Röteln
Röteln und ihre Auswirkungen auf Schwangere und Ungeborene
Röteln sind eine Viruserkrankung, die in der Regel bei Kindern einen milden Verlauf nimmt. Dennoch kann eine Rötelninfektion für Schwangere schwerwiegende Folgen für das ungeborene Kind haben. Daher ist die Impfung ein wichtiger Schutzmechanismus, insbesondere für Frauen im gebärfähigen Alter.
Einblick in die Röteln:
– Röteln verlaufen in der Regel milde, oft ohne Symptome.
– Ein charakteristischer Hautausschlag mit rötlichen Flecken, der sich vom Gesicht auf den gesamten Körper ausbreitet, kann auftreten.
– Schwangere, die nicht geimpft sind, können das Virus auf ihre ungeborenen Kinder übertragen, was zu Fehlgeburten und Missbildungen führen kann.
– Eine sehr hohe Impfrate in der Bevölkerung (95 Prozent) kann dazu führen, dass das Virus seine Überlebensfähigkeit verliert, da es nicht-immune Menschen benötigt, um sich zu verbreiten.
Diagnose von Röteln:
Die Diagnose von Röteln ist besonders wichtig, um Kontaktpersonen zu identifizieren. Ärzte führen bei Verdacht auf Röteln eine Diagnostik durch, um das Virus nachzuweisen. Das Virus kann direkt in einem Rachenabstrich oder im Urin nachgewiesen werden oder indirekt über Antikörper in einer Blutprobe.
Die Diagnose bei einem ungeborenen Kind ist möglich, aber aufgrund der Risiken für das Kind wird sie nur durchgeführt, wenn unbedingt erforderlich ist.
Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht sicher sind, ob sie gegen Röteln geimpft wurden oder die Krankheit bereits durchgemacht haben, können eine Blutprobe abgeben, um ihren Immunitätsstatus zu überprüfen.
Symptome von Röteln:
Die Symptome von Röteln entwickeln sich in zwei bis drei Wochen nach der Ansteckung. Ein Hautausschlag mit rötlichen Flecken ist ein häufiges Anzeichen der Erkrankung, der jedoch nicht bei allen Betroffenen auftritt. Es gibt zwei verschiedene Erkrankungsformen:
Röteln bei Kindern und Erwachsenen:
– Allgemeine Krankheitszeichen zu Beginn, darunter Lymphknotenschwellungen, Kopfschmerzen, Fieber, Bindehautentzündung und Schnupfen.
– Anschließend tritt der typische Hautausschlag auf, der im Gesicht beginnt und sich über den gesamten Körper ausbreitet, bevor er nach ein bis drei Tagen verschwindet.
Röteln bei Ungeborenen (konnatales Rötelnsyndrom, CRS):
– Ungeborene Kinder können bereits im Mutterleib an Röteln erkranken.
– Das höchste Risiko für Schädigungen besteht, wenn sich Schwangere im ersten Drittel der Schwangerschaft mit dem Rötelnvirus infizieren.
– Typische Folgen sind Fehl- oder Frühgeburt, Herzfehler, Linsentrübung am Auge, geistige Behinderungen, ein zu kleiner Kopf, Veränderungen des Blutbilds und Entzündungen von Gehirn, Herzmuskel oder Leber.
Der Erreger der Röteln:
Das Rötelnvirus (Rubellavirus) kommt ausschließlich beim Menschen vor, und die Ansteckung erfolgt immer von Mensch zu Mensch.
Es ist wichtig zu beachten, dass Menschen mit einer Rötelninfektion bereits eine Woche vor dem Auftreten des Hautausschlags ansteckend sind. Die Ansteckungsfähigkeit hält noch eine weitere Woche nach dem Hautausschlag an. Säuglinge, die im Mutterleib angesteckt und mit Röteln geboren werden, können das Virus sogar ein ganzes Jahr lang ausscheiden und enge Kontaktpersonen anstecken. Daher ist eine hohe Impfrate in der Bevölkerung von großer Bedeutung.
Wie bekommt man Röteln?
Röteln sind eine ansteckende Viruserkrankung, die sich durch Tröpfcheninfektion verbreitet. Das bedeutet, dass die Viren in winzigen Tröpfchen aus Nase und Mund einer infizierten Person in der Luft schweben und so übertragen werden. Dies geschieht hauptsächlich beim Niesen und Husten, kann aber auch beim Sprechen auftreten. Wenn diese Tröpfchen auf Oberflächen wie Türklinken und anderen Gegenständen landen, können die Viren dort überleben und sich weiter ausbreiten.
