Restless-Legs-Syndrom

Auf einen Blick:

Das Restless-Legs-Syndrom, kurz RLS, ist durch unangenehme Empfindungen in den Beinen und einen drängenden Wunsch, die Beine zu bewegen, gekennzeichnet. Diese Symptome treten hauptsächlich in Ruhephasen auf, insbesondere abends und nachts, und können zu erheblichen Schlafstörungen führen.
– Menschen mit RLS verspüren ein unangenehmes Kribbeln, Spannungsgefühl oder Ziehen in den Beinen und haben den Drang, die Beine zu bewegen.
– Die Symptome treten nur in Ruhephasen auf und bessern sich vorübergehend durch Bewegung.
– Abends und nachts sind die Beschwerden am stärksten ausgeprägt.
– RLS kann idiopathisch (ohne erkennbare Ursache) auftreten oder in Verbindung mit Schwangerschaft, Eisenmangel oder bestimmten Erkrankungen stehen.
– Es gibt verschiedene Maßnahmen, die die Beschwerden lindern können, wie regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Koffein und Alkohol.

Was ist das Restless-Legs-Syndrom (RLS)?

Das Restless-Legs-Syndrom, kurz RLS, wird auch als “unruhige Beine” bezeichnet. Menschen mit RLS verspüren ein unbehagliches Kribbeln oder Ziehen in den Beinen und verspüren einen drängenden Wunsch, die Beine zu bewegen. Diese Missempfindungen treten ausschließlich in Ruhe auf und lassen zumindest vorübergehend nach, wenn die Beine bewegt werden. Häufig geht RLS mit unwillkürlichen, ruckartigen Beinbewegungen während des Schlafs einher.
Man unterscheidet zwischen primärem und sekundärem RLS. Die primäre Form tritt ohne erkennbare Ursache auf und kommt familiär gehäuft vor. Die sekundäre Form ist mit bestimmten Umständen oder Erkrankungen wie Schwangerschaft oder Eisenmangel assoziiert.
Mediziner bezeichnen das RLS auch als Wittmaack-Ekbom-Syndrom.

Welche Symptome treten beim Restless-Legs-Syndrom auf?

Menschen mit RLS verspüren unangenehme Empfindungen in den Beinen und einen ausgeprägten Bewegungsdrang. Diese Empfindungen werden als Kribbeln, Spannungsgefühl oder Ziehen in den Beinen beschrieben. Normalerweise treten keine Schmerzen auf, und die Haut ist nicht empfindlich.
Die Symptome manifestieren sich ausschließlich in Ruhephasen. Bewegung, Reiben oder Massieren der Beine kann die Beschwerden vorübergehend lindern. Die Symptome sind abends und nachts am stärksten und beginnen typischerweise kurz nach dem Zubettgehen.
Bei schwerem RLS können die Symptome bereits tagsüber im Sitzen oder Liegen auftreten. Nachts können sie so quälend sein, dass Betroffene das Bedürfnis haben aufzustehen, um Erleichterung zu finden.
Hinweis: Etwa 80 Prozent der Menschen mit RLS haben periodische Beinbewegungen im Schlaf, die ruckartig sind und sich in einem bestimmten Rhythmus wiederholen, auch als “Periodic Limb Movements of Sleep” (PLMS) bezeichnet.

Was sind die Ursachen für das Restless-Legs-Syndrom?

Die genauen Ursachen für RLS sind unbekannt. Es besteht jedoch eine genetische Veranlagung, da das Syndrom familiär gehäuft auftritt. Wahrscheinlich tragen genetische Faktoren in Kombination mit anderen Einflüssen zur Entstehung von RLS bei. Zu diesen Einflüssen gehören:
– Eisenmangel
– Bestimmte Medikamente
– Schwangerschaft
– Chronisches Nierenversagen
– Schilddrüsenprobleme
Es wurden Veränderungen im Nervensystem von Menschen mit RLS festgestellt, darunter Eisenmangel und eine Störung des Dopaminhaushalts, wobei Dopamin ein wichtiger Neurotransmitter ist, der Bewegungen reguliert.
Eine mögliche Durchblutungsstörung der Beine könnte ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung von RLS spielen.

Welche Faktoren begünstigen das Restless-Legs-Syndrom?

Ein wichtiger Risikofaktor für RLS ist Eisenmangel. Niedrige Bluteisenwerte können auf das Syndrom hinweisen. Einige Medikamente, wie Antihistaminika, bestimmte Antidepressiva, Betablocker und Dopaminantagonisten, können ebenfalls RLS begünstigen.
RLS kann auch mit bestimmten Erkrankungen in Verbindung stehen, wie chronischem Nierenversagen, Nervenerkrankungen, multipler Sklerose und möglicherweise der Parkinson-Erkrankung. Bei Kindern tritt RLS häufig zusammen mit ADHS und Depressionen auf.

