Lepra

Lepra: Eine Übersicht über die Krankheit

Lepra, auch als “Aussatz” bekannt, ist eine chronische Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Mycobacterium leprae verursacht wird. Die Krankheit wurde bereits in alten Schriften beschrieben und ist heute vor allem noch in Indien, Südamerika und Südostasien verbreitet. Obwohl die weltweiten Erkrankungszahlen gesunken sind und Lepra heilbar ist, kommt es immer noch zu schweren Verläufen. Menschen mit Lepra werden oft aufgrund ihrer Hautveränderungen stigmatisiert und ausgegrenzt.

Was ist Lepra?

Lepra ist eine chronische Infektionskrankheit, die Hautveränderungen und Nervenschäden verursacht. Das Wort “Lepra” stammt aus dem Griechisch-Lateinischen und bedeutet “schuppig” oder “rau”, was auf die Hautveränderungen hinweist. Neben Hautveränderungen gehören auch Nervenschädigungen, die zu Lähmungen und Empfindungsstörungen führen können, zu den charakteristischen Symptomen von Lepra.

Symptome von Lepra:

Lepra verursacht sichtbare Hautveränderungen, Nervenschwellungen und Empfindungsstörungen der Haut. Es gibt vier Verlaufsformen:
1. Lepra indeterminata: Beginnt mit kleinen und uncharakteristischen Hautveränderungen, die bei den meisten Betroffenen spontan abheilen. Wenn sie jedoch nicht abheilen, kann sie in eine der folgenden Formen übergehen.
2. Tuberkuloide Lepra: Diese Form tritt auf, wenn das Immunsystem gut funktioniert. Es treten wenige scharf begrenzte Hautveränderungen auf, begleitet von Nervenschwellungen und Schädigungen, die das Schmerzempfinden beeinträchtigen.
3. Schwere Lepra (Lepra lepromatosa): Bei schlecht funktionierender Immunabwehr bilden sich am ganzen Körper rötliche Hautveränderungen. Schwellungen und Verknotungen können auftreten, insbesondere im Gesicht. Nervenschäden führen zu Empfindungsstörungen und können zu Verstümmelungen führen.
4. Borderline-Lepra: Hier treten Mischformen zwischen den anderen Formen auf.

Ursachen und Übertragung:

Lepra wird von Mensch zu Mensch übertragen, wahrscheinlich hauptsächlich durch Tröpfchen beim Niesen. Die Krankheit ist nicht hochansteckend, und es bedarf eines längeren und engen Kontakts, um sich anzustecken. Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome, kann Jahre dauern.

Risikofaktoren:

Unterernährung, ein geschwächtes Immunsystem und Lebensumstände spielen bei der Infektion eine Rolle. Das Klima hat eine untergeordnete Bedeutung.

Verbreitung:

Lepra tritt vor allem in bestimmten Gebieten in Südostasien und Südamerika auf. Im Jahr 2018 gab es die meisten Fälle in Indien, gefolgt von Brasilien und Indonesien. Trotzdem gibt es Fortschritte bei der Bekämpfung der Krankheit, insbesondere bei der Diagnose und Behandlung von Lepra, bevor Behinderungen auftreten.
In Deutschland ist Lepra selten, und Erkrankungsfälle bei Touristen, die aus betroffenen Regionen zurückkehren, sind ebenfalls selten.

Lepra: Prävention, Diagnose und Behandlung

Wie verläuft eine Lepra?

Lepra kann in verschiedenen Formen auftreten, von milden bis hin zu schweren Verläufen. Der Krankheitsverlauf hängt stark vom Immunsystem der infizierten Person ab. Personen mit einem geschwächten Immunsystem haben ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Unbehandelt kann schwere Lepra zu Verstümmelungen an Händen und Füßen, schweren Infektionen und sogar zur Erblindung führen. Diese Folgen führen oft zur sozialen Ablehnung der Erkrankten.

Wie kann man Lepra vorbeugen?

Derzeit gibt es keine zugelassene Impfung gegen Lepra. Es gab jedoch Fortschritte in der Entwicklung eines Impfstoffs. Eine klinische Studie zur Entwicklung eines Impfstoffs namens LepVax wurde erfolgreich abgeschlossen. Der Impfstoff zeigte sich als sicher und verursachte keine schwerwiegenden Nebenwirkungen. Weitere Studien in Brasilien werden durchgeführt, um die Wirksamkeit des Impfstoffs bei Patientinnen und Patienten mit früher Lepraerkrankung zu testen. Ein gewisser Schutz vor der tuberkuloiden Lepra kann durch den Impfstoff gegen Tuberkulose geboten werden.

Wie wird Lepra diagnostiziert?

Die Diagnose von Lepra basiert auf den Symptomen und dem Nachweis der Erreger. Eine Methode zur Erregererkennung ist die Skin-Smears-Methode, bei der Lymphflüssigkeit von bestimmten Hautstellen gewonnen wird. Bei einer Biopsie wird ein kleines Hautstück entnommen und histologisch im Labor untersucht. Diese Methode liefert sicherere Ergebnisse.

Wie wird Lepra behandelt?

Lepra kann geheilt werden, besonders wenn sie frühzeitig behandelt wird, um leprabedingte Behinderungen zu verhindern. Die Behandlung erfolgt mit einer Kombination verschiedener Medikamente, um Resistenz zu vermeiden. Die Therapie dauert mindestens sechs Monate und beinhaltet Wirkstoffe wie Dapson, Rifampicin und Clofazimin. Die Auswahl der Wirkstoffe richtet sich nach der diagnostizierten Lepra-Form. Die Behandlung sollte in spezialisierten Zentren erfolgen, um auf eventuelle Entzündungsreaktionen angemessen reagieren zu können. Die Isolierung von Patientinnen und Patienten ist nur erforderlich, wenn offene Wunden vorhanden sind.
Lepra ist eine behandelbare Krankheit, und eine frühzeitige Diagnose und angemessene Pflege können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern. Es ist wichtig, das Bewusstsein für die Krankheit zu schärfen und Diskriminierung zu bekämpfen, um eine angemessene Unterstützung für die Betroffenen zu gewährleisten.