Pleuraerguss

Was ist ein Pleuraerguss?

Ein Pleuraerguss ist eine Ansammlung von Flüssigkeit, Eiter oder Blut im Pleuraspalt oder Pleuraraum. Dieser schmale Spalt befindet sich zwischen den beiden Gewebeschichten, die die Lunge (Lungenfell) und die Innenwand des Brustkorbs (Rippenfell) auskleiden.

Ein Pleuraerguss tritt in der Regel als Begleitsymptom verschiedener Grunderkrankungen auf. Zu den häufigsten Ursachen gehören:
– Herzschwäche (Herzinsuffizienz): Eine Herzschwäche kann dazu führen, dass sich Flüssigkeit im Pleuraspalt ansammelt.
– Lungenentzündung (Pneumonie): Infektionen der Lunge, insbesondere bakterielle, können ebenfalls zu Pleuraergüssen führen.
– Lungenembolie: Eine Blockade der Lungenarterien, die durch Blutgerinnsel verursacht wird, kann Atemnot und einen Pleuraerguss verursachen.
– Bösartige Tumoren: Krebserkrankungen wie Lungenkrebs oder Brustkrebs können Pleuraergüsse auslösen.
– Rippenbrüche: Nach einem Rippenbruch kann sich Flüssigkeit im Pleuraspalt ansammeln.
– Infektionen der Lunge: Bakterielle oder virale Infektionen wie Tuberkulose oder COVID-19 können ebenfalls Pleuraergüsse verursachen.
– Leberzirrhose: Eine Narbenbildung in der Leber kann zu einer Störung des Flüssigkeitsgleichgewichts im Körper führen und Pleuraergüsse verursachen.
– Nierenerkrankungen: Nierenprobleme können dazu führen, dass der Körper Flüssigkeit nicht richtig ausscheidet und es zu Ansammlungen kommt.
– Pankreatitis: Eine akute oder chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse kann zu Pleuraergüssen führen.
– Rheumatische Erkrankungen: Chronisch-entzündliches Rheuma kann ebenfalls mit Pleuraergüssen in Verbindung stehen.
– Medikamente: Bestimmte Medikamente können als seltene Nebenwirkung Pleuraergüsse auslösen.
– Einatmen von schädlichen Stoffen: Das Einatmen von schädlichen Stoffen wie Asbest kann zu Lungenschäden und Pleuraergüssen führen.

Symptome eines Pleuraergusses:

Die Symptome eines Pleuraergusses können je nach Ausmaß und Ursache variieren. Zu den häufigsten gehören:
– Atemnot: Von leichter Kurzatmigkeit bis zur schweren Atemnot.
– Husten: Mit oder ohne Auswurf.
– Brustschmerzen: Diese können stechend oder drückend sein.
– Fieber: Bei einer begleitenden Infektion.
– Gewichtsverlust: Besonders bei Krebserkrankungen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass einige Menschen mit einem Pleuraerguss keine Symptome aufweisen oder nur milde Beschwerden haben.

Behandlung von Pleuraerguss:

Die Behandlung eines Pleuraergusses hängt von seiner Ursache und seinem Schweregrad ab. In Notfällen, insbesondere wenn akute Atemnot oder Herzprobleme auftreten, ist es entscheidend, einen Notarzt unter der Nummer 112 zu rufen. In solchen Fällen kann eine Drainage erforderlich sein, bei der die überschüssige Flüssigkeit abgesaugt wird.
Die Behandlung der Grunderkrankung steht im Vordergrund. Dies kann die Verwendung von Antibiotika bei Infektionen, entwässernden Medikamenten (Diuretika) bei Herzschwäche oder spezifischer Krebstherapie bei Krebserkrankungen umfassen.
Bei wiederkehrenden Pleuraergüssen, insbesondere bei Krebspatienten, können regelmäßige Punktionen oder die Platzierung eines Pleura-Katheters erforderlich sein, um überschüssige Flüssigkeit abzuleiten. In einigen Fällen kann auch eine Pleurodese durchgeführt werden, bei der das Lungenfell mit dem Rippenfell operativ verbunden wird, um die Ansammlung von Flüssigkeit zu verhindern oder zumindest zu reduzieren.

Häufigkeit von Pleuraerguss:

Ein Pleuraerguss tritt relativ häufig auf, da er oft als Begleiterscheinung verschiedener anderer Erkrankungen auftritt. Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland pro Jahr etwa 1 bis 5 von 1.000 Menschen an einem Pleuraerguss.

Diagnose eines Pleuraergusses:

Die Diagnose eines Pleuraergusses erfordert eine gründliche Untersuchung, die in der Regel wie folgt abläuft:
– Anamnese: Die Ärztin oder der Arzt führt zunächst ein ausführliches Gespräch, um Informationen zu Symptomen, Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme und kürzlich durchgeführten Operationen zu sammeln.
– Körperliche Untersuchung: Es erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der die Lunge abgehört wird.
– Röntgenuntersuchung: Eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs wird durchgeführt, um den Pleuraerguss und seine Größe zu visualisieren.
– Herzuntersuchung: Je nach Verdacht auf eine Herzschwäche kann eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) durchgeführt werden.
– Punktion: In vielen Fällen wird eine Punktion durchgeführt, bei der mit einer feinen Nadel Flüssigkeit aus dem Pleuraspalt entnommen wird. Diese Flüssigkeit kann dann im Labor untersucht werden. Wenn eine Infektion die Ursache des Pleuraergusses ist, kann die entnommene Flüssigkeit dazu verwendet werden, mögliche Erreger im Labor zu identifizieren.
– Computertomographie (CT): In einigen Fällen, insbesondere wenn der Befund unklar ist oder schwere Infektionen vermutet werden, kann eine CT-Untersuchung durchgeführt werden, um weitere Informationen zu erhalten.
Die Diagnose basiert auf einer Kombination dieser Untersuchungen und kann dazu beitragen, die Ursache des Pleuraergusses zu ermitteln und die geeignete Behandlung einzuleiten.