Non-Hodgkin-Lymphome

Bösartige Tumoren des lymphatischen Systems

Non-Hodgkin-Lymphome sind bösartige Tumoren des lymphatischen Systems, zu dem Lymphknoten, Mandeln, Milz und lymphatisches Gewebe an anderen Stellen im Körper gehören. Es gibt etwa 30 verschiedene Non-Hodgkin-Lymphome, die in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: indolente (langsam wachsende) und aggressive (schnell wachsende) Lymphome.

Typische Symptome eines Non-Hodgkin-Lymphoms sind geschwollene Lymphknoten, die in der Regel schmerzlos sind und in verschiedenen Körperregionen auftreten können. Weitere mögliche Beschwerden sind Fieber, nächtliches Schwitzen, Gewichtsverlust, Reizhusten, Bauchschmerzen, Rückenschmerzen und erhöhte Anfälligkeit für Infektionen.

Die genauen Ursachen für Non-Hodgkin-Lymphome sind nicht immer bekannt, aber Veränderungen im Erbgut spielen eine Rolle. Einige Faktoren, wie Strahlentherapie, Chemotherapie, bestimmte Bakterien wie Helicobacter pylori und Viren wie das Epstein-Barr-Virus, können das Risiko für bestimmte Lymphome erhöhen.

Non-Hodgkin-Lymphome sind im Vergleich zu anderen Krebsarten selten, treten jedoch häufiger bei älteren Menschen auf. Die Behandlung und der Verlauf hängen von der Art des Lymphoms ab. Aggressive Lymphome wachsen schnell, können aber oft gut behandelt und geheilt werden. Indolente Lymphome wachsen langsam und werden in der Regel behandelt, wenn Symptome auftreten, können aber nicht geheilt, sondern kontrolliert werden.

Die Diagnose eines Non-Hodgkin-Lymphoms erfolgt durch die Entnahme eines Lymphknotens oder auffälligen Gewebes, das im Labor untersucht wird. Eine umfassende Ausbreitungsdiagnostik (Staging) ist wichtig, um den Gesundheitszustand des Patienten zu bewerten und die Behandlung zu planen.

Vor Beginn der Behandlung wird der Gesundheitszustand des Patienten umfassend überprüft, um sicherzustellen, dass die geplante Therapie gut vertragen wird. Schwere Begleiterkrankungen können die Behandlung beeinflussen. Es ist wichtig, dass die Diagnose und Behandlung von einem Facharzt durchgeführt werden und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden sollten.

Die Behandlung von Non-Hodgkin-Lymphomen hängt von der Art des Lymphoms, der Ausbreitung im Körper, dem Alter und dem Gesundheitszustand des Patienten ab. In den meisten Fällen wird eine Chemotherapie in Betracht gezogen, bei der Zytostatika (Medikamente, die das Zellwachstum hemmen) eingesetzt werden. Diese Chemotherapie kann auch mit zielgerichteten Antikörpern gegen die Lymphomzellen kombiniert werden, was als Immun-Chemotherapie bezeichnet wird.

Für bestimmte Non-Hodgkin-Lymphome werden auch zielgerichtete Medikamente und Immuntherapien erforscht und eingesetzt. Diese neuen Therapieansätze haben bei einigen Patienten erfolgreich funktioniert.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Operation in der Regel nicht zur Heilung eines Non-Hodgkin-Lymphoms beiträgt, da diese Art von Krebs den gesamten Körper betrifft, auch wenn nur einzelne Lymphknoten betroffen sind. Lymphknoten oder verdächtiges Gewebe werden in der Regel nur für die Diagnose entnommen.

Die Nachsorge nach der Behandlung ist entscheidend, um Rückfälle oder Langzeitfolgen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen, bei denen der Patient untersucht wird und Bluttests durchgeführt werden, sind Teil dieses Prozesses. Die Häufigkeit und Art der Nachsorgeuntersuchungen sollten mit den behandelnden Ärzten besprochen werden.

Das Leben mit einem Non-Hodgkin-Lymphom kann für viele Patienten eine Herausforderung sein. Neben der medizinischen Behandlung können Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und psychoonkologische Beratung dazu beitragen, mit der Erkrankung und den Therapiefolgen besser umzugehen. Es ist jedoch wichtig, dass Patienten alle zusätzlichen Therapiemaßnahmen mit ihren behandelnden Onkologen besprechen, da einige alternative Präparate Wechselwirkungen mit der Lymphomtherapie haben können.

Bei Fragen zur Diagnose und Behandlung von Lymphomen können sich Patienten und Ärzte an das Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V. (KML) wenden, das sich in Deutschland auf Lymphome spezialisiert hat. Das KML bietet eine Suchfunktion auf seiner Website an, um geeignete Kliniken oder Arztpraxen für die Lymphombehandlung zu finden. Die enge Zusammenarbeit erfahrener Ärzte verschiedener Fachrichtungen ist bei der Behandlung von Non-Hodgkin-Lymphomen von großer Bedeutung, und qualifizierte Einrichtungen können sich als Onkologisches Zentrum mit Schwerpunkt “Hämatologische Neoplasien” zertifizieren lassen.