Psoriasis-Arthritis
Die Psoriasis-Arthritis: Eine Herausforderung für Betroffene
Die Psoriasis-Arthritis ist eine chronische Gelenkentzündung, die häufig bei Menschen mit Schuppenflechte (Psoriasis) auftritt. Diese Erkrankung verursacht schmerzhafte und steife Gelenke, die oft von Müdigkeit begleitet werden. Hier erfahren Sie mehr über diese Erkrankung, ihre Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
Symptome der Psoriasis-Arthritis
Die Psoriasis-Arthritis manifestiert sich in erster Linie durch Gelenkschmerzen, Schwellungen und Steifheit, oft begleitet von allgemeiner Erschöpfung (Fatigue). Geschwollene Gelenke fühlen sich meist warm an und sind empfindlich gegen Berührungen. Besonders morgens treten oft Steifheitsgefühle auf, die sich jedoch in der Regel durch Bewegung bessern.
Die Entzündungen können in vielen Gelenken auftreten und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Häufig sind mehr als fünf Gelenke betroffen, darunter oft:
– Hände
– Füße
– Ellbogen
– Knie
– Nacken
– Wirbelsäule
Fortgeschrittene Fälle können zu Verformungen der Endgelenke der Finger und Zehen führen. Gelegentlich können auch Sehnen und Sehnenscheiden entzündet sein.
Ursachen der Psoriasis-Arthritis
Die Psoriasis-Arthritis resultiert aus einer fehlgeleiteten Immunreaktion, bei der das Immunsystem körpereigenes Gewebe angreift. Dies ist eine Form von Autoimmunerkrankung, bei der vermehrt Entzündungsbotenstoffe wie Zytokine produziert werden, die Entzündungsreaktionen auslösen. Bei der Psoriasis-Arthritis sind insbesondere die Gelenke Ziel dieser Entzündung.
Risikofaktoren für die Psoriasis-Arthritis
Ein erhöhtes Risiko, an Psoriasis-Arthritis zu erkranken, besteht, wenn ein Elternteil oder Geschwister bereits an Schuppenflechte (Psoriasis) oder Psoriasis-Arthritis leidet.
Häufigkeit der Psoriasis-Arthritis
Etwa 25 Prozent der Menschen mit Schuppenflechte entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Psoriasis-Arthritis. Diese Erkrankung kann in jedem Alter auftreten, tritt jedoch am häufigsten zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf.
Verlauf der Psoriasis-Arthritis
Bei den meisten Menschen tritt die Psoriasis-Arthritis viele Jahre nach dem ersten Auftreten der sichtbaren Schuppenflechte auf. Es kann jedoch auch Fälle geben, in denen sich die Gelenke entzünden, bevor oder ohne dass sichtbare Hautsymptome der Schuppenflechte auftreten. Es besteht keine klare Korrelation zwischen der Schwere der Schuppenflechte und der Psoriasis-Arthritis.
Die Psoriasis-Arthritis ist eine chronische Erkrankung, die ein Leben lang bestehen bleibt. Ihr Verlauf ist schwer vorherzusagen. Bei einigen Menschen bleiben die Gelenkentzündungen auf einzelne Gelenke beschränkt, während bei anderen im Laufe der Zeit weitere Gelenke betroffen sein können.
Die Diagnose und Behandlung der Psoriasis-Arthritis
Die Diagnose einer Psoriasis-Arthritis erfordert sorgfältige Untersuchungen, um sie von anderen Gelenkerkrankungen abzugrenzen:
– Familiäre Krankengeschichte: Die Ärztin oder der Arzt wird die familiäre Krankengeschichte erfragen, um festzustellen, ob es in der Familie Fälle von Psoriasis-Arthritis gibt.
– Körperliche Untersuchung: Bei der körperlichen Untersuchung können charakteristische Veränderungen, insbesondere an den Händen und Füßen, festgestellt werden, die typisch für eine Psoriasis-Arthritis sind.
– Blutuntersuchungen: Der Nachweis bestimmter Proteine im Blut kann helfen, eine Psoriasis-Arthritis von anderen Gelenkerkrankungen wie rheumatoider Arthritis abzugrenzen.
– Harnsäurewerte: Um Gicht als mögliche Ursache für Gelenkbeschwerden auszuschließen, werden die Harnsäurewerte im Blut gemessen.
– Bildgebende Verfahren: Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen können dazu beitragen, zwischen Psoriasis-Arthritis, rheumatoider Arthritis und Arthrose zu unterscheiden.
Es ist wichtig zu beachten, dass bei etwa einem von zehn Menschen mit Psoriasis-Arthritis keine sichtbaren Hautveränderungen im Rahmen der Schuppenflechte (Psoriasis) auftreten, was die Diagnose erschweren kann.
Behandlung der Psoriasis-Arthritis
Obwohl Psoriasis-Arthritis nicht geheilt werden kann, gibt es verschiedene Ansätze zur Behandlung:
– Medikamente: Schmerzmittel wie Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen können leichte Entzündungen der Gelenke lindern. Bei schwereren Fällen sind krankheitsmodifizierende Medikamente erforderlich, die die Entzündung in den Gelenken hemmen und Gelenkschäden verhindern oder verzögern können.
– Physiotherapie und Ergotherapie: Diese Therapieformen können bei Problemen mit den Gelenken, Muskeln oder Sehnen hilfreich sein. Darüber hinaus können orthopädische Hilfsmittel wie Einlagen zur Linderung von Beschwerden beitragen.
Alltag mit Psoriasis-Arthritis
Es gibt auch Möglichkeiten, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen und Erschöpfung vorzubeugen:
– Bewegung: Ausreichende Bewegung kann helfen, die Gelenkfunktion zu erhalten und Steifheit zu verhindern.
– Rauchverzicht: Rauchen kann den Verlauf der Psoriasis-Arthritis verschlimmern, daher ist es ratsam, darauf zu verzichten.
– Gewichtsmanagement: Bei Übergewicht kann Gewichtsabnahme dazu beitragen, die Belastung der Gelenke zu reduzieren.
Eine umfassende Information über die Erkrankung und ihre Behandlungsmöglichkeiten kann vielen Betroffenen helfen, sich mit der Psoriasis-Arthritis auseinanderzusetzen und realistische Erwartungen zu entwickeln. Die Krankheit kann so besser in das eigene Leben integriert werden.
Weitere Informationen zu Änderungen im Lebensstil und medizinischen Behandlungen bei Psoriasis-Arthritis finden Sie auf gesundheitsinformation.de.