Scharlach
Scharlach: Eine Bakterielle Infektionskrankheit
Scharlach ist eine Infektionskrankheit, die durch bestimmte Bakterien, nämlich Streptokokken, verursacht wird. Typischerweise äußert sich diese Krankheit durch eine fieberhafte Halsentzündung und einen scharlachroten Hautausschlag, obwohl dieser manchmal fehlen kann. Die Behandlung mit Antibiotika kann die Ansteckungsgefahr verringern, garantiert jedoch nicht den Schutz vor Spätfolgen durch Streptokokken.
Ein Blick auf Scharlach:
– Ursachen: Scharlach wird durch Bakterien, Streptokokken genannt, verursacht.
– Typische Symptome: Zu den typischen Anzeichen gehören eine hochfieberhafte Halsentzündung, ein scharlachroter Hautausschlag und eine anfänglich grau-weiß belegte, später himbeerrote Zunge.
– Zielgruppe: Scharlach betrifft vor allem Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren.
– Vielfältige Erreger: Dieselben Streptokokken können auch eine Entzündung von Rachen und Mandeln (Angina tonsillaris) ohne Hautausschlag sowie viele andere Infektionen verursachen.
– Behandlung: Die Standardbehandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika.
– Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die Informationen in diesem Artikel keinen Arztbesuch ersetzen sollen und nicht zur Selbst-Diagnose oder -Behandlung verwendet werden dürfen.
Scharlach im Detail:
Was ist Scharlach?
Scharlach ist eine häufige Kinderkrankheit, die durch Streptokokken verursacht wird. Diese Bakterien können jedoch auch bei Erwachsenen auftreten. Charakteristische Symptome bei betroffenen Kindern sind Fieber, Halsschmerzen und ein scharlachroter Hautausschlag. Der typische Hautausschlag tritt nur auf, wenn die Bakterienstämme bestimmte Giftstoffe (pyrogene Exotoxine) produzieren.
Obwohl Antibiotika die Erkrankung wirksam behandeln und die Ansteckungsgefahr reduzieren können, ist der Schutz vor Spätfolgen durch Scharlach-Bakterien nicht nachgewiesen.
Symptome von Scharlach:
Die ersten Symptome treten ein bis drei Tage nach der Ansteckung auf. Typisch sind Halsschmerzen mit Schluckbeschwerden, hohes Fieber, Schüttelfrost und Unwohlsein. Die Lymphknoten am Hals können stark anschwellen, und kleine Kinder können zusätzlich unter Bauchschmerzen und Erbrechen leiden.
Es gibt auch eine Sonderform namens fieberhafter Wundscharlach, bei der der Hautausschlag nahe einer infizierten Hautstelle oder Wunde auftritt.
Der Krankheitsverlauf kann je nach Bakterienstamm unterschiedlich sein. Bei bestimmten Bakterienstämmen, die bestimmte Gifte produzieren, entwickelt sich der charakteristische scharlachrote Hautausschlag. Dieser beginnt am ersten oder zweiten Krankheitstag in den Achseln und Leisten und breitet sich über den ganzen Körper aus. Die Handflächen und Fußsohlen bleiben ausgespart, und die Region um den Mund herum erscheint blass. Dieses Erscheinungsbild führt zu der Bezeichnung “Himbeerzunge”, da auch die Zunge dunkelrot wird. Nach sechs bis neun Tagen verschwindet der Ausschlag, gefolgt von einer Schuppung der Haut, zuerst fein, dann gröber, besonders an Handflächen und Fußsohlen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Kinder trotz Immunität gegenüber bestimmten Bakteriengiften erneut an Scharlach erkranken können.
Erreger von Scharlach:
Der Erreger von Scharlach ist Streptococcus pyogenes, ein Bakterienstamm aus der Gruppe der A-Streptokokken. Diese Bakterien sind weltweit verbreitet und verursachen hauptsächlich beim Menschen Krankheiten. In seltenen Fällen können sie auch auf Hunden und Katzen überleben und so potenzielle Infektionsquellen sein.
Risikofaktoren für Ansteckung:
Scharlach-Erreger sind besonders zahlreich im Rachen von akut erkrankten Personen vorhanden und werden beim Sprechen, Niesen oder Husten in die Luft abgegeben, was zu einer Tröpfcheninfektion führt. Die Hauptübertragung erfolgt in der Regel durch direkten Kontakt mit infizierten Personen, z. B. durch Husten. In seltenen Fällen können auch verunreinigte Gegenstände, Lebensmittel oder Wasser die Erreger übertragen.
Es ist zu beachten, dass Personen, die bereits gegen bestimmte Bakteriengifte immun sind, möglicherweise keinen charakteristischen Hautausschlag entwickeln, aber dennoch die Scharlach-Erreger übertragen können, wenn sie an Mandelentzündungen oder Hautinfektionen erkranken.
Häufigkeit von Scharlach:
Scharlach ist eine der häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten bei Kindern, insbesondere bei 6- bis 12-Jährigen. Jährlich treten in Deutschland etwa ein bis eineinhalb Millionen Fälle von Streptokokken-Infektionen im Rachen auf. Besonders betroffen sind Kinder in Gemeinschaftseinrichtungen während der kalten Jahreszeit.
