den Stein nach außen zu spülen.
– Sicherstellung einer ausreichenden Flüssigkeitsaufnahme, um genügend Speichelproduktion zu gewährleisten.
– Erweiterung der Ausführungsgänge und Massage der Drüse, um die Steine zu lösen.
– Verwendung von Antibiotika und entzündungshemmenden Schmerzmitteln, wenn Anzeichen einer bakteriellen Entzündung vorliegen.
Wenn die Steine die Ausführungsgänge weiterhin blockieren, stehen verschiedene weitere Therapieverfahren zur Verfügung:
– Direkte Entfernung des Speichelsteins mit einem Mikro-Endoskop.
– Zerkleinerung der Steine mithilfe von Stoßwellen, entweder von außen oder durch ein Endoskop.
– In einigen Fällen kann ein operativer Eingriff erforderlich sein, entweder von außen oder durch den Mund, um die Drüse und den Ausführungsgang wiederherzustellen.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Informationen keinen Ersatz für eine ärztliche Beratung darstellen. Wenn Sie Symptome von Speichelsteinen haben, sollten Sie sich an einen Arzt wenden, der eine genaue Diagnose stellen und die geeignete Behandlung empfehlen kann