Pilzinfektion der Mundhöhle (orale Candidose)

Was ist eine Pilzinfektion der Mundhöhle?

Eine Pilzinfektion der Mundhöhle, auch als orale Candidose oder Mundsoor bezeichnet, wird in der Regel durch Hefepilze, insbesondere Candida albicans, verursacht. Diese Pilze siedeln auf den Schleimhäuten der Mundhöhle und sind bei vielen Menschen ohne Beschwerden vorhanden. Unter bestimmten Bedingungen, wie einer geschwächten Immunabwehr durch schwere Erkrankungen oder bestimmte Medikamente, können sich diese Pilze jedoch stark vermehren und zu einer Infektion führen.
Eine Pilzinfektion der Mundhöhle ist auf den ersten Blick oft schwer zu erkennen. Sie ist in der Regel harmlos, kann jedoch äußerst unangenehm sein und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Welche Symptome weisen auf eine Pilzinfektion der Mundhöhle hin?

Typische Anzeichen einer oralen Pilzinfektion sind ein weißer Belag im Mund- und Rachenraum auf den betroffenen Schleimhäuten. Dieser Belag kann mit einem Holzspatel abgestreift werden, darunter befinden sich oft rote, entzündete Stellen, die gelegentlich leicht bluten.
Betroffene haben oft ständig ein pelziges Gefühl im Mund, veränderten Geschmackssinn und möglicherweise Schmerzen oder ein Brennen auf der Zunge. Diese Symptome erschweren das Essen und Trinken und können auch Schlucken und Sprechen beeinträchtigen.

Welche Ursachen hat eine Pilzinfektion der Mundhöhle?

Eine orale Candidose tritt in der Regel im Zusammenhang mit Krankheiten oder als Nebenwirkung von Behandlungen auf. Eine geschwächte Immunabwehr durch schwere Erkrankungen oder die Anwendung bestimmter Medikamente kann das Wachstum des Pilzes begünstigen. Insbesondere Krebsbehandlungen, wie Chemotherapie oder Strahlentherapie im Kopf-Hals-Bereich, erhöhen das Risiko für eine Pilzinfektion.
Zusätzlich können Faktoren wie Zahnprothesen, Diabetes mellitus und die langfristige Anwendung von Breitspektrum-Antibiotika das Auftreten einer Pilzinfektion begünstigen. Menschen mit HIV/AIDS, pflegebedürftige Personen und insbesondere ältere Menschen, die geschwächt sind oder eine künstliche Ernährung benötigen, sind ebenfalls anfälliger für Pilzinfektionen der Mundhöhle.

Wie lässt sich einer Pilzinfektion der Mundhöhle vorbeugen?

Gesunde Menschen müssen in der Regel keine speziellen Maßnahmen ergreifen, um einer oralen Candidose vorzubeugen. Personen mit einem erhöhten Risiko, wie Patienten während einer Krebsbehandlung oder bei HIV/AIDS, können vorbeugend sogenannte Antimykotika einnehmen, um das Pilzwachstum zu hemmen oder zu verhindern.
Die genauen Vorbeugemaßnahmen sind jedoch noch nicht ausreichend erforscht. Eine gute Mundhygiene, insbesondere bei Personen mit Zahnprothesen, wird empfohlen. Probiotika könnten älteren Menschen möglicherweise helfen, Pilzinfektionen im Mundraum vorzubeugen.

Wie wird eine Pilzinfektion der Mundhöhle diagnostiziert?

Personen mit einem erhöhten Risiko für eine Pilzinfektion der Mundhöhle sollten bei Missempfindungen oder Schmerzen im Mundraum frühzeitig medizinische Fachkräfte konsultieren. Eine Untersuchung kann zeigen, ob es sich um eine Pilzinfektion handelt. Bei unklaren Fällen kann ein Abstrich des Schleimhaut-Belags mit einem sterilen Wattetupfer entnommen und im Labor untersucht werden. Personen mit Krebs oder HIV/AIDS sollten ihren Mund regelmäßig selbst auf Veränderungen untersuchen und frühzeitig auf Anzeichen einer Infektion achten.

Wie wird eine Pilzinfektion der Mundhöhle behandelt?

Pilzinfektionen der Mundhöhle können effektiv mit Antimykotika behandelt werden. Diese Medikamente hemmen das Wachstum von Pilzen oder töten sie ab. Es gibt verschiedene Formen der Anwendung von Antimykotika:
1. Örtliche Anwendung: Einige Medikamente werden direkt auf die betroffenen Stellen in der Mundhöhle aufgetragen. Diese lokal angewendeten Antimykotika können in Form von Cremes, Gels oder Mundspüllösungen vorliegen.
2. Systemische Anwendung: Andere Antimykotika werden geschluckt oder in flüssiger Form eingenommen. Diese Medikamente verteilen sich im gesamten Körper und können auch über den Speichel in den Magen-Darm-Trakt gelangen. Ein Teil des lokal aufgetragenen Wirkstoffs kann ebenfalls in den Magen-Darm-Trakt gelangen und sich im gesamten Körper verbreiten.
Studien mit Krebs- und HIV/AIDS-Patienten haben gezeigt, dass Antimykotika zum Einnehmen wahrscheinlich effektiver sind als topisch angewendete Mittel. Allerdings können Medikamente zum Einnehmen stärkere Nebenwirkungen haben, darunter vorübergehende Kopfschmerzen, Hautausschläge, Übelkeit, Blähungen und Durchfall.
Die Wahl des geeigneten Antimykotikums hängt vom Gesundheitszustand des Patienten und der Schwere der Infektion ab. In der Regel werden diese Medikamente über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen eingenommen.
Zusätzlich zur medikamentösen Therapie kann die Ernährung angepasst werden, um wunde Stellen im Mund zu schonen. Weiche Kost und der Verzicht auf heiße und alkoholische Getränke können hilfreich sein. Als Süßungsmittel wird oft Honig empfohlen, da ihm antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben werden.