Mögliche Komplikationen von Scharlach:
Scharlach-Erreger (A-Streptokokken) siedeln sich hauptsächlich im Rachenraum an. Wenn sie sich während einer Infektion ungehindert vermehren können, breiten sie sich entlang der Schleimhäute aus. Dies kann zu verschiedenen Komplikationen führen, darunter:
1. Entzündungen der Lymphknoten: Die Erreger können zu Entzündungen der Lymphknoten führen.
2. Entzündungen der Halsweichteile: Die Halsweichteile können ebenfalls von Entzündungen betroffen sein.
3. Mittelohrentzündung: Eine Mittelohrentzündung kann auftreten, wenn die Erreger in den Bereich des Mittelohrs gelangen.
4. Lungenentzündung: In einigen Fällen kann es zu einer Lungenentzündung kommen.
5. Eiterbeule (Abszess) und Blutvergiftung (Sepsis): In schwerwiegenden Fällen kann sich ein Abszess bilden oder sogar eine Blutvergiftung auftreten.
Es ist wichtig zu betonen, dass in Deutschland Spätfolgen durch Scharlach-Bakterien, die schwerwiegend sein können, selten auftreten. Dennoch sollten diese möglichen Komplikationen ernst genommen werden.
Spätfolgen von Scharlach:
1. Akute Nierenentzündung: Diese tritt vor allem bei 2- bis 10-Jährigen etwa ein bis fünf Wochen nach der Infektion mit Streptokokken auf. Die Entzündung kann dazu führen, dass die Niere für größere Blutbestandteile durchlässig wird, was zu braun gefärbtem und schaumigem Urin führen kann. Fieber, Bauch-, Rücken- und Kopfschmerzen sind ebenfalls häufige Symptome, und es können bleibende Nierenschäden auftreten.
2. Akutes rheumatisches Fieber: Dies tritt vor allem bei 3- bis 16-Jährigen etwa zwei bis drei Wochen nach dem Abklingen der Halsentzündung auf. Es kommt zu Entzündungen im gesamten Körper, insbesondere im Herz und in den großen Gelenken, aber auch Haut und Nervensystem können betroffen sein. Fieber und extreme Schwäche sind ebenfalls häufig. Diese Erkrankung kann schwerwiegende und bleibende Schäden wie Herzklappenfehler verursachen.
Prävention von Scharlach:
Es gibt derzeit keine Impfung gegen Scharlach. Um sich vor einer Infektion zu schützen, sollten Sie den Kontakt zu erkrankten Personen vermeiden, insbesondere solange sie ansteckend sind. Häufiges und gründliches Händewaschen mit Seife kann ebenfalls vor einer Ansteckung schützen. Scharlach-Erreger sind empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen, daher können Gegenstände wie Spielzeug leicht desinfiziert werden.
Menschen, die an schweren Grunderkrankungen oder einer geschwächten Immunabwehr leiden und einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, können von einer prophylaktischen Antibiotikatherapie profitieren, um eine Infektion zu verhindern. Bei Patienten, die bereits an einer Streptokokken-Folgeerkrankung leiden, kann eine Dauerprophylaxe wiederholten Streptokokken-Infektionen vorbeugen.
Diagnose und Behandlung von Scharlach:
Die Diagnose von Scharlach erfolgt oft anhand der typischen Symptome. Ein Schnelltest kann in der Arztpraxis Streptokokken in einem Rachenabstrich nachweisen. Wichtig ist, dass der Abstrich intensiv über beide Mandeln und idealerweise auch die hintere Rachenwand gestrichen wird. Bei einem negativen oder unklaren Abstrichergebnis wird ein weiterer Abstrich an ein Labor gesendet, um eine Bakterienkultur anzulegen.
Wenn Ärzte den Verdacht auf Spätfolgen einer Scharlacherkrankung haben, nehmen sie Blut ab und überprüfen, ob bestimmte Antikörper gegen den Erreger Streptococcus pyogenes nachweisbar sind.
Die Behandlung von Scharlach beinhaltet Bettruhe, fiebersenkende Schmerzmittel und Gurgellösungen, um die Beschwerden zu lindern. In der Regel verschreiben Ärzte Penicillin oder ein vergleichbares Antibiotikum, um die Erreger wirksam zu bekämpfen. Diese Medikamente sollten über den vorgeschriebenen Zeitraum von fünf bis zehn Tagen eingenommen werden, selbst wenn die Symptome bereits verschwunden sind. Andernfalls besteht die Gefahr eines Rückfalls.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Antibiotikatherapie nicht nur die Krankheitserreger und Symptome beseitigt, sondern auch die Zeit verkürzt, in der Betroffene andere anstecken können. Dies ermöglicht es ihnen, Gemeinschaftseinrichtungen schneller wieder zu besuchen.
Um die Ausbreitung der ansteckenden Krankheit zu verhindern, sollten akut Erkrankte vorübergehend Gemeinschaftseinrichtungen meiden. Kontaktieren Sie die Einrichtung, um sie über die Erkrankung zu informieren. In der Regel dürfen akut Erkrankte 24 Stunden nach Beginn der Antibiotikatherapie wieder Gemeinschaftseinrichtungen besuchen. Bei fehlender Antibiotikatherapie dürfen sie erst nach vollständiger Abklingen der Symptome zurückkehren.
Für Kontaktpersonen von Erkrankten sind in der Regel keine speziellen Maßnahmen erforderlich. Sie sollten jedoch auf das Infektionsrisiko hingewiesen werden und bei auftretenden Symptomen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.