Schuppenflechte (Psoriasis)
Die Psoriasis (Schuppenflechte) im Detail
Symptome der Psoriasis
Die Psoriasis, umgangssprachlich als Schuppenflechte bekannt, ist eine nicht ansteckende entzündliche Hauterkrankung. Typischerweise äußert sie sich durch rötliche, schuppende Hautveränderungen und oft begleitenden starken Juckreiz. Diese Erkrankung verläuft in der Regel chronisch und tritt in Schüben auf. Hier sind die wichtigsten Informationen im Überblick:
– Nicht ansteckende Hauterkrankung: Die Psoriasis ist keine ansteckende Erkrankung und kann nicht von einer Person auf eine andere übertragen werden.
– Typische Symptome: Zu den charakteristischen Symptomen gehören gerötete Hautstellen, silbrig glänzende und leicht erhabene Hautveränderungen, die als Plaques bezeichnet werden. Diese Plaques sind klar begrenzt und schuppen stark. Juckreiz tritt häufig auf, insbesondere während eines Schubs oder wenn die Psoriasis ausgeprägter ist.
– Variation in der Ausprägung: Die Größe der Plaques kann stark variieren, mit Durchmessern zwischen einem und über 10 Zentimetern. Einzelpersonen können nur wenige Plaques an bestimmten Körperstellen haben oder vermehrt Plaques an verschiedenen Bereichen des Körpers entwickeln.
– Verbreitete betroffene Bereiche: Psoriasis kann an verschiedenen Körperstellen auftreten, wobei die häufigsten Stellen Kopf, Ellbogen, Knie und Rücken sind. Sie kann jedoch auch hinter den Ohren, an Händen und Füßen oder am Bauchnabel auftreten.
– Nagelveränderungen: Bei einigen Menschen mit Psoriasis verändern sich die Nägel, was sich durch kleine Dellen im Nagel (Tüpfelnagel), Verdickung des Nagels oder gelblich-braune Verfärbungen (Ölnagel) bemerkbar macht. Es kann auch zum Ablösen des Nagels kommen.
– Verschiedene Psoriasis-Formen: Es gibt verschiedene Formen der Psoriasis, darunter die Psoriasis inversa, bei der die Haut in Hautfalten betroffen ist und Plaques und Schuppen selten sind. Die Psoriasis pustulosa ist durch Bläschen (Pusteln) mit Eiter gefüllt gekennzeichnet. Die Psoriasis guttata tritt häufig bei Kindern und Jugendlichen auf und zeigt sich als akuter, großflächiger Hautausschlag mit punktförmigen Papeln.
Was ist Psoriasis?
Die Psoriasis, oder Schuppenflechte, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die durch gerötete und schuppende Haut gekennzeichnet ist. Sie kann in ihrer Ausprägung stark variieren und verläuft normalerweise in Schüben, wobei einige Menschen die Erkrankung als lästig empfinden, während andere sich in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt fühlen.
Ursachen der Psoriasis
Die Psoriasis resultiert aus Autoimmunreaktionen im Körper. Ein überaktives Immunsystem setzt vermehrt Entzündungsbotenstoffe frei, die zu einer beschleunigten Teilung der Hautzellen führen. Dies bewirkt, dass die Haut an den betroffenen Stellen dicker wird und verstärkt schuppt. Darüber hinaus führen Entzündung und erhöhte Durchblutung oft zur Rötung der Haut.
Risikofaktoren für Psoriasis
– Genetische Veranlagung: Die Psoriasis wird maßgeblich von genetischen Veranlagungen beeinflusst. Wenn ein Elternteil Psoriasis hat, beträgt das Risiko für ein Kind, ebenfalls zu erkranken, etwa 15 Prozent. Wenn beide Elternteile betroffen sind, steigt das Risiko auf etwa 40 Prozent. Es gibt jedoch keinen zuverlässigen Test, um vorherzusagen, ob jemand Psoriasis entwickeln wird, und es gibt derzeit keine bekannte Möglichkeit zur Vorbeugung der Erkrankung.
Häufigkeit der Psoriasis
– Verbreitung: Schuppenflechte ist relativ häufig und betrifft schätzungsweise 2 Prozent der Bevölkerung, was in Deutschland mehr als 1,5 Millionen Menschen entspricht. Männer und Frauen erkranken in ähnlichem Maße.
– Altersverteilung: Psoriasis tritt oft vor dem 40. Lebensjahr auf und entwickelt sich häufig in der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter. In späteren Jahren, zwischen 50 und 70 Jahren, kann sie jedoch ebenfalls auftreten. Man unterteilt die Psoriasis manchmal nach dem Alter ihres ersten Auftretens in Typ-1 (vor dem 40. Lebensjahr) und Typ-2 (zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr).
