Gürtelrose
Gürtelrose (Herpes zoster) – Ursachen, Symptome und Behandlung
Die Gürtelrose, auch bekannt als Herpes zoster, wird durch eine Infektion mit dem Varicella-Zoster-Virus verursacht. Diese Erkrankung betrifft insbesondere ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Die Erkrankung äußert sich durch starke Schmerzen und einen charakteristischen Hautausschlag, der immer nur auf einer Körperseite auftritt. Eine ärztliche Behandlung ist bei Gürtelrose immer erforderlich.
Was ist Gürtelrose?
Gürtelrose ist eine häufige akut auftretende Hauterkrankung, die frühzeitig erkannt und behandelt werden sollte. In 80 Prozent der Fälle beginnt die Erkrankung mit starken Schmerzen, gefolgt von einem bläschenartigen Hautausschlag, der sich gürtelartig ausbreiten kann. Ein entscheidendes Merkmal ist, dass die Beschwerden immer nur auf einer Körperseite auftreten und niemals über die Mittellinie des Körpers hinausgehen.
Diese Erkrankung kann an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten, wobei Brust und Rumpf häufig betroffen sind. Gürtelrose wird durch die Reaktivierung von im Körper “schlummernden” Varicella-Zoster-Viren ausgelöst, die zuvor Windpocken verursacht haben. Ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem haben ein höheres Risiko, an Gürtelrose zu erkranken.
Ursachen von Gürtelrose
Die Ursache für Gürtelrose liegt in der Reaktivierung des Varicella-Zoster-Virus, das nach einer Windpockeninfektion im Körper verbleibt. Dieses Virus ruht in den Nervenzellen des Gehirns und des Rückenmarks und kann wieder aktiviert werden, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Dies kann durch Faktoren wie übermäßigen Stress, unzureichenden Sonnenschutz oder die Einnahme von Medikamenten wie Kortison geschehen.
Ansteckung und Symptome
Gürtelrose ist nicht so ansteckend wie Windpocken, da nur die Flüssigkeit in den Hautbläschen, die die Viren enthält, ansteckend ist. Menschen, die noch nie Windpocken hatten und nicht dagegen geimpft sind, können sich bei Kontakt mit den Bläschen anstecken, was zu einer Windpockeninfektion führen kann.
Typischerweise entwickelt sich ein halbseitig begrenzter Hautausschlag mit kleinen rötlichen Knötchen oder Bläschen, der häufig im Brustkorb- und Rumpfbereich auftritt. Dieser Ausschlag ist äußerst schmerzhaft. Nach dem Abklingen des Ausschlags können die Schmerzen andauern, was als postherpetische Neuralgie bezeichnet wird. In seltenen Fällen können die Schmerzen dauerhaft bestehen bleiben.
Risikofaktoren und Häufigkeit
Gürtelrose betrifft hauptsächlich Menschen über 50 Jahre, wobei das Risiko mit dem Alter steigt. Personen mit einem geschwächten Immunsystem sind häufiger betroffen, aber auch gesunde Menschen und jüngere Erwachsene können erkranken. Bei 50-Jährigen erkranken jährlich etwa 6 von 1.000, während bei über 90-Jährigen 13 von 1.000 Personen betroffen sind. Normalerweise tritt Gürtelrose nur einmal auf, aber in seltenen Fällen kann sie wiederkehren.
Impfung gegen Gürtelrose (Herpes Zoster): Wer sollte sich impfen lassen?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt die Impfung mit dem Herpes-zoster-Totimpfstoff für bestimmte Personengruppen:
1. Personen ab 60 Jahren: Die Impfung wird für alle Personen ab 60 Jahren empfohlen.
2. Menschen ab 50 Jahren mit besonderen Risikofaktoren: Wenn Menschen ab 50 Jahren aufgrund bestehender Grunderkrankungen ein erhöhtes Risiko für Gürtelrose haben, sollten sie sich impfen lassen. Zu den Grunderkrankungen gehören unter anderem:
– HIV/Aids
– Rheumatoide Arthritis
– Systemischer Lupus erythematodes
– Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa
– Chronische Lungenerkrankungen wie COPD oder Asthma bronchiale
– Chronische Nierenerkrankung
– Diabetes mellitus
3. Personen, die immunschwächende Medikamente (Immunsuppressiva) erhalten: Personen, die aufgrund von Medikamenten wie Kortison ein geschwächtes Immunsystem haben, sollten sich impfen lassen.
Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten für die Impfung bei den genannten Personengruppen. Die Impfung erfolgt zweimal im Abstand von mindestens zwei bis maximal sechs Monaten und wird jeweils als Injektion in den Muskel verabreicht.
Hinweis zur Impfung gegen Gürtelrose
Es ist wichtig zu betonen, dass die Gürtelrose-Impfung von der Impfung zur Vorbeugung von Windpocken unterschiedlich ist. Es ist nicht erforderlich, vor der Gürtelrose-Impfung im Blutbild zu untersuchen, ob die Person bereits Windpocken hatte und somit Virusträger ist. Da die Windpocken-Impfung erst seit 2004 verfügbar ist, kann angenommen werden, dass die meisten Menschen über 50 Jahren die Krankheit als Kind hatten.
Für weitere Informationen zur Impfung gegen Gürtelrose und Antworten auf häufig gestellte Fragen, empfehle ich die Website des Robert Koch-Instituts sowie http://impfen-info.de , eine Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Diagnose von Gürtelrose
Die Diagnose von Gürtelrose erfolgt durch Ärzte anhand der typischen Symptome. Dazu gehören starke Schmerzen, die nur auf einer Körperseite auftreten und die Mittellinie des Körpers nicht überschreiten. Wenn der Hautausschlag bereits aufgetreten ist, wird die Diagnose aufgrund seiner Erscheinungsform und der halbseitigen Ausbreitung gestellt. In Fällen ohne Symptome kann eine spezielle Laboruntersuchung notwendig sein, insbesondere wenn der Hautausschlag nicht halbseitig auftritt oder die Person bereits zuvor an Gürtelrose erkrankt war.
Verlauf und Behandlung von Gürtelrose
Gürtelrose beginnt oft mit starken Schmerzen, gefolgt von einem Hautausschlag mit Bläschenbildung. Diese Bläschen trocknen aus und heilen ab, hinterlassen jedoch manchmal dunklere oder blassere Hautstellen. Die Schmerzen können auch nach Abklingen des Hautausschlags anhalten, was als postherpetische Neuralgie bezeichnet wird.
Es dauert in der Regel zwei bis vier Wochen, bis die Krankheit abklingt. Gürtelrose kann jedoch auch schwerere Verläufe mit Beteiligung von Gehirn und Nervensystem haben, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Die Behandlung umfasst Schmerzmittel und antivirale Medikamente, die möglichst innerhalb von 72 Stunden nach Symptombeginn eingesetzt werden sollten.
Hinweis zur Ansteckungsgefahr
Menschen mit Gürtelrose sind bis zu zwei Tage vor dem Auftreten des Hautausschlags und bis zur vollständigen Verkrustung der Bläschen ansteckend. Dies dauert in der Regel fünf bis sieben Tage.
Wichtiger Hinweis
Es ist wichtig zu beachten, dass die Informationen in diesem Artikel keinen Arztbesuch ersetzen sollen und nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden dürfen. Bei Verdacht auf Gürtelrose sollte immer ein Arzt konsultiert werden.