Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz

Schutz und Förderung

Im Laufe des Lebens kann es vorkommen, dass psychische Probleme wie Depressionen, Angststörungen oder Burn-out auftreten. Die Arbeit kann hierbei eine bedeutende Rolle bei der Entstehung solcher Probleme spielen. Es ist von großer Bedeutung, die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu schützen, insbesondere für Menschen ab 50+. Dies wirkt sich nicht nur auf das persönliche Wohlbefinden aus, sondern hat auch Auswirkungen auf Unternehmen und die Gesellschaft.

Warum ist die Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz wichtig?

Ein Arbeitsplatz, der die psychische Gesundheit erhält und fördert, beeinflusst sowohl das Berufs- als auch das Privatleben maßgeblich. Wenn Mitarbeiter psychisch belastet oder erkrankt sind, hat dies nicht nur Einfluss auf das Unternehmen, sondern auch auf die Gesellschaft insgesamt. Faktoren wie hohe Arbeitsbelastung, Zeitdruck und enge Terminvorgaben tragen zur psychischen Belastung bei. Die Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz ist gesetzlich vorgeschrieben und kann durch gut gestaltete Arbeitsbedingungen erreicht werden.

Die Auswirkungen psychischer Probleme am Arbeitsplatz

Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind psychischen Belastungen am Arbeitsplatz ausgesetzt, die zu Beschwerden führen können. Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung und Schlafstörungen haben in den letzten Jahren zugenommen. Psychische Erkrankungen führten 2019 zu fast der Hälfte der vorzeitigen Rentenzugänge. Die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen steigt kontinuierlich an. Psychische Gesundheit hat Auswirkungen auf alle Lebensbereiche und ist ein wichtiger Faktor für Zufriedenheit im Berufs- und Privatleben.

Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und Arbeit

Der Job und die Arbeitsbedingungen können sich stark auf die psychische Gesundheit auswirken. Hohe Arbeitsbelastung und fehlende Handlungs- und Entscheidungsspielräume sind für viele eine Belastung. Dauerhafte Arbeitsbelastung erhöht das Risiko einer psychischen Störung um 50 Prozent. Depressionen und Angststörungen sind die häufigsten Diagnosen. Zwangsstörungen, somatoforme Störungen und Suchterkrankungen können ebenfalls auftreten. Psychische Erkrankungen beeinflussen die Produktivität der Mitarbeiter, führen zu Frühberentungen und erhöhten Fehlzeiten.

Schutz der psychischen Gesundheit: Gesetzliche Regelungen

Die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz ist gesetzlich verankert, unter anderem im Arbeitsschutzgesetz von 1996. Arbeit soll so gestaltet werden, dass Gesundheitsgefährdungen vermieden werden. Psychische Belastungen müssen in die Gefährdungsbeurteilung einbezogen werden. Arbeitgeber sind verpflichtet, psychische Belastungen zu erkennen und Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit umzusetzen.

Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit

Um die psychische Gesundheit zu schützen, sind folgende Maßnahmen hilfreich:

  • Handlungs- und Entscheidungsspielräume ermöglichen
  • Angemessenes Arbeitspensum
  • Wertschätzende Zusammenarbeit
  • Konfliktlösung
  • Gute Work-Life-Balance
  • Arbeitsplatzsicherheit bieten
  • Weiterbildungen ermöglichen

Beschäftigte können solche Maßnahmen anregen und ihre Bedürfnisse äußern. Frühzeitiges Ansprechen von Problemen ist wichtig, um langfristige Gesundheitsbeeinträchtigungen zu vermeiden.

Weitere Informationen und Unterstützung

Verschiedene Quellen bieten umfassende Informationen zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz. Projekte wie “psyGA” und die Initiative Neue Qualität der Arbeit bieten hilfreiche Ressourcen. Auch das Arbeitsprogramm Psyche der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie bietet Informationen und Handlungshilfen. Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sind ebenfalls hilfreiche Anlaufstellen. Ein offener Umgang mit psychischen Problemen am Arbeitsplatz trägt dazu bei, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Stressbewältigungsstrategien wie Bewegung und Entspannung können ebenfalls unterstützend wirken.