Rheumatische Herzkrankheit
Rheumatische Herzkrankheit: Ursachen und Vorbeugung
Die rheumatische Herzkrankheit resultiert aus einer übermäßigen Abwehrreaktion auf eine Infektion mit Streptokokken-Bakterien, insbesondere in Form von Halsentzündungen. Diese Erreger können nicht nur bekämpft werden, sondern auch eigenes Gewebe ins Visier nehmen, darunter die Herzklappen. In Deutschland erfolgt die Behandlung von Streptokokken-Infektionen in der Regel mit Antibiotika, um der rheumatischen Herzerkrankung vorzubeugen. Allerdings ist die Erkrankung in Regionen mit unzureichender medizinischer Versorgung immer noch eine bedeutende Ursache für Herzinsuffizienz und plötzlichen Herztod.
Häufigkeit und Verlauf der rheumatischen Herzkrankheit
Die rheumatische Herzkrankheit ist in Deutschland in den letzten Jahrzehnten selten geworden, jedoch noch immer in Ländern mit schlechter medizinischer Versorgung und eingeschränktem Zugang zur Gesundheitsversorgung verbreitet. Die Erkrankung führt oft zu einer Verengung der Herzklappen zwischen dem Vorhof und der Kammer des linken Herzens sowie zwischen der linken Herzkammer und der Hauptschlagader. Dies zwingt den Herzmuskel, härter zu arbeiten, um ausreichend Blut in den Körper zu pumpen. Anfangs verläuft dies unbemerkt, doch im Laufe der Jahre kann der Herzmuskel an Kraft verlieren und eine Herzinsuffizienz entstehen. Zusätzlich treten Herzrhythmusstörungen und Entzündungen der Herzinnenhaut auf, während Blutgerinnsel im Herzen entstehen können, die zu Schlaganfällen führen können.
Vorbeugung der rheumatischen Herzkrankheit
Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung der rheumatischen Herzkrankheit besteht in der konsequenten Behandlung von Streptokokken-Infektionen mit spezifischen Antibiotika. Wurden bei einer Hals- oder Rachenentzündung Streptokokken nachgewiesen, ist es entscheidend, die verschriebenen Antibiotika gemäß den Anweisungen des Arztes einzunehmen. Diese Behandlung verhindert in der Regel die Entwicklung eines rheumatischen Fiebers und später einer rheumatischen Herzkrankheit.
Erkennung und Symptome der rheumatischen Herzkrankheit
Bei der körperlichen Untersuchung hören Ärzte typischerweise ungewöhnliche Herzgeräusche, die bei einer rheumatischen Herzkrankheit auftreten, wenn das Blut an veränderten Herzklappen vorbeiströmt. Eine Herzultraschalluntersuchung (Echokardiographie) kann Veränderungen an den Herzklappen oder am Herzmuskel aufdecken. Das Vorhandensein früherer rheumatischer Fiebersymptome kann ebenfalls auf eine rheumatische Herzkrankheit hinweisen.
Wenn der Herzmuskel zusätzlich betroffen ist, können spezifische Blutwerte auf eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) hinweisen. Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) ersetzen zunehmend die Gewebeentnahme zur Diagnosestellung von Herzmuskelentzündungen.
Was ist eine rheumatische Herzkrankheit?
Die rheumatische Herzkrankheit ist die Langzeitfolge einer Infektion mit Streptokokken-Bakterien, die häufig schmerzhafte Halsentzündungen verursachen. Streptokokken besitzen ähnliche Merkmale wie körpereigene Zellen, und in einigen Fällen entwickelt das Immunsystem Antikörper, die nicht nur die Bakterien bekämpfen, sondern auch eigene Körperzellen angreifen können. Dies führt zu einer Entzündung, die als rheumatisches Fieber bekannt ist. Herzklappen sind besonders häufig betroffen. Eine schwerwiegende Schädigung dieser Klappen führt im Laufe der Zeit zu einer Herzinsuffizienz und kann auch plötzliches Herzversagen verursachen. Beachten Sie, dass auch bei rheumatischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis das Immunsystem den Herzmuskel und die Herzklappen angreifen kann.
Symptome der rheumatischen Herzkrankheit
Typischerweise treten Anzeichen einer rheumatischen Herzkrankheit erst 10 bis 20 Jahre nach einem rheumatischen Fieber auf. Zu den Symptomen gehören spürbares Herzklopfen, Erschöpfung, Atemnot, Brustschmerzen, Ohnmacht und Schwellungen an den Beinen. Es ist wichtig zu beachten, dass dieser Erkrankung immer Episoden eines vorherigen rheumatischen Fiebers vorausgehen, begleitet von Fieber, Entzündungen des Herzmuskels, Gelenkschmerzen, neurologischen Beschwerden und Hautausschlägen.
Ursache und Behandlung der rheumatischen Herzkrankheit
Die rheumatische Herzkrankheit ist eine Spätfolge des rheumatischen Fiebers, das durch A-Streptokokken-Bakterien verursacht wird. Anfangs äußert sich die Infektion oft durch Halsschmerzen, begleitet von einem Hautausschlag. Das Immunsystem bildet Antikörper, um die Streptokokken zu bekämpfen. Diese Antikörper können jedoch körpereigenes Gewebe angreifen und Schäden verursachen, insbesondere an Herzzellen. Dies führt zu Entzündungen der Herzinnen- und Herzaußenhaut sowie des Herzmuskels, wobei auch die Herzklappen geschädigt werden können. Diese Schäden sind irreversibel und führen letztendlich zur rheumatischen Herzkrankheit.
Behandlung der rheumatischen Herzkrankheit
Die Behandlung der rheumatischen Herzkrankheit zielt darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Dies wird in der Regel durch die vorbeugende Einnahme von Antibiotika wie Penicillin über mehrere Jahre erreicht. Diese Therapie verhindert, dass das Immunsystem erneut aktiviert wird und das Herz weiter angreift.
Es ist wichtig zu beachten, dass Infektionen mit Streptokokken auch ohne Symptome auftreten können. Selbst ein unbemerkter Kontakt mit den Erregern kann bei Menschen mit einer rheumatischen Herzkrankheit die Immunabwehr anregen und weitere Schäden verursachen. Daher ist die konsequente Einnahme der vorbeugenden Antibiotika von großer Bedeutung.
Wenn die Herzklappen bereits schwer geschädigt sind, müssen sie wiederhergestellt oder durch künstliche Klappen ersetzt werden. Hierfür werden verschiedene Verfahren angewendet, entweder durch offene Herzchirurgie oder minimalinvasive Eingriffe über einen Katheter.
Wenn eine Herzmuskelentzündung vorliegt, verschreiben Ärzte Medikamente, die die Herzfunktion unterstützen und den Herzrhythmus regulieren. Körperliche Schonung ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Therapie.
Fazit
Die rheumatische Herzkrankheit ist eine schwerwiegende Folgeerscheinung einer Streptokokken-Infektion, bei der das Immunsystem körpereigenes Gewebe angreift, insbesondere das Herz. Die konsequente Einnahme von Antibiotika und die frühzeitige medizinische Betreuung sind entscheidend, um diese Erkrankung zu verhindern oder zu behandeln.