Entwicklung der Psoriasis
– Verlauf: Der Verlauf der Psoriasis ist schwer vorherzusagen und kann stark variieren. Die Erkrankung neigt dazu, schubweise zu verlaufen, wobei Phasen mit ausgeprägten Symptomen sich mit beschwerdefreien Phasen abwechseln können. Einige Menschen leiden jedoch kontinuierlich unter stark ausgeprägter Psoriasis.
– Schubauslöser: Bestimmte Faktoren können Psoriasis-Schübe auslösen. Dazu gehören Sonnenbrand, zu heißes Duschen, Chemikalien, kleine Hautverletzungen durch Kratzen, Tätowierungen oder Piercings. Psychischer Stress, Infektionen, Nikotin und übermäßiger Alkoholkonsum können ebenfalls Schübe begünstigen. Bestimmte Medikamente, wie einige Malaria-Mittel, stehen ebenfalls im Verdacht, einen Schub auszulösen.
Begleiterkrankungen und Diagnose
– Begleiterkrankungen: Psoriasis ist eine entzündliche Autoimmunerkrankung, die nicht nur die Haut betrifft. Etwa 25 Prozent der Menschen mit Psoriasis entwickeln Psoriasis-Arthritis, bei der sich die Gelenke entzünden. Frühzeitige ärztliche Diagnose und Behandlung sind hierbei wichtig, um Gelenkschäden zu verhindern. Psoriasis kann auch psychische Belastungen wie Depressionen oder Angststörungen verursachen, die gegebenenfalls psychotherapeutisch behandelt werden sollten. Studien zeigen auch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen mit Psoriasis sowie das Risiko, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen zu entwickeln.
– Diagnose: Hautärztinnen und Hautärzte können Psoriasis normalerweise anhand der typischen Hautveränderungen erkennen. In Zweifelsfällen kann die Untersuchung einer kleinen Hautprobe Klarheit bringen. Besonders bei Psoriasis inversa, die in Hautfalten auftritt und selten schuppt, kann eine Hautprobe hilfreich sein. Nagelpsoriasis kann gelegentlich mit einer Nagelpilzinfektion verwechselt werden, weshalb eine Nagelprobe Aufschluss geben kann. Die Untersuchung umfasst auch die Einschätzung des Schweregrads der Psoriasis, der abhängig von der betroffenen Hautfläche ist. Eine schwere Psoriasis betrifft mehr als 10 Prozent der Haut, eine mittelschwere 5 bis 10 Prozent und eine leichte weniger als 5 Prozent.
Behandlung der Psoriasis
Behandlungsoptionen: Psoriasis ist zwar nicht heilbar, aber es gibt verschiedene Behandlungsoptionen, um die Symptome zu lindern.
– Hautpflege (Basistherapie): Dies umfasst die Pflege der betroffenen Hautstellen mit rückfettenden Salben, Cremes oder Lotionen. Eine gute Hautpflege wird auch in symptomfreien Phasen empfohlen.
– Medikamente zum Auftragen (topische Therapie): Entzündungshemmende Kortisonprodukte oder Vitamin-D3-Analoga werden äußerlich angewendet und sind bei leichter Psoriasis oft ausreichend.
– Lichttherapien: Plaques werden mit UV-Licht bestrahlt, um Entzündungen zu hemmen und die Zellteilung zu verlangsamen. Manchmal werden Psoralene eingesetzt, um die Haut lichtempfindlicher zu machen. Diese Methode eignet sich für Menschen mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis.
– Medikamente zum Einnehmen oder Spritzen: Diese Medikamente unterdrücken die Immunreaktionen des Körpers und umfassen Methotrexat, Fumarsäureester, Apremilast, Ciclosporin und Biologika. Sie werden bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis eingesetzt.
– Alternative Therapien: Studien zur Wirksamkeit von pflanzlichen Mitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln bei Psoriasis sind begrenzt. Einige Studien legen jedoch nahe, dass Psoriasis bei starkem Übergewicht verbessert werden kann.
Leben mit Psoriasis
– Alltagsbewältigung: Die Pflege der Haut und die Koordination der Behandlungen können eine Herausforderung sein, die den Alltag, den Beruf, die Familie und die Freizeit beeinflusst. Der oft starke Juckreiz kann den Schlaf beeinträchtigen und zu Müdigkeit führen.
– Soziale Interaktionen: Psoriasis kann zu Vorurteilen führen, da einige Menschen die Hauterkrankung fälschlicherweise für ansteckend halten. Dies kann dazu führen, dass Menschen mit Psoriasis unangenehmen Situationen ausweichen.
– Unterstützung: Der Austausch mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann hilfreich sein. Selbsthilfegruppen bieten Menschen mit Psoriasis und ihren Angehörigen eine Plattform für Information und Erfahrungsaustausch.
Sie können geeignete Selbsthilfegruppen auf der Website der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) finden.
Hinweis:
Bitte beachten Sie, dass die Informationen in diesem Artikel einen Arztbesuch nicht ersetzen können und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden sollten. Bei Verdacht auf Psoriasis ist es wichtig, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.