Mumps

Mumps: Eine ernstzunehmende Viruserkrankung im Alter

In diesem Abschnitt werfen wir einen Blick auf Mumps, eine ansteckende Viruserkrankung, die auch ältere Menschen ab 50+ betreffen kann.

Was ist Mumps?

Mumps ist eine ansteckende Viruserkrankung, die nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene betreffen kann. Ein charakteristisches Merkmal sind die schmerzhaft geschwollenen Ohrspeicheldrüsen zwischen Kaumuskel und Ohr. Insbesondere Jugendliche und Erwachsene sind anfällig für schwerwiegende Komplikationen wie Hoden- oder Hirnhautentzündung sowie Taubheit.
Hinweis: Die Erkrankungshäufigkeit von Mumps hat in Deutschland aufgrund flächendeckender Impfungen bei Kindern abgenommen. Allerdings hat sich das typische Erkrankungsalter nun auf Jugendliche und junge Erwachsene verlagert.

Symptome von Mumps

Die ersten Symptome von Mumps treten etwa 2 bis 3 Wochen nach der Ansteckung auf. Typischerweise entwickeln sich schmerzhafte Schwellungen der Ohrspeicheldrüse, die ein- oder beidseitig auftreten und etwa 6 bis 8 Tage anhalten. Es können auch die Speicheldrüsen am Unterkiefer und unter der Zunge betroffen sein. Vor dieser Phase können bereits Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und Appetitverlust auftreten.
Es ist wichtig zu beachten, dass Mumps-Patienten bereits 7 Tage vor und bis zu 9 Tage nach dem Auftreten der Speicheldrüsenschwellung ansteckend sind. Sogar infizierte Personen ohne Symptome können das Virus übertragen.

Ursache und Übertragung

Der Erreger von Mumps ist das Mumpsvirus, das weltweit vorkommt. Mumps ist eine von Mensch zu Mensch übertragene Krankheit, die hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion verbreitet wird. Winzige Tröpfchen, die Viren aus Nase und Mund enthalten, verteilen sich in der Luft, insbesondere beim Sprechen, Niesen oder Husten. Die Ansteckung erfolgt durch Luft oder direkten Speichelkontakt. Eine Übertragung durch kontaminierte Gegenstände ist selten.

Hinweis: Selbst geimpfte Personen können in seltenen Fällen an Mumps erkranken, jedoch verläuft die Krankheit normalerweise mild.

Häufigkeit von Mumps

Mumps ist weltweit verbreitet, aber in Deutschland sind die Fälle aufgrund von Impfungen bei Kindern stark zurückgegangen. Dennoch gibt es immer wieder größere Ausbrüche. Im Jahr 2018 wurden in Deutschland 0,6 Mumpserkrankungen pro 100.000 Einwohner gemeldet.

Mögliche Komplikationen bei Mumps

Bei Kleinkindern kann Mumps oft ohne Symptome oder wie eine Erkältung verlaufen. Bei älteren Patienten steigt jedoch das Risiko von Komplikationen.
– Beteiligung des zentralen Nervensystems: Mumps kann das zentrale Nervensystem betreffen, was zu verschiedenen Symptomen führt, darunter Gehirnentzündung (selten, aber schwerwiegend), Hirnhautentzündung, vorübergehende Schwerhörigkeit und sogar einseitige, bleibende Taubheit.
– Hodenentzündung: Etwa 15 bis 30 Prozent der erkrankten Jugendlichen und erwachsenen Männer entwickeln eine schmerzhafte Hodenentzündung, die in seltenen Fällen zu Unfruchtbarkeit führen kann.
– Entzündung von Brust und Eierstöcken: Bis zu 30 Prozent der erkrankten Frauen erleiden eine Brustdrüsenentzündung, und bis zu 5 Prozent entwickeln eine Entzündung der Eierstöcke. Diese Komplikationen gefährden nicht die Schwangerschaft.
– Weitere mögliche Komplikationen: Mumps kann auch Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, der Nieren, Gelenke und eine Blutarmut verursachen.
Es ist wichtig zu betonen, dass Mumps nicht als harmlose Krankheit abgetan werden sollte, insbesondere bei älteren Menschen. Die Impfung bleibt ein effektiver Schutz vor dieser potenziell ernsthaften Erkrankung.

