Metabolisches Syndrom

Metabolisches Syndrom bei Menschen ab 50+: Ursachen, Symptome und Prävention

Erfahren Sie mehr über das metabolische Syndrom, seine Ursachen, Symptome und wie Sie es bei Menschen ab 50 Jahren und älter vorbeugen können.

Was ist das metabolische Syndrom?

Das metabolische Syndrom ist ein Gesundheitszustand, der durch das gemeinsame Auftreten mehrerer Faktoren gekennzeichnet ist: Übergewicht, Bluthochdruck sowie Zucker- und Fettstoffwechselstörungen. Dies erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gefäßerkrankungen, was wiederum lebensbedrohliche Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall begünstigen kann.
Charakteristische Merkmale des metabolischen Syndroms sind:
1. Starkes Übergewicht (Adipositas)
2. Bluthochdruck (Hypertonie)
3. Erhöhter Blutzucker
4. Erhöhte Blutfettwerte, insbesondere Triglyzeride
5. Niedrige HDL-Cholesterinwerte, auch bekannt als “gutes” Cholesterin

Symptome des metabolischen Syndroms

Das metabolische Syndrom verursacht in seinen frühen Stadien oft keine spürbaren Symptome. Ein Indiz kann jedoch Übergewicht sein, insbesondere wenn sich das Fett im Bauchbereich ansammelt. Symptome treten häufig erst auf, wenn Komplikationen und Folgeerkrankungen auftreten, wie Herzprobleme bis hin zum Herzinfarkt.

Ursachen des metabolischen Syndroms

Die genaue Ursache des metabolischen Syndroms ist noch nicht vollständig verstanden. Es ist jedoch bekannt, dass Übergewicht, insbesondere Bauchfett, Bewegungsmangel und genetische Veranlagung eine bedeutende Rolle spielen. Überschüssiges Fettgewebe stört Stoffwechselprozesse und macht Körperzellen unempfindlich gegenüber Insulin, was zu einer Insulinresistenz führt. Dies wiederum kann zu erhöhtem Hungergefühl und einem Teufelskreis aus verstärktem Essen und Gewichtszunahme führen, begleitet von Veränderungen im Fettstoffwechsel.

Faktoren, die die Entstehung des metabolischen Syndroms begünstigen

Die Ursachen und Risikofaktoren des metabolischen Syndroms sind komplex und nicht immer eindeutig voneinander abzugrenzen. Neben bauchbetontem Übergewicht, Bewegungsmangel und genetischer Veranlagung spielen weitere fördernde Faktoren eine Rolle:
1. Schlafmangel, z. B. durch obstruktive Schlafapnoe
2. Eine kohlenhydratreiche Ernährung
3. Häufiger Konsum von zuckerhaltigen Getränken
4. Geringe körperliche Fitness
Wichtig zu wissen: Fast alle Risikofaktoren für das metabolische Syndrom können durch einen gesunden Lebensstil beeinflusst werden, wodurch die Prävention in der eigenen Hand liegt.

Häufigkeit des metabolischen Syndroms bei Menschen ab 50+

In Deutschland sind durchschnittlich 20 von 100 Menschen vom metabolischen Syndrom betroffen. Mit steigendem Alter nimmt dieser Anteil zu, insbesondere bei Personen zwischen 50 und 70 Jahren, bei denen bis zu 40 von 100 die Diagnosekriterien erfüllen. Männer erkranken etwas häufiger als Frauen. Es ist erwähnenswert, dass auch Menschen mit Normalgewicht ein metabolisches Syndrom entwickeln können, wenn sie Fettpolster im Bauchbereich haben.

Folgen des metabolischen Syndroms

Das metabolische Syndrom erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose und lebensbedrohliche Ereignisse wie Schlaganfall und Herzinfarkt. Zudem kann es zu Diabetes Typ 2 führen und die Nierenfunktion beeinträchtigen, was zu Nierenschwäche führt. Eine nicht-alkoholische Fettleber ist ebenfalls häufig mit dem metabolischen Syndrom verbunden und kann Ursache und Folge von Diabetes sein. Darüber hinaus ist das metabolische Syndrom ein Risikofaktor für psychische Erkrankungen wie Depression und Alzheimer-Demenz.