Wie häufig kommen Röteln vor?
Röteln gehören zu den sogenannten Kinderkrankheiten und waren in Ländern ohne Impfprogramme weit verbreitet. In solchen Regionen erkrankten 80 bis 90 Prozent der Kinder an Röteln. Durch Impfungen hat sich die Verbreitung der Röteln jedoch drastisch reduziert, und auf dem amerikanischen Doppelkontinent gelten sie bereits als ausgerottet.
In Deutschland sind jährlich etwa 20 bis 40 Fälle von Röteln gemeldet, und Röteln bei Ungeborenen sind äußerst selten geworden, wobei die letzte Meldung aus dem Jahr 2013 stammt. Das Ziel ist es, die Röteln durch konsequentes Impfen vollständig zu eliminieren. Dafür ist eine Impfrate von über 95 Prozent in der Bevölkerung erforderlich.
Krankheitsverlauf bei Röteln:
In der Regel verlaufen Röteln mild, und etwa die Hälfte der infizierten Personen bleibt symptomfrei.
Kinder können lediglich einen Hautausschlag für wenige Tage entwickeln, während Erwachsene häufiger von allgemeinem Krankheitsgefühl und schmerzhaften Gelenkentzündungen berichten. Schwangere, deren ungeborene Kinder sich im Mutterleib mit Röteln infizieren, tragen oft ein Leben lang die Folgen der Krankheit.
Wie kann man Röteln vorbeugen?
Der beste Schutz vor Röteln ist die Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt:
Impfung für Kinder: Kinder sollten im Alter von 11 bis 14 Monaten zum ersten Mal gegen Röteln geimpft werden. Eine zweite Impfung ist im Alter von 15 bis 23 Monaten erforderlich, wobei der Mindestabstand zwischen den beiden Impfungen 4 Wochen beträgt. Nach der zweiten Impfung besteht ein lebenslanger Schutz. Die Rötelnimpfung wird oft zusammen mit der Impfung gegen Masern und Mumps (Kombinationsimpfung) verabreicht, gegebenenfalls auch mit der Impfung gegen Windpocken.
Impfung für Erwachsene: Alle Frauen im gebärfähigen Alter sollten zwei Rötelnimpfungen im Abstand von mindestens 4 Wochen erhalten, um schwerwiegende Rötelninfektionen bei Ungeborenen zu verhindern. Auch Männer sollten sich mindestens einmal impfen lassen, insbesondere wenn sie in Gemeinschaftseinrichtungen mit Kindern und/oder Schwangeren arbeiten.
Wichtig zu wissen ist, dass Schwangere nicht gegen Röteln geimpft werden sollten, da die Rötelnimpfung einen Lebendimpfstoff enthält und eine versehentliche Impfung keine Auswirkungen auf das Ungeborene hat.
Für weitere Informationen zur Rötelnimpfung können Sie die Website des Robert Koch-Instituts konsultieren.
Wie behandelt man eine Rötelninfektion?
Es gibt keine spezielle Therapie gegen das Rötelnvirus, da der Verlauf der Erkrankung in der Regel mild ist. Fiebersenkende und entzündungshemmende Schmerzmittel können bei Fieber und Gelenkschmerzen eingesetzt werden. Wichtig ist jedoch, eine Ansteckung von Schwangeren zu verhindern, da dies schwerwiegende Folgen haben kann. Erkrankte sollten eine Woche nach dem Hautausschlag zu Hause bleiben und den Kontakt mit ungeimpften Personen vermeiden.
Personen, die mit einer erkrankten Person zusammenleben oder arbeiten oder sich regelmäßig in Gemeinschaftseinrichtungen aufhalten, haben ein erhöhtes Ansteckungsrisiko. Ungeimpfte Kontaktpersonen sollten fehlende Impfungen umgehend nachholen. Diese Riegelungsimpfung sollte innerhalb der ersten 72 Stunden nach Kontakt durchgeführt werden, um die Infektion zu verhindern oder abzuschwächen.
Schwangere, die Kontakt zu einer Person mit Röteln hatten, sollten ihren Impfschutz überprüfen lassen. Antikörper gegen Röteln können eine Infektion des Ungeborenen nicht sicher verhindern, aber sie können feststellen, ob sich das Ungeborene mit dem Virus infiziert hat.