Grünholzfraktur
Grünholzfrakturen bei Kindern: Ursachen, Symptome und Behandlung
Was ist eine Grünholzfraktur?
Die Grünholzfraktur ist eine spezielle Form eines Knochenbruchs, bei dem die äußere Knochenrinde und die Knochenhaut verletzt werden, während der feste Knochen im Inneren unbeschädigt bleibt. Diese Art von Fraktur tritt ausschließlich bei Kindern auf, insbesondere bei Kindern unter 10 Jahren. Der Grund dafür liegt in der Beschaffenheit der kindlichen Knochen, die noch in der Wachstumsphase sind und weniger verknöchert als die von Erwachsenen.
Wie äußert sich eine Grünholzfraktur?
Typische Anzeichen einer Grünholzfraktur sind eingeschränkte Beweglichkeit der betroffenen Gliedmaße und Schmerzen bei Berührung der verletzten Stelle. Kleinflächige Hautblutungen können ebenfalls auftreten. Bei schwereren Fällen können Schwellungen (Ödeme), Hautabschürfungen und Verletzungen des umliegenden Gewebes beobachtet werden. Es ist wichtig zu beachten, dass nach einem Sturz, begleitet von diesen Symptomen, umgehend ein Arzt aufgesucht werden sollte.
Wie kommt es zu einer Grünholzfraktur?
Grünholzfrakturen treten häufig auf, nachdem ein Kind auf den ausgestreckten Arm gefallen ist, insbesondere während aktiver körperlicher Aktivitäten oder beim Spielen. Wenn ein Kind fällt, versucht es oft, sich mit gestrecktem Handgelenk abzufangen, was zu einer Verdrehung des Unterarms führen kann. Sportarten wie Skateboardfahren, Inlineskaten, Reiten und Snowboarden erhöhen ebenfalls das Risiko für solche Verletzungen. Das Tragen von Handgelenkschonern kann dazu beitragen, das Verletzungsrisiko zu reduzieren. Es ist auch möglich, dass Grünholzfrakturen infolge von Unfällen oder Schlägen auf den Arm auftreten.
Behandlung und mögliche Folgen
Die Behandlung einer Grünholzfraktur besteht oft darin, den gebrochenen Arm zu ruhig zu stellen, entweder durch Gips oder eine Schiene. In seltenen Fällen kann eine Operation erforderlich sein. Um sicherzustellen, dass die Fraktur ordnungsgemäß heilt, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig.
Unbehandelte oder falsch zusammenwachsende Grünholzfrakturen können zu Fehlstellungen führen und die Beweglichkeit des Arms beeinträchtigen. Darüber hinaus erhöht eine Grünholzfraktur das Risiko weiterer Unterarmbrüche.
Diagnose und Behandlung von Grünholzfrakturen bei Kindern
Wie diagnostiziert man eine Grünholzfraktur?
Um eine Grünholzfraktur zu diagnostizieren, beginnt die Ärztin oder der Arzt damit, die Umstände des Unfalls zu erfragen. Dies hilft, den Mechanismus der Verletzung besser zu verstehen.
Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der nach Schmerzen gesucht wird und geprüft wird, ob Weichgewebe verletzt wurde. Dies ermöglicht Rückschlüsse darauf, ob es sich um einen offenen oder geschlossenen Bruch handelt.
Des Weiteren wird auf Verletzungen der Blutgefäße geachtet, um den Grad der Verletzung zu beurteilen.
Zur Sicherung der Diagnose werden Röntgenaufnahmen angefertigt. Diese zeigen die charakteristische bogenförmige Bruchlinie, die den Knochen nicht vollständig durchdringt, typisch für eine Grünholzfraktur. Alternativ kann auch eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden, insbesondere bei Kindern.
Wie wird eine Grünholzfraktur behandelt?
Die Behandlung einer Grünholzfraktur beginnt damit, die betroffene Extremität ruhigzustellen. Schmerzen können mit Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol gelindert werden.
Einige Tage nach der Verletzung wird ein Gips angelegt. Die Größe des Gipses hängt davon ab, wo sich die Grünholzfraktur befindet. Bei einem Bruch in der Nähe des Handgelenks kann ein kurzer Gips ausreichen, während bei einem Bruch am Oberarm der gesamte Arm eingegipst wird. Die Tragezeit des Gipses variiert zwischen 3 bis 6 Wochen, abhängig von der Lokalisation der Fraktur. Ein langer Gips kann nach etwa 3 Wochen durch einen kürzeren ersetzt werden.
In einigen Fällen, besonders bei schweren Grünholzfrakturen mit Verletzungen von Gefäßen, Nerven oder Gelenken, kann eine operative Behandlung notwendig sein.
Nachbehandlung und mögliche Folgen
Nach dem Heilen der Grünholzfraktur ist es entscheidend, die betroffene Gliedmaße nicht sofort wieder vollständig zu belasten. Ärzte empfehlen Kindern, 2 bis 4 Wochen nach Entfernen des Gipses keinen Sport auszuüben.
In den meisten Fällen ist keine physiotherapeutische Behandlung erforderlich, da Kinder oft sehr aktiv sind und sich ausreichend bewegen. Sollte jedoch die Beweglichkeit von Arm oder Bein nach dieser Zeit immer noch eingeschränkt sein, ist eine erneute ärztliche Untersuchung notwendig. Gegebenenfalls kann eine erneute Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden, und eine physiotherapeutische Behandlung kann in Betracht gezogen werden. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Gliedmaße wieder voll funktionsfähig ist, um langfristige Komplikationen zu vermeiden.
Abschließende Gedanken
Es ist wichtig zu betonen, dass die Informationen in diesem Artikel keinen Arztbesuch ersetzen können und sollten. Bei Verdacht auf eine Grünholzfraktur oder jede andere Verletzung sollte immer unverzüglich medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden. Die rechtzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend für eine schnelle Genesung und die Vermeidung von Langzeitfolgen.