Herzrasen (bei anfallsartiger Vorhoftachykardie)
Herzrasen bei anfallsartiger Vorhoftachykardie
Erfahren Sie mehr über Herzrasen, insbesondere im Zusammenhang mit anfallsartiger Vorhoftachykardie, und wie Sie damit umgehen können.
Was ist Herzrasen?
Herzrasen oder Tachykardie ist definiert als eine Herzfrequenz von mehr als 100 Schlägen pro Minute, die aufgrund einer Erkrankung auftritt. Bei gesunden Menschen kann das Herz bei körperlicher Aktivität oder Stress vorübergehend schneller schlagen, was als normal angesehen wird. Herzrasen wird jedoch in der Regel durch eine spezifische Erkrankung verursacht.
In diesem Artikel werden wir uns auf das Herzrasen im Zusammenhang mit anfallsartiger Vorhoftachykardie (paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie) konzentrieren. Bei dieser Form der Tachykardie tritt das Herzrasen plötzlich auf, bleibt jedoch regelmäßig und verschwindet oft von selbst. In der Regel sind die Auswirkungen dieser Herzrhythmusstörung nicht schwerwiegend.
Es gibt jedoch andere, ernstere Erkrankungen, die ebenfalls Herzrasen verursachen können, darunter Vorhofflimmern, bei dem der Herzschlag unregelmäßig wird.
Symptome von Herzrasen bei anfallsartiger Vorhoftachykardie
Herzrasen, das durch anfallsartige Vorhoftachykardie verursacht wird, äußert sich in einem plötzlich auftretenden schnellen Herzschlag. Die Herzfrequenz liegt normalerweise zwischen 180 und 200 Schlägen pro Minute, kann aber auch leicht darüber oder darunter liegen. Dieses Herzrasen kann beängstigend und unangenehm sein und mit Symptomen wie Schwindel, Übelkeit, Brustschmerzen und Atemnot einhergehen. In seltenen Fällen kann es zu Ohnmacht (Synkope) führen, was zu Stürzen führen kann. Einige Betroffene verspüren auch den Drang, viel Wasser zu lassen.
Es ist wichtig zu beachten, dass lebensbedrohliche Folgen von anfallsartiger Vorhoftachykardie äußerst selten sind.
Ursachen von Herzrasen
Bei gesunden Menschen kann die Herzfrequenz je nach körperlicher und emotionaler Belastung variieren. Zum Beispiel kann körperliche Aktivität, Stress oder Nervosität zu einem schnelleren Herzschlag führen. Dies wird als Sinustachykardie bezeichnet, wobei der Sinusknoten im rechten Vorhof die Herzfrequenz an die jeweilige Belastung anpasst.
Bei anfallsartiger Vorhoftachykardie liegt die Ursache des Herzrasens in der Regel in einer Störung des sogenannten AV-Knotens, der sich zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern befindet. Normalerweise nimmt der AV-Knoten bei jedem Herzschlag den Impuls aus den Vorhöfen auf und leitet ihn an die Herzkammern weiter.
In einigen Fällen kann es jedoch zu einer Störung im AV-Knoten kommen, bei der Impulse zwischen zwei Gewebebereichen hin und her wandern, was zu einem schnellen Herzschlag führt. Eine andere Ursache kann ein schneller Fehlimpuls in den Vorhöfen sein, der das Herzrasen auslöst.
Gelegentlich kann eine sogenannte Extrasystole, ein zusätzlicher Herzschlag, der neben dem normalen Herzrhythmus auftritt, Herzrasen verursachen. Diese Extrasystolen sind bei gesunden Menschen gelegentlich spontan und verursachen normalerweise keine Beschwerden.
Häufigkeit von Herzrasen bei anfallsartiger Vorhoftachykardie
Anfallsartige Vorhoftachykardie tritt relativ häufig auf und betrifft insbesondere jüngere Erwachsene, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.
Normalerweise treten die Anfälle plötzlich auf, dauern einige Minuten und verschwinden genauso schnell, wie sie aufgetreten sind. Bei einigen Menschen kann die Tachykardie jedoch auch länger als eine Stunde anhalten. Die Häufigkeit der Anfälle kann variieren, von mehreren Anfällen pro Tag bis zu Anfällen mit größeren Zeitabständen von Tagen, Wochen oder Monaten.
Wie wird Herzrasen diagnostiziert?
Die typischen Symptome und der Verlauf deuten oft bereits auf eine anfallsartige Vorhoftachykardie hin. Dennoch ist für eine klare Diagnose, wie bei den meisten Herzrhythmusstörungen, ein Elektrokardiogramm (EKG) erforderlich. Da ein Anfall nicht unbedingt auftritt, wenn das EKG-Gerät angeschlossen ist, kann die Diagnose komplex sein. Aus diesem Grund wird häufig ein Langzeit-EKG über 24 Stunden durchgeführt.
Zusätzliche Untersuchungen können durchgeführt werden, um die genauen Ursachen zu ermitteln und schwerwiegendere Herzrhythmusstörungen auszuschließen. Dazu gehören beispielsweise ein Ultraschall des Herzens (Echokardiographie) oder eine Schilddrüsenuntersuchung. Eine spezielle Herzkatheter-Untersuchung kann verwendet werden, um festzustellen, ob angeborene zusätzliche Leitungsbahnen zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern existieren.
Wie wird Herzrasen bei anfallsartiger Vorhoftachykardie behandelt?
Die Behandlung von Herzrasen bei anfallsartiger Vorhoftachykardie erfordert zunächst das Ausschließen schwerwiegenderer Herzrhythmusstörungen, die eine andere Therapie erfordern würden.
Bei ansonsten gesunden Menschen, die durch gelegentliches Herzrasen nicht beeinträchtigt werden, ist in der Regel keine Behandlung erforderlich.
Es gibt jedoch einfache Methoden, mit denen Betroffene einen Anfall selbst beenden können. Zum Beispiel kann das rasche Trinken eines Glases kalten Wassers oder das für einige Sekunden geschlossene Halten von Nase und Mund helfen.
Diese Maßnahmen werden auch in der Arztpraxis oder im Krankenhaus zunächst angewendet. Erst wenn sie nicht wirksam sind, werden Medikamente verabreicht. In seltenen Fällen kann ein Anfall mit einem elektrischen Schock (Kardioversion) beendet werden müssen.
Wenn die Anfälle für Betroffene eine erhebliche Belastung darstellen, gibt es die Möglichkeit, sie dauerhaft zu unterdrücken. Dies kann durch die Verwendung von Medikamenten oder einen Katheter-Eingriff am Herzen erfolgen.
Für weitere Informationen zur Behandlung von Herzrasen empfehlen wir die vertiefenden Informationen auf gesundheitsinformation.de.