Schwangerschaftsdiabetes

Was ist ein Schwangerschaftsdiabetes?

Ein Schwangerschaftsdiabetes, auch als Gestationsdiabetes bezeichnet, tritt bei etwa 4 von 100 schwangeren Frauen auf. Er entwickelt sich, wenn der Blutzuckerspiegel während der Schwangerschaft eine bestimmte Grenze überschreitet. Dieser Übergang von einem leicht erhöhten Blutzuckerspiegel zu einem Schwangerschaftsdiabetes ist fließend, da sich der Stoffwechsel während der Schwangerschaft verändert.
In den meisten Fällen verläuft ein Schwangerschaftsdiabetes ohne Symptome. Wenn der Blutzuckerspiegel jedoch stark ansteigt, können Müdigkeit, Schwäche oder verstärkter Durst auftreten, ähnlich wie bei anderen Formen von Diabetes. Diese Symptome werden oft als typische Schwangerschaftsbeschwerden fehlgedeutet.
Es ist wichtig zu beachten, dass ein Schwangerschaftsdiabetes nicht bedeutet, dass die betroffenen Frauen einen Diabetes mellitus und damit eine chronische Erkrankung haben.

Welche Ursachen hat ein Schwangerschaftsdiabetes?

Der Schwangerschaftsdiabetes resultiert aus Veränderungen im Stoffwechsel unter dem Einfluss der Schwangerschaftshormone. Die Körperzellen nehmen Zucker aus der Nahrung im Blut langsamer auf, was zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führt. Wenn bestimmte Werte dauerhaft überschritten werden, wird von einem Schwangerschaftsdiabetes gesprochen.

Risikofaktoren für einen Schwangerschaftsdiabetes:

Ein erhöhtes Risiko für einen Schwangerschaftsdiabetes besteht bei Frauen, die:
1. Stark übergewichtig sind.
2. Bereits in früheren Schwangerschaften einen Schwangerschaftsdiabetes hatten.
3. Nahe Verwandte mit Diabetes haben.
Ärztinnen und Ärzte fragen manchmal bereits zu Beginn einer Schwangerschaft nach diesen Faktoren und können einen Test auf Schwangerschaftsdiabetes empfehlen.

Wie verläuft ein Schwangerschaftsdiabetes?

In der Regel hat ein Schwangerschaftsdiabetes keine schwerwiegenden Auswirkungen auf Mutter und Kind. Durchschnittlich sind die Neugeborenen von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes bei der Geburt etwas schwerer. Dies sollte jedoch nicht allein als Grund zur Besorgnis betrachtet werden.
Es besteht ein leicht erhöhtes Risiko für eine Verzögerung nach dem Austritt des Kopfes des Kindes, was als Schulterdystokie bezeichnet wird. Dies kann zu einer vorübergehenden Behinderung der Geburt führen. In solchen Fällen ergreifen Hebammen oder Ärztinnen und Ärzte jedoch schnelle Maßnahmen zur Abhilfe.
Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes haben auch ein leicht erhöhtes Risiko für Präeklampsie, eine seltene Schwangerschaftserkrankung, die mit vermehrtem Eiweiß im Urin, hohem Blutdruck und Wassereinlagerungen im Körper einhergeht. Unbehandelt kann Präeklampsie Mutter und Kind schaden.
Es ist auch erwähnenswert, dass Frauen, die während ihrer Schwangerschaft einen Schwangerschaftsdiabetes hatten, später im Leben ein höheres Risiko für die Entwicklung von Diabetes mellitus Typ 2 haben.

Wie kann einem Schwangerschaftsdiabetes vorgebeugt werden?

Schwangere Frauen können das Risiko eines Schwangerschaftsdiabetes durch eine gesunde Lebensweise reduzieren. Dazu gehören:
1. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Ballaststoffen und arm an gesättigten Fettsäuren und Zucker ist, kann das Risiko eines Schwangerschaftsdiabetes senken. Es ist ratsam, kohlenhydratreiche Lebensmittel in Maßen zu konsumieren und sich auf komplexe Kohlenhydrate zu konzentrieren.
2. Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität während der Schwangerschaft kann dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Spaziergänge, Schwimmen oder spezielle Schwangerschaftsgymnastik können hilfreich sein.
3. Gewichtsmanagement: Ein gesundes Gewicht vor der Schwangerschaft kann das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes reduzieren. Frauen, die übergewichtig sind, sollten vor der Schwangerschaft mit ihrem Arzt über die besten Maßnahmen zur Gewichtskontrolle sprechen.

Wie wird ein Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert?

Die Diagnose eines Schwangerschaftsdiabetes erfolgt in der Regel durch einen Glukosetoleranztest. Dieser Test wird Frauen zwischen der 24. und 27. Schwangerschaftswoche angeboten und besteht aus einem Vortest (Glukose-Challenge-Test) und einem Diagnosetest.
Beim Vortest trinken die Schwangeren eine zuckerhaltige Lösung, und es wird anschließend Blut abgenommen, um den Blutzuckerspiegel zu überprüfen. Wenn dieser Wert erhöht ist, wird ein zweiter Test durchgeführt, der nüchtern durchgeführt wird.

Wie wird ein Schwangerschaftsdiabetes behandelt?

Ein Schwangerschaftsdiabetes kann in den meisten Fällen erfolgreich durch eine Ernährungsumstellung behandelt werden. Die betroffenen Frauen können sich von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt beraten lassen. Eine spezielle Ernährungsberatung oder erhöhte körperliche Aktivität können ebenfalls hilfreich sein.
In einigen Fällen, in denen die Blutzuckerwerte weiterhin hoch sind, kann die Behandlung Insulin oder in Ausnahmefällen Diabetesmedikamente erfordern.
Nach der Geburt des Kindes wird der Blutzuckertest erneut durchgeführt. Wenn die Werte wieder normal sind, ist in der Regel keine weitere Behandlung erforderlich. Es wird jedoch empfohlen, die Blutzuckerwerte einmal pro Jahr zu überwachen.

Was sollten Frauen noch über einen Schwangerschaftsdiabetes wissen?

Ein Schwangerschaftsdiabetes verursacht normalerweise keine Beschwerden und kommt oft unerwartet. Frauen sollten sich jedoch bewusst sein, dass die allermeisten Kinder trotz eines Schwangerschaftsdiabetes gesund zur Welt kommen. Die erforderlichen Anpassungen in der Ernährung und im Lebensstil können nach kurzer Zeit zur Gewohnheit werden und auch nach der Geburt dazu beitragen, gesund zu bleiben.

Es ist wichtig, mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt über Fragen und Bedenken im Zusammenhang mit einem Schwangerschaftsdiabetes zu sprechen, um Unterstützung und Beratung zu erhalten.