Schultersteife

Was ist eine Schultersteife?

Eine Schultersteife entwickelt sich schleichend und beginnt oft mit leichten Schmerzen, die allmählich stärker werden und den Schlaf stören können. Dies tritt typischerweise bei Menschen im Alter von etwa 50 Jahren auf. In der Regel heilt eine Schultersteife von selbst, obwohl es Monate dauern kann, bis die Schulter wieder schmerzfrei und beweglich ist.

Symptome einer Schultersteife

Die Symptome einer Schultersteife sind schleichend. Anfangs treten oft nur leichte Beschwerden auf, die im Laufe von mehreren Monaten zunehmen. Diese Schmerzen können den Schlaf beeinträchtigen und werden häufig als dumpf oder tief empfunden. Sie können bis zum Bizeps ausstrahlen. Gleichzeitig wird die betroffene Schulter immer steifer, was es schwieriger macht, den Arm nach oben und hinten zu bewegen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Schultersteife im Verlauf dazu führen kann, dass der Arm nahezu unbeweglich wird, was zu der Bezeichnung “eingefrorene Schulter” führt. Dies kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen und sogar die Ausübung bestimmter Berufe unmöglich machen.

Ursachen der Schultersteife

Die genaue Ursache für eine Schultersteife ist nicht immer klar, aber es wird angenommen, dass narbenähnliche Verklebungen (Adhäsionen) in der Gelenkkapsel eine Rolle spielen. Diese Verklebungen führen zu einer Verdichtung des Kapselgewebes und einer Schrumpfung der Gelenkkapsel. Entzündungen könnten dabei eine wichtige Rolle spielen, aber die genauen Gründe sind noch nicht vollständig verstanden.
In seltenen Fällen kann eine Schultersteife nach Entzündungen, Unfällen oder nach einer längeren Ruhigstellung der Schulter auftreten, beispielsweise nach einer Operation. In solchen Fällen wird von einer sekundären Schultersteife gesprochen.

Häufigkeit der Schultersteife

Schultersteife tritt in der Regel zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf, wobei Frauen etwas häufiger betroffen sind als Männer. Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, an einer Schultersteife zu erkranken, wobei der Anteil bei 10 bis 20 Prozent liegt. Die genauen Gründe dafür sind jedoch noch nicht bekannt. Insgesamt sind etwa 2 bis 5 Prozent der Bevölkerung irgendwann im Leben von einer Schultersteife betroffen.

Wie entwickelt sich eine Schultersteife?

Die Entwicklung einer Schultersteife verläuft in drei Phasen, die allmählich ineinander übergehen:
1. Anfangsphase: In dieser Phase treten leichte Schmerzen auf, die sich im Laufe der Zeit verstärken können. Diese Schmerzen können auch nachts auftreten und sind manchmal sogar in Ruhe spürbar.
2. Versteifungsphase: Mit der Zeit wird die Schulter immer steifer und verliert an Beweglichkeit. Dies kann dazu führen, dass die Schmerzen abnehmen, aber die Schulter wird immer unbeweglicher.
3. Auflösungsphase: In dieser Phase beginnt die Schultersteife sich allmählich aufzulösen, und die Beweglichkeit kehrt zurück. Die Betroffenen können nach einigen Monaten oft deutliche Verbesserungen spüren.
Der Verlauf einer Schultersteife kann von Person zu Person unterschiedlich sein, und es ist schwer vorherzusagen, wie lange die einzelnen Phasen dauern werden. Einige Betroffene haben nach ein bis zwei Jahren kaum noch Beschwerden, während andere länger mit den Symptomen zu kämpfen haben. In Studien wurde festgestellt, dass nach gut 4 Jahren noch etwa 6 Prozent der Betroffenen starke Beschwerden haben.
Normalerweise tritt eine Schultersteife nur einmal im Leben auf. Bei einigen Menschen entwickelt sich jedoch innerhalb von 5 Jahren nach der ersten Schultersteife auch die andere Schulter. Dies betrifft 6 bis 17 Prozent der Betroffenen.

Wie wird eine Schultersteife diagnostiziert?

Ärzte können eine Schultersteife anhand der Beschreibung der Symptome und einer körperlichen Untersuchung der Schulter feststellen. Dabei wird die Beweglichkeit des Arms und der Schulter geprüft, und es wird beobachtet, wie sich die Schulterblätter bei seitlichem Anheben der Arme auf Schulterhöhe bewegen. Bei einer Schultersteife hebt sich das Schulterblatt auf der betroffenen Seite während der gesamten Bewegung mit an, was bei einer gesunden Schulter nicht der Fall ist.
In einigen Fällen können zusätzliche Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen oder Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden, um andere Erkrankungen auszuschließen oder die genaue Ursache der Beschwerden zu klären.

Wie wird eine Schultersteife behandelt?

Die Behandlung einer Schultersteife zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit der Schulter zu verbessern. In der Regel wird eine Schultersteife konservativ behandelt, ohne dass ein operativer Eingriff erforderlich ist. Wirksame Behandlungsmethoden umfassen:
– Kortisontabletten oder Kortisonspritzen: Diese können zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
– Dehnübungen und Physiotherapie: Diese helfen, die Beweglichkeit und Kraft der Schulter wiederherzustellen.
– Wärme- und Kälteanwendungen: Diese können als angenehm empfunden werden und zur Linderung der Beschwerden beitragen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Übungen, insbesondere in den Frühphasen der Erkrankung, behutsam durchgeführt werden sollten, um die Schmerzen nicht zu verschlimmern. In der Regel heilt eine Schultersteife von alleine aus, und ein operativer Eingriff ist normalerweise nicht erforderlich. Dies liegt daran, dass der Nutzen einer Operation in vielen Fällen nicht belegt ist und mit Risiken verbunden sein kann. Wenn die Beschwerden trotz konservativer Behandlung über mehrere Monate hinweg anhalten, kann ein Arzt in einigen Fällen jedoch einen operativen Eingriff empfehlen, und die Patienten haben das Recht auf eine zweite ärztliche Meinung.
Eine Entscheidungshilfe von gesundheitsinformation.de kann bei der Auswahl einer geeigneten Behandlung für eine Schultersteife unterstützen.