Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Prämenstruelles Syndrom (PMS) – Eine Herausforderung für Frauen im Alter von 50+

Was ist das prämenstruelle Syndrom (PMS)?

Das prämenstruelle Syndrom, kurz PMS, ist eine Gruppe von Beschwerden, die Frauen vor ihrer monatlichen Regelblutung erfahren können. Diese Phase, die oft als unangenehm empfunden wird, ist für viele Frauen im Alter von 50+ eine Herausforderung. Die Symptome von PMS können vielfältig sein und reichen von körperlichen Beschwerden wie Unterleibs- und Kopfschmerzen bis hin zu Stimmungsschwankungen und emotionalen Belastungen.

Typische Symptome von PMS:

– Stimmungsschwankungen: Frauen mit PMS können eine Achterbahn der Gefühle erleben, die von Traurigkeit über Reizbarkeit bis hin zu Wut reicht. Diese emotionalen Schwankungen können den Alltag erheblich beeinträchtigen.
– Körperliche Beschwerden: PMS kann mit körperlichen Beschwerden wie Unterleibs- und Kopfschmerzen einhergehen. Auch Spannungsgefühle in den Brüsten, Wassereinlagerungen, Schlafprobleme und Verdauungsstörungen sind möglich.
– Erschöpfung: Viele Frauen fühlen sich vor ihrer Periode müde und energielos, was ihre täglichen Aktivitäten beeinträchtigen kann.
– Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS): Eine schwerwiegende Form von PMS, bekannt als prämenstruelle dysphorische Störung, kann zu schweren psychischen Symptomen wie Depression und Angst führen.

Ursachen von PMS:

Die genauen Ursachen von PMS sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass hormonelle Schwankungen während des weiblichen Zyklus eine Rolle spielen. Frauen mit PMS reagieren möglicherweise empfindlich auf bestimmte Hormonveränderungen, insbesondere im Zusammenhang mit Progesteron und dem Botenstoff Serotonin im Gehirn. Genetische Veranlagung und Umweltfaktoren können ebenfalls eine Rolle spielen.

Wie häufig ist PMS?

PMS betrifft viele Frauen im Alter von 50+ und ist keineswegs ungewöhnlich. Etwa 20 bis 40 Prozent aller Frauen in dieser Altersgruppe erleben stärkere PMS-Symptome, die ihren Alltag spürbar beeinträchtigen. Eine kleine, aber bedeutende Gruppe von 3 bis 8 Prozent leidet an der schweren Form des PMS, der prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS). Diese Frauen erfahren starke psychische Belastungen, die ihr Leben erheblich beeinträchtigen können.

Wie verläuft das prämenstruelle Syndrom (PMS)?

Die Beschwerden im Zusammenhang mit dem prämenstruellen Syndrom (PMS) treten zeitlich in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus auf, nachdem der Eisprung stattgefunden hat. In dieser Phase produziert der Körper vermehrt das Hormon Progesteron, während die Produktion des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen abnimmt.
Es ist wichtig zu betonen, dass die PMS-Beschwerden mit dem Beginn der Regelblutung verschwinden und erst nach dem nächsten Eisprung erneut auftreten können. Es gibt Variationen in der Intensität und Dauer der Symptome von Zyklus zu Zyklus sowie im Laufe der Jahre. Es ist schwer vorherzusagen, wie sich die Beschwerden entwickeln werden, aber es steht fest, dass PMS spätestens mit Einsetzen der Wechseljahre verschwindet.

Wie wird das prämenstruelle Syndrom diagnostiziert?

Die Diagnose des prämenstruellen Syndroms erfolgt in der Regel durch Ärztinnen oder Ärzte, indem sie die auftretenden Symptome und deren zeitlichen Verlauf erfragen. Dabei ist es wichtig, andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen, wie beispielsweise Depressionen, Schilddrüsenerkrankungen oder Reizdarmsyndrom.
Um die Beschwerden im Verlauf des Menstruationszyklus festzuhalten und zu dokumentieren, kann das Führen eines PMS-Tagebuchs hilfreich sein. In diesem Tagebuch sollten alle Symptome über einen Zeitraum von mindestens zwei bis drei Monaten aufgezeichnet werden.

Wie wird das prämenstruelle Syndrom behandelt?

Die Behandlung des prämenstruellen Syndroms (PMS) ist komplex, da es bisher nur wenige umfassende Studien gibt, die die Wirksamkeit verschiedener Behandlungsansätze belegen.
Für viele Frauen erweisen sich bereits leichte Veränderungen im Lebensstil als hilfreich. Dazu gehören mehr Bewegung, die Reduzierung von Alkohol und Kaffee sowie eine salzarme Ernährung. Darüber hinaus können Entspannungstechniken wie Yoga oder Akupunktur positive Effekte haben. Einige Frauen nutzen auch pflanzliche Präparate und Nahrungsergänzungsmittel wie Mönchspfeffer, Johanniskraut, Kalzium oder Vitamin B6.
Für Frauen mit schweren PMS-Beschwerden stehen verschiedene medikamentöse Optionen zur Verfügung, darunter hormonelle Mittel wie die Antibabypille oder Hormonpflaster, Antidepressiva (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer), Schmerzmittel und entwässernde Mittel (Diuretika). Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass einige dieser Medikamente Nebenwirkungen haben können und nicht für jede Frau geeignet sind.

Was kann man im Alltag bei PMS-Beschwerden tun?

Im Alltag kann es hilfreich sein, während der PMS-Phase Ruhepausen einzulegen und sich mehr Zeit für Entspannung zu gönnen. Spaziergänge, warme Bäder und gemütliche Abende mit einem Buch oder vor dem Fernseher können zur Linderung beitragen. Es kann auch sinnvoll sein, mit dem Partner, der Partnerin oder der Familie über die Beschwerden zu sprechen, um Verständnis und Unterstützung zu erhalten.
Es ist wichtig zu betonen, dass PMS keine “Hormonsteuerung” darstellt, die Frauen irrational oder unberechenbar macht. Offene Kommunikation kann dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und das Verständnis für PMS zu fördern.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die Informationen in diesem Artikel einen Arztbesuch nicht ersetzen sollten. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, unter starken PMS-Symptomen leiden, ist es ratsam, professionelle medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die richtige Behandlung und Unterstützung können die Lebensqualität erheblich verbessern.