Wie kann man Mumps vorbeugen?

Die Vorbeugung von Mumps ist entscheidend, insbesondere für Menschen ab 50+. Hier sind die empfohlenen Maßnahmen:

Impfung für Kinder

Kinder sollten im Alter von 11 bis 14 Monaten zum ersten Mal gegen Mumps geimpft werden, gefolgt von einer zweiten Impfung im Alter von 15 bis 23 Monaten. Der Abstand zwischen diesen beiden Impfungen sollte mindestens 4 Wochen betragen. Versäumte Impfungen können bis zum 18. Lebensjahr nachgeholt werden. Nach der zweiten Impfung besteht lebenslanger Schutz, der nicht aufgefrischt werden muss.

Impfung für Erwachsene

Erwachsene, die nach 1970 geboren wurden und in Gesundheitsberufen oder Gemeinschaftseinrichtungen arbeiten, sollten sich einmalig gegen Mumps impfen lassen, wenn sie entweder nicht oder nur einmal gegen Mumps geimpft wurden oder wenn ihr Impfstatus unklar ist.
In der Regel erfolgt die Impfung mit einem kombinierten Lebendimpfstoff (MMR), der auch vor Masern und Röteln schützt. Alternativ kann ein Impfstoff verwendet werden, der zusätzlich Immunität gegen Windpocken (Varizellen) bietet (MMRV).
Weitere Informationen zur Mumps-Impfung und Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie auf der Website des Robert Koch-Instituts.

Wie wird Mumps diagnostiziert?

Die Diagnose von Mumps erfolgt oft anhand der charakteristischen Schwellung der Ohrspeicheldrüsen. Bei Geimpften ist jedoch eine Labordiagnose erforderlich. Ärzte können das Virus innerhalb von 7 Tagen nach dem Auftreten der Symptome durch einen Rachenabstrich oder eine Urinprobe nachweisen. Zudem können sie Antikörper gegen das Virus in einer Blutprobe identifizieren.

Wie behandelt man eine Mumpsinfektion?

Die Behandlung von Mumps richtet sich nach der betroffenen Person:

Behandlung von akut Erkrankten:

Es gibt keine spezifische Therapie gegen das Mumpsvirus. Fiebersenkende und entzündungshemmende Schmerzmittel können zur Linderung von Fieber und schmerzhaften Schwellungen der Ohrspeicheldrüsen eingenommen werden.

Hinweis: Akut erkrankte Personen dürfen mindestens 5 Tage nach Beginn der Erkrankung keine Gemeinschaftseinrichtungen besuchen oder dort tätig sein.

Behandlung von Kontaktpersonen:

Personen, die nach 1970 geboren wurden und keinen ausreichenden oder unbekannten Impfschutz haben, sollten sich möglichst innerhalb von 3 Tagen nach Kontakt mit einer erkrankten Person einmalig gegen Mumps impfen lassen. Dies hilft, die Ausbreitung des Virus während eines Ausbruchs einzudämmen. Für ausreichend geimpfte Kontaktpersonen oder Personen, die vor 1970 geboren wurden, sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich.

Besuche oder Tätigkeit in Gemeinschaftseinrichtungen:

Kontaktpersonen dürfen Gemeinschaftseinrichtungen nur betreten, wenn sie bereits vor der möglichen Ansteckung einen ausreichenden Impfschutz hatten. Andernfalls müssen sie sich für 18 Tage von Gemeinschaftseinrichtungen fernhalten.

Behandlung von Risikopatienten:

Patienten mit geschwächtem Immunsystem und schwangere Frauen ohne Mumps-Immunität haben ein höheres Risiko für Mumps mit Komplikationen. Eine Behandlung mit Antikörpern ist jedoch nicht möglich. Daher ist es wichtig, Kontaktbeschränkungen einzuhalten.