Kehldeckelentzündung (Epiglottitis)

Epiglottitis: Symptome, Ursachen und Vorbeugung

Was ist eine Epiglottitis?

Eine Epiglottitis ist eine akute Entzündung des Kehldeckels (Epiglottis), einer Struktur oberhalb der Luftröhre, die diese beim Schlucken verschließt, um das Eindringen von Flüssigkeiten und Speisebrei zu verhindern. In der Regel wird diese Entzündung durch bakterielle Infektionen ausgelöst.

Welche Symptome treten bei einer Epiglottitis auf?

Die Symptome einer Epiglottitis können lebensbedrohlich sein und erfordern sofortige ärztliche Hilfe. Typische Anzeichen sind Atembeschwerden, die bis zur Atemnot führen können, sowie Schluckbeschwerden, Halsschmerzen und Fieber. Bei Kindern im Vorschulalter können Atemgeräusche beim Ausatmen auftreten, begleitet von Angst, Unruhe und vermehrtem Speichelfluss.

Was sind die Ursachen für eine Epiglottitis?

Häufig wird eine Epiglottitis durch das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b (Hib) ausgelöst, insbesondere bei Kindern. Bei Erwachsenen kann Hib ebenfalls eine Ursache sein, aber andere Bakterienarten können ebenfalls verantwortlich sein. Seltenere Ursachen sind virale, pilzliche Infektionen oder Verletzungen.

Wie häufig tritt eine Epiglottitis auf?

Epiglottitis ist selten, aber die Einführung der Hib-Impfung für Kinder hat die Anzahl der Fälle deutlich reduziert. Vor der Impfung erkrankten etwa 10 von 200.000 Kindern unter 4 Jahren jährlich an Epiglottitis. Heutzutage beträgt die Inzidenz nur noch etwa 1 Kind von 200.000. Bei Erwachsenen sind die Fallzahlen stabiler, mit jährlich etwa 2 bis 4 von 200.000 erkrankten Personen.

Wie kann man einer Epiglottitis vorbeugen?

Die Vorbeugung einer Epiglottitis erfolgt durch die Hib-Impfung, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Kinder bis 4 Jahre empfohlen wird. Diese Impfung hat dazu beigetragen, die Häufigkeit von Epiglottitis bei Kindern erheblich zu reduzieren.

Wann sollte man bei Verdacht auf Epiglottitis handeln?

Bei Verdacht auf Epiglottitis sollte sofort der Notarzt gerufen werden, da es sich um einen lebensbedrohlichen Zustand handelt, der schnelle medizinische Intervention erfordert. Atemnot, Schluckbeschwerden und Halsschmerzen sind Anzeichen, auf die man achten sollte.

Wie wird Epiglottitis diagnostiziert?

Bei Verdacht auf Epiglottitis, insbesondere bei Kindern, sollte sofort der Notarzt unter der Nummer 112 gerufen werden. Die Diagnose einer Epiglottitis erfordert eine schnelle und genaue Untersuchung. Die Ärztin oder der Arzt überprüft zunächst die Symptome, die Atmung und die Sauerstoffversorgung und erkundigt sich nach der Impfung gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib). Zur weiteren Diagnose kann der Rachenraum mit einem Kehlkopfspiegel (Laryngoskop) untersucht werden. Ein Abstrich vom Kehldeckel kann genommen werden, um eine mögliche bakterielle Infektion nachzuweisen.

Wie wird Epiglottitis behandelt?

Die Behandlung einer Epiglottitis erfordert eine sofortige Krankenhausaufnahme und gegebenenfalls eine intensivmedizinische Betreuung, abhängig von den Symptomen. Das Hauptziel der Behandlung ist es, die Schwellung des Kehldeckels zu reduzieren und die Atmung zu stabilisieren. Dies erfolgt in der Regel durch die Verabreichung von entzündungshemmenden Medikamenten. Wenn Sauerstoffmangel besteht, kann Sauerstoff über eine Maske zugeführt werden. In schweren Fällen kann eine künstliche Beatmung oder ein Luftröhrenschnitt (Tracheotomie) erforderlich sein. Die Behandlung zielt auch darauf ab, die Ursache der Epiglottitis zu identifizieren. Wenn eine bakterielle Infektion vorliegt, kann diese mit wirksamen Antibiotika behandelt werden.
Die rechtzeitige Behandlung führt in der Regel zu einer schnellen Linderung der Symptome und einer Heilung der Kehldeckelentzündung ohne bleibende Schäden.