Prävention des metabolischen Syndroms

Eine gesunde Lebensweise kann dazu beitragen, das metabolische Syndrom zu verhindern. Dazu gehören:
1. Regelmäßige Bewegung: Tägliche körperliche Aktivität ist entscheidend. Versuchen Sie, mindestens 30 Minuten pro Tag moderat aktiv zu sein.
2. Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren (wie in der mediterranen Diät) ist, kann helfen. Vermeiden Sie gesättigte Fettsäuren und Zucker.
3. Mäßiger oder kein Alkoholkonsum: Begrenzen Sie Ihren Alkoholkonsum oder trinken Sie am besten gar keinen Alkohol.
4. Nichtrauchen: Verzichten Sie auf das Rauchen, um Ihr Risiko weiter zu reduzieren.
Wenn Sie unsicher sind, was für Sie am besten ist, sprechen Sie am besten mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin, um individuelle Empfehlungen zu erhalten.

Früherkennung des metabolischen Syndroms

In Deutschland wird der Gesundheits-Check-up angeboten, um Risikofaktoren für das metabolische Syndrom frühzeitig zu erkennen und dagegen anzugehen. Menschen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren können diesen einmalig in Anspruch nehmen. Ab dem 35. Lebensjahr ist alle drei Jahre eine Untersuchung in einer hausärztlichen Praxis ratsam.

Diagnose des metabolischen Syndroms

Die Diagnose des metabolischen Syndroms erfolgt in mehreren Schritten:
1. Anamnese: Die Ärztin oder der Arzt erfragt Ihre Krankengeschichte und mögliche Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen.
2. Lebensstilfragen: Informationen über Ihren Lebensstil und Ihre Ernährung sind wichtig, einschließlich Fragen zu Rauchen, Alkoholkonsum, Ernährungsgewohnheiten und Bewegung.
3. Körperliche Untersuchung: Die Ärztin oder der Arzt misst Ihren Body-Mass-Index (BMI), Ihr Körpergewicht, Ihre Körpergröße und Ihren Taillenumfang. Der Blutdruck wird ebenfalls gemessen.
4. Blutuntersuchung: Es wird Blut abgenommen, um Blutzucker- und Blutfettwerte zu überprüfen.

Diagnosekriterien für das metabolische Syndrom

Das metabolische Syndrom wird diagnostiziert, wenn mindestens drei der folgenden fünf Kriterien erfüllt sind:
1. Starkes Übergewicht, gemessen am Taillenumfang.
2. Erhöhter Bluthochdruck, mit einem systolischen Blutdruck ab 130 mmHg und/oder einem diastolischen Blutdruck ab 85 mmHg.
3. Erhöhte Nüchtern-Blutzuckerwerte, ab 100 mg/dl.
4. Erhöhte Blutfettwerte, insbesondere Triglyzeride ab 150 mg/dl.
5. Niedrige HDL-Cholesterinwerte („gutes Cholesterin“), bei Männern unter 40 mg/dl und bei Frauen unter 50 mg/dl.

Behandlung des metabolischen Syndroms

Die Hauptbehandlungsmethode des metabolischen Syndroms ist die Reduzierung der Risikofaktoren und insbesondere des Gewichts. Dies erfordert oft erhebliche Lebensstiländerungen. Zu den wichtigen Maßnahmen gehören:
1. Regelmäßige Bewegung: Mindestens 30 Minuten moderater Aktivität pro Tag sind empfohlen.
2. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren sollte Teil des täglichen Lebens sein.
3. Vermeidung von gesättigten Fettsäuren und Zucker: Diese sollten in der Ernährung minimiert werden.
4. Mäßiger oder kein Alkoholkonsum: Die Reduzierung des Alkoholkonsums ist ratsam.
5. Nichtrauchen: Das Rauchen sollte vermieden werden, um die Gesundheit zu schützen.
In Fällen mit sehr hohem Blutdruck, Blutzucker oder Blutfettwerten können Medikamente erforderlich sein. Die Entscheidung über die Art der Medikamente hängt von der individuellen Situation ab.
Für Personen mit extremem Übergewicht, bei denen die oben genannten Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine Magenoperation, wie ein Magenballon oder ein Magenbypass, in Erwägung gezogen werden, um Gewichtsverlust zu unterstützen und das metabolische Syndrom zu bekämpfen. Dies sollte jedoch immer mit einem Arzt besprochen werden.