Schlaganfall
Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall, auch als Hirnschlag oder Apoplex bekannt, ist ein akuter Notfall, der sofort behandelt werden muss. Bei einem Schlaganfall tritt typischerweise eine unzureichende Durchblutung eines Teils des Gehirns auf, was zu schwerwiegenden Symptomen führt.
Die Anzeichen eines Schlaganfalls:
Die häufigsten Symptome eines Schlaganfalls sind:
– Plötzliche Schwäche
– Sprachstörungen
– Lähmungen und Taubheitsgefühle
– Gesichtsfeldausfall und herabhängender Mundwinkel
– Schwindel und unsicherer Gang
– Gelegentlich starke Kopfschmerzen, begleitet von Übelkeit und Erbrechen.
Ein Schlaganfall betrifft in der Regel nur eine Körperseite, was bedeutet, dass beispielsweise der linke Arm und das linke Bein nicht mehr richtig bewegt werden können.
Was löst einen Schlaganfall aus?
Ein Schlaganfall wird häufig durch ein Blutgerinnsel ausgelöst, das ein Blutgefäß im Gehirn blockiert. Dies wird als “ischämischer Schlaganfall” bezeichnet. Ein solches Gerinnsel kann sich in den Halsschlagadern oder im Herzen bilden und dann über den Blutkreislauf ins Gehirn gelangen. Es kann auch im Gehirn selbst entstehen, wenn sich die Wand einer Arterie entzündet.
Es ist wichtig zu wissen, dass auch Blutungen im Gehirn einen Schlaganfall auslösen können, beispielsweise wenn ein Blutgefäß reißt und Blut ins Hirngewebe gelangt. Dies ist jedoch seltener als ein verstopftes Gefäß im Gehirn.
In beiden Fällen führt dies dazu, dass ein Teil des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, was zu Schäden führen kann. Je schneller die Behandlung erfolgt, desto besser können Folgeschäden begrenzt werden.
Risikofaktoren für einen Schlaganfall:
Das Risiko für einen Schlaganfall kann durch erbliche Veranlagungen und bestimmte Erkrankungen erhöht werden, darunter Bluthochdruck und anhaltendes Vorhofflimmern. Rauchen erhöht ebenfalls das Schlaganfallrisiko.
Es gibt auch transitorische ischämische Attacken (TIA), bei denen typische Schlaganfallsymptome auftreten und sich nach einigen Stunden von selbst wieder auflösen. Eine TIA ist ein Warnzeichen für ein erhöhtes Schlaganfallrisiko.
Wie häufig ist ein Schlaganfall?
Jährlich erleiden etwa 5 von 1.000 Menschen einen Schlaganfall, wobei das Risiko mit dem Alter steigt. Männer sind im Durchschnitt etwas häufiger betroffen als Frauen.
Folgen eines Schlaganfalls:
Die meisten Menschen überleben einen Schlaganfall, können jedoch Folgeschäden erleiden. Ein Schlaganfall kann zu Lähmungen, Beeinträchtigungen verschiedener körperlicher Funktionen, wie Sprechen oder Sehen, und geistigen Einschränkungen führen. Diese Beschwerden können sich im Laufe der Zeit verbessern, aber auch bestehen bleiben. Nach einem Schlaganfall kann Unterstützung im Alltag oder Pflege erforderlich sein. Es ist wichtig zu beachten, dass psychische Beschwerden auftreten können, und das Risiko eines erneuten Schlaganfalls erhöht ist, wobei etwa 5 von 100 Menschen innerhalb des ersten Jahres einen weiteren Schlaganfall erleiden.
Wie kann man einem Schlaganfall vorbeugen?
Die Maßnahmen zur Vorbeugung eines Schlaganfalls richten sich nach den individuellen Erkrankungen und Risikofaktoren. Hier sind einige Möglichkeiten zur Vorbeugung:
– Gerinnungshemmende Medikamente: Wenn das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln, z.B., bei Vorhofflimmern, erhöht ist, können gerinnungshemmende Medikamente das Risiko reduzieren.