Häufigkeit des Restless-Legs-Syndroms

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist eine relativ häufige Erkrankung, die bei einer signifikanten Anzahl von Menschen auftritt. Es betrifft ungefähr 5 bis 10 Prozent der Erwachsenen und bei 2 bis 4 Prozent der Kinder und Jugendlichen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nur etwa 2 bis 3 Prozent der Erwachsenen moderate bis schwere Symptome aufweisen. Die Prävalenz von RLS kann in verschiedenen Altersgruppen und Geschlechtern variieren.
– Prävalenz bei Erwachsenen: RLS tritt bei ungefähr 5 bis 10 Prozent der Erwachsenen auf, wobei etwa 2 bis 3 Prozent schwerwiegende Symptome erleben.
– Prävalenz bei Kindern und Jugendlichen: Bei Kindern und Jugendlichen beträgt die Prävalenz etwa 2 bis 4 Prozent.
– Geschlechterunterschiede: RLS tritt bei Frauen etwa doppelt so häufig auf wie bei Männern.
– Altersfaktor: Obwohl RLS in jedem Alter auftreten kann, ist es bei älteren Menschen ab 65 Jahren häufiger anzutreffen.
– Schwangerschaft: Einige Frauen können während der Schwangerschaft vorübergehende “unruhige Beine” erleben, insbesondere im letzten Schwangerschaftsdrittel. Diese Symptome verschwinden oft nach der Geburt.

Verlauf des Restless-Legs-Syndroms

Der Verlauf des Restless-Legs-Syndroms variiert je nach individueller Situation. Es gibt zwei Hauptformen des RLS:
– Primäres RLS: Diese Form tritt vor dem 30. Lebensjahr auf und zeigt oft eine familiäre Veranlagung. Der Verlauf ist in der Regel langsam und erreicht zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr seine maximale Ausprägung.
– Sekundäres RLS: In einigen Fällen kann RLS aufgrund von anderen Gesundheitsproblemen auftreten, wie Eisenmangel oder Nierenerkrankungen.
Etwa 70 Prozent der Menschen mit RLS berichten über eine Verschlechterung ihrer Symptome im Laufe der Zeit. Bei schwereren Formen können auch Symptome in den Armen auftreten, oft Jahre nach Beginn der Beinbeschwerden. Die Schlafstörungen, die mit RLS einhergehen, können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und zu Tagesmüdigkeit führen. Menschen mit RLS haben auch ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck und Kopfschmerzen.

Diagnose des Restless-Legs-Syndroms

Die Diagnose des Restless-Legs-Syndroms erfolgt in der Regel auf der Grundlage der typischen Symptome, die von einem Arzt oder einer Ärztin erfragt werden. Die körperliche Untersuchung zeigt normalerweise keine auffälligen Befunde. Zusätzliche Tests sind normalerweise nicht erforderlich. Gelegentlich wird jedoch eine Blutuntersuchung durchgeführt, um den Eisenstatus zu überprüfen, da niedrige Eisenwerte bei Menschen mit RLS häufig vorkommen. Bei Verdacht auf sekundäres RLS, das durch eine andere Erkrankung verursacht wird, können weitere Untersuchungen notwendig sein.

Behandlung des Restless-Legs-Syndroms

Die Behandlung des Restless-Legs-Syndroms umfasst verschiedene Maßnahmen zur Linderung der Symptome. Bei milden Symptomen können einfache Maßnahmen wie Beinmassage oder Bewegung der Beine helfen. Bei schwereren Beschwerden können zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um die Notwendigkeit von Medikamenten zu reduzieren.
Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören:
– Regelmäßige Bewegung: Eine regelmäßige körperliche Aktivität kann die Beschwerden lindern.
– Geistige Beschäftigung in Ruhephasen: Aktivitäten wie das Lösen von Kreuzworträtseln können während Ruhezeiten hilfreich sein.
– Vermeidung von Koffein, Nikotin und Alkohol: Diese Substanzen können die Symptome verschlimmern.
– Überprüfung von Medikamenten: Wenn Medikamente Symptome verschlimmern, sollte dies mit einem Arzt besprochen werden.
– Ausreichender Schlaf: Schlafmangel kann die Beschwerden verstärken, daher ist ausreichender Schlaf wichtig.
In Fällen, in denen diese Maßnahmen nicht ausreichen, können Medikamente verschrieben werden, darunter Dopaminagonisten, Antikonvulsiva und in schweren Fällen Levodopa oder Opioide. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Medikamente Nebenwirkungen haben können, und die Dosierung sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um unerwünschte Effekte zu minimieren.
Die Behandlung des Restless-Legs-Syndroms kann verschiedene Maßnahmen umfassen, um die Symptome zu lindern. Bei milden Symptomen können Bewegung und Massieren der Beine in Ruhephasen helfen. Der Verzicht auf Koffein, Nikotin und Alkohol sowie ausreichender Schlaf sind ebenfalls hilfreich.

Es ist wichtig zu überprüfen, ob bereits eingenommene Medikamente die Symptome verschlimmern könnten, und gegebenenfalls mit einem Arzt nach Alternativen zu suchen.