Lichen simplex
Lichen Simplex: Ursachen, Symptome und Behandlung
Lichen simplex ist eine chronische Hautentzündung, die von starkem Juckreiz begleitet wird und oft zu wiederholtem Kratzen führt. Dieser Teufelskreis kann durch gezielte Behandlung durchbrochen werden.
Auf einen Blick:
– Lichen simplex ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung.
– Durch starken Juckreiz und wiederholtes Kratzen entsteht ein „Juck-Kratz-Kreislauf“.
– Die Erkrankung tritt meist im Alter zwischen 35 und 50 Jahren auf, bei Frauen häufiger als bei Männern.
– Oft ist sie auch Folge von Vorerkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte.
– Lichen simplex wird meist mit entzündungshemmenden oder antiallergisch wirkenden Medikamenten behandelt.
Was ist Lichen simplex?
Lichen simplex chronicus, wie die Erkrankung vollständig heißt, ist eine häufige, chronische Entzündung der Haut. Typische Symptome sind trockene, schuppige und verdickte Hautstellen, die stark jucken.
Häufig finden sich die juckenden Stellen am Hals, an Armen und Beinen, auf der Kopfhaut sowie an den Geschlechtsorganen. Diese Hautareale werden durch übermäßiges Reiben oder Kratzen entzündet, was wiederum den Juckreiz verstärkt und somit einen Kreislauf auslöst.
Woran erkennt man Lichen simplex?
Die Erkrankung äußert sich durch einzelne oder mehrere Stellen auf der Haut, die wiederholt und spontan stark jucken. Der Juckreiz kann sich durch Hitze, Schwitzen oder bestimmte Kleidung verstärken und auch nachts den Schlaf stören.
Typischerweise sind die betroffenen Körperstellen:
– Nacken
– Kopfhaut
– Arme, besonders am Ellenbogen
– Hände
– Beine, vor allem an den Knöcheln
– Innenseiten der Oberschenkel
– Geschlechtsorgane, insbesondere Vulva und Hodensack
Die entzündete Haut wird durch wiederholtes Reiben und Kratzen verdickt und fühlt sich ledrig an. Betroffene Stellen sind oft trocken, blass oder gerötet, rissig und schuppig.
Was sind die Ursachen für Lichen simplex?
Lichen simplex kann durch verschiedene Reize ausgelöst werden. Übermäßiges Kratzen führt zu weiteren Hautreizungen, was wiederum zu stärkerem Juckreiz führt, und so entsteht der „Juck-Kratz-Kreislauf“. Reizungen können durch mechanische Reibung, Hitze, Schwitzen, Insektenstiche, aufgebrachte Salben, Reizstoffe wie Cremes, Seifen, Stress oder bestimmte Erkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte ausgelöst werden.
Risikofaktoren für Lichen simplex
Das Risiko, Lichen simplex zu entwickeln, steigt, wenn es in der Familie Vorgeschichte von Allergien, Kontaktallergien, Asthma, Neurodermitis oder Rhinitis gibt. Bis zu 75 Prozent der Menschen mit Lichen simplex haben eine persönliche oder familiäre Vorgeschichte mit diesen Erkrankungen.
Wie häufig ist Lichen simplex?
Lichen simplex tritt häufiger bei Menschen im Alter zwischen 35 und 50 Jahren auf, wobei Frauen doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. Aber auch Kinder können Symptome von Lichen simplex zeigen.
Welche Komplikationen sind bei Lichen simplex möglich?
Das ständige Kratzen kann die Haut schädigen und Entzündungen begünstigen, was zu einer Eintrittspforte für Krankheitserreger werden kann. Zudem können die Hautzellen verändert oder beschädigt werden, was die Hautregeneration beeinträchtigt. In seltenen Fällen kann aus der geschädigten Haut Krebs entstehen.
Wie wird Lichen simplex festgestellt?
Es gibt keinen speziellen Test zur Diagnose von Lichen simplex. Die Ärztin oder der Arzt wird in einem ausführlichen Gespräch den Juckreiz, sein Auftreten und mögliche Vorerkrankungen erfragen. Hautproben können helfen, die charakteristischen Verdickungen der Hornschicht der Haut und andere Hautveränderungen zu identifizieren. Infektionen mit Pilzen können unter dem Mikroskop oder im Labor nachgewiesen werden.
Lichen Simplex: Behandlung und Bewältigung des Alltags
Ziel der Behandlung von Lichen simplex ist es, den “Juck-Kratz-Kreislauf” zu durchbrechen und die Auslöser für den Juckreiz zu beseitigen. Hier sind einige wichtige Informationen zur Behandlung und zum Umgang mit dieser Hauterkrankung.
Wie wird Lichen simplex behandelt?
Das Hauptziel der Behandlung von Lichen simplex ist es, den “Juck-Kratz-Kreislauf” zu durchbrechen. Ärztinnen und Ärzte streben daher an, möglichst alle Auslöser für den Juckreiz zu identifizieren und zu beseitigen. Falls Lichen simplex lediglich ein Symptom einer anderen Erkrankung ist, sollte diese primär behandelt werden.
– Kortisonsalben: Bei starkem Juckreiz und Entzündungen können entzündungshemmende Kortisonsalben verschrieben werden. Diese können die Beschwerden lindern.
– Antihistaminika: Wenn der Juckreiz vor allem während des Schlafes stört, können Antihistaminika Abhilfe schaffen. Sie haben beruhigende Eigenschaften und wirken gegen allergische Reaktionen.
– Lichttherapie: In schweren Fällen kann eine Lichttherapie mit UVA- und UVB-Strahlen in Betracht gezogen werden, um die Symptome zu lindern.
Alltag mit Lichen simplex
Der konstante Juckreiz bei Lichen simplex kann den Alltag stark beeinträchtigen. Es gibt jedoch einfache Maßnahmen, um die Beschwerden zu lindern und den Alltag besser bewältigen zu können:
– Akuter Juckreiz: Akuten Juckreiz kann man mit Eis, kalten Kompressen oder mentholhaltigen Anti-Juckreiz-Produkten beruhigen.
– Pflege der Hautstellen: Gereizte Hautstellen sollten mit rückfettenden und feuchtigkeitsbindenden Pflegeprodukten geschützt werden. Diese sollten direkt nach dem Duschen aufgetragen werden, solange die Haut noch feucht ist.
– Vermeidung reizender Produkte: Reizende Textilien oder Körperpflegeprodukte sollten durch schonendere Alternativen ersetzt werden.
– Nagelpflege: Um unbeabsichtigtes Kratzen im Schlaf zu verhindern, ist es hilfreich, die Fingernägel kurz zu halten oder Handschuhe zu tragen.
Hinweis
Es ist wichtig zu betonen, dass die Behandlung von Lichen simplex individuell angepasst werden sollte. Eine enge Zusammenarbeit mit einem medizinischen Fachpersonal ist ratsam, um die besten Behandlungsoptionen zu ermitteln und den Umgang mit dieser Erkrankung zu erleichtern.
Dieser Artikel ersetzt keinen ärztlichen Rat und dient nicht zur Selbstbehandlung oder Selbstdiagnose.