– Blutdruckkontrolle: Bei hohem Blutdruck können blutdrucksenkende Medikamente helfen.
– Cholesterinwerte: Bei zu hohen Cholesterinwerten können Statine verschrieben werden.
– Gefäßeingriffe: In einigen Fällen kann eine Operation empfohlen werden, um Gefäßverengungen zu beseitigen, beispielsweise in der Halsschlagader.
Weitere Informationen zur Vorbeugung eines erneuten Schlaganfalls finden Sie auf gesundheitsinformation.de.
Wie wird ein Schlaganfall festgestellt?
Bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist es entscheidend, sofort den Notruf 112 zu wählen. Man sollte nicht auf eine spontane Besserung der Symptome warten.
Zu Beginn wird die betroffene Person vom Notarzt untersucht. Falls ein spezialisiertes Schlaganfallzentrum in der Nähe ist, wird der Patient dorthin gebracht. Weitere Untersuchungen folgen, um die Ursache der Beschwerden festzustellen. Hierzu gehören oft eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT).
Wie wird ein Schlaganfall behandelt?
Die Behandlung eines Schlaganfalls zielt darauf ab, das Leben zu retten und mögliche Folgeschäden zu begrenzen. Bei einem Schlaganfall aufgrund eines Blutgerinnsels (ischämischer Schlaganfall) wird versucht, das verstopfte Hirngefäß so schnell wie möglich wieder zu öffnen. Dies kann auf verschiedene Weisen erfolgen:
– Thrombolyse: Das Gerinnsel wird durch ein Medikament, das über eine Infusion verabreicht wird, aufgelöst.
– Thrombektomie: Das Gerinnsel wird über einen Katheter aus den Hirngefäßen entfernt.
Idealerweise werden beide Verfahren kombiniert, um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen. Hierbei ist es entscheidend, innerhalb der ersten Stunden nach Symptombeginn in ein spezialisiertes Schlaganfallzentrum, auch “Stroke Unit” genannt, zu gelangen.
Bei einem Schlaganfall aufgrund einer Blutung ist es entscheidend, die Blutung schnell zu stoppen, oft durch eine Operation.
Die weitere Behandlung und Überwachung hängen von der Schwere des Schlaganfalls und seinen Auswirkungen ab.
Reha-Möglichkeiten nach einem Schlaganfall:
Nach einem Schlaganfall ist die Rehabilitation entscheidend, um die Selbstständigkeit wiederzugewinnen. Dies kann Folgendes umfassen:
– Physiotherapie: Stärkung der Muskulatur und Wiederherstellung der Beweglichkeit.
– Fitnesstraining: Verbesserung der körperlichen Fitness.
– Sprach-Heilbehandlung: Wiedererlangung der Sprachfähigkeiten.
– Schlucktraining: Verbesserung der Schluckfunktion.
– Ergotherapie: Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags trotz Einschränkungen.
Die Rehabilitation beginnt oft schon während des Krankenhausaufenthalts und kann anschließend in Rehakliniken oder ambulant fortgesetzt werden.
Wie kann man mit den Folgen eines Schlaganfalls umgehen?
Nach einem Schlaganfall ist es normal, traurig und niedergeschlagen zu sein, da sich das Leben oft drastisch verändert. Die Rehabilitation zielt darauf ab, die Selbstständigkeit schrittweise zurückzugewinnen. In einigen Fällen kann jedoch eine behandlungsbedürftige Depression auftreten, die die Genesung beeinträchtigen kann.
Unterstützung nach einem Schlaganfall:
Es gibt zahlreiche Angebote zur Unterstützung nach einem Schlaganfall, darunter Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen. Diese bieten Informationen zur Pflege, Finanzfragen und psychosoziale Unterstützung.
Pflegeberatungsstellen und Pflegekurse können Angehörigen grundlegende Pflegekenntnisse vermitteln. Informationen zu Selbsthilfegruppen finden Sie auf der Website der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS).