Gerstenkorn und Hagelkorn
Gerstenkorn und Hagelkorn (Augenlidentzündung)
Eine gerötetes, geschwollenes Augenlid oder eine eitrige Schwellung am Lidrand können Anzeichen einer Augenlidentzündung sein. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie sich ein Hagelkorn von einem Gerstenkorn unterscheidet und was die Ursachen und Symptome dieser Erkrankungen sind.
Was ist eine Augenlidentzündung?
Eine Augenlidentzündung tritt auf, wenn sich eine Drüse am Lidrand entzündet, was zu einer Schwellung des Augenlids führt.
Bei Vorhandensein von Bakterien in der entzündeten Drüse wird die Augenlidentzündung schnell schmerzhaft und es bildet sich Eiter. In diesem Fall spricht man von einem Gerstenkorn (Hordeolum).
Ein Hagelkorn (Chalazion) entwickelt sich hingegen langsamer und entsteht nicht aufgrund einer bakteriellen Infektion, sondern durch eine verstopfte Talgdrüse. Im Allgemeinen verursacht ein Hagelkorn keine Schmerzen, bleibt jedoch in der Regel länger bestehen als ein Gerstenkorn.
Erkennung einer Augenlidentzündung
Typische Symptome einer Augenlidentzündung sind gerötete und geschwollene Ober- oder Unterlider, wobei die Schwellung bis zur Größe einer Erbse anwachsen kann. Diese Entzündungszeichen sind meist im Bereich des Lidrands und der Wimpern zu finden, weshalb sie auch als Lidrandentzündung bezeichnet werden.
Ein Gerstenkorn ist oft durch eine Ansammlung von Eiter gekennzeichnet, die als gelber Punkt erkennbar ist. Die Schwellung ist normalerweise druckempfindlich und schmerzhaft.
Im Gegensatz dazu verursacht ein Hagelkorn keine Schmerzen, und es bildet sich auch kein Eiter. Es wird jedoch oft als ästhetisch störend empfunden und entwickelt sich häufig auf der Innenseite eines Lids. Sowohl Gerstenkörner als auch Hagelkörner können sowohl am Unterlid als auch am Oberlid auftreten.
Ursachen von Gerstenkorn und Hagelkorn
Ein Gerstenkorn kann entstehen, wenn Bakterien in eine Drüse am Augenlid gelangen und sich dort ansiedeln. In den meisten Fällen handelt es sich um Staphylokokken.
Die Übertragung von Bakterien ins Auge kann leicht durch unsaubere Hände erfolgen, insbesondere wenn Kontaktlinsen getragen werden. Daher ist es wichtig, auf gute Hygiene zu achten und sich vor dem Einsetzen von Kontaktlinsen gründlich die Hände zu waschen.
Ein Gerstenkorn kann auch begünstigt werden, wenn die Talgdrüsen durch eingetrocknete Flüssigkeiten oder Make-up-Reste verstopft sind, da Talg oder Schweiß dann nicht ordnungsgemäß abfließen können.
Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, beispielsweise aufgrund von Diabetes oder anderen Erkrankungen, steigt das Risiko für Gerstenkörner. Auch Stress, Hormonschwankungen und Hauterkrankungen wie Rosazea können die Anfälligkeit für Augenlidentzündungen erhöhen.
Hagelkörner hingegen entstehen hauptsächlich aufgrund einer Verstopfung und chronischen Entzündung einer Talgdrüse. Da keine Bakterien involviert sind, führt dies nicht zur Bildung von Eiter, und die Schwellung ist nicht eitrig.
Häufigkeit von Augenlidentzündungen
Augenlidentzündungen wie Gersten- und Hagelkörner sind weit verbreitet und können in jedem Lebensalter auftreten, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen.
Ein Gerstenkorn entwickelt sich relativ schnell und heilt oft innerhalb einer Woche von allein ab, wenn der Eiter abfließt und die Entzündung abklingt.
Hagelkörner hingegen entwickeln sich langsamer und können Wochen bis Monate benötigen, um sich selbstständig zurückzubilden. Es ist möglich, dass ein Hagelkorn nicht von selbst verschwindet.
Diagnose und Behandlung von Augenlidentzündungen (Gerstenkorn und Hagelkorn)
Die Diagnose von Gersten- und Hagelkörnern erfolgt oft aufgrund ihrer charakteristischen Symptome und kann in der Regel ohne aufwändige Tests gestellt werden. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Erkrankungen liegt in den Schmerzen: Wenn die Schwellung schmerzhaft ist, handelt es sich in der Regel um ein Gerstenkorn.
Wenn Sie die Augenlidentzündung ärztlich abklären lassen möchten, empfiehlt sich ein Besuch in einer Augenarztpraxis. Dort wird die Augenärztin oder der Augenarzt die Augen und Lider mithilfe einer Vergrößerungslampe (Spaltlampe) untersuchen und möglicherweise einen Sehtest durchführen.
Da Gerstenkörner in der Regel durch Staphylokokken verursacht werden, ist es normalerweise nicht erforderlich, einen Abstrich zur Identifizierung des Erregers durchzuführen. Gewebeproben oder Bluttests werden nur in speziellen Fällen durchgeführt, beispielsweise wenn das Immunsystem geschwächt ist oder ein Verdacht auf eine bösartige Hautveränderung besteht.
Die Behandlung von Gersten- und Hagelkörnern erfolgt in den meisten Fällen konservativ:
1. Abwarten: Oft heilen Gersten- und Hagelkörner von selbst ab. Ein Gerstenkorn kann innerhalb einer Woche abheilen, während ein Hagelkorn länger benötigen kann, manchmal sogar Wochen bis Monate.
2. Wärme: Das Auflegen von warmen Kompressen auf das betroffene Auge kann helfen, den Heilungsprozess zu beschleunigen. Die Wärme fördert die Durchblutung und kann dazu beitragen, dass Eiter abfließt.
3. Salben und Tropfen: In einigen Fällen verschreibt ein Arzt antibakterielle Augensalben oder Tropfen, um die Entzündung zu reduzieren und Bakterien abzutöten.
4. Hygiene: Während einer Augenlidentzündung ist es wichtig, gute Hygiene zu praktizieren. Vermeiden Sie es, sich häufig ins Gesicht und an die Augen zu fassen, um eine Verschlechterung der Infektion zu verhindern.
Wenn ein Gersten- oder Hagelkorn trotz konservativer Maßnahmen nicht abheilt oder sehr schmerzhaft ist, kann ein kleiner chirurgischer Eingriff notwendig sein. Hierbei wird der Inhalt des Korns durch einen kleinen Schnitt entfernt.
Bitte beachten Sie, dass die hier gegebenen Informationen nicht dazu dienen, einen Arztbesuch zu ersetzen. Wenn Sie Symptome einer Augenlidentzündung haben, sollten Sie sich immer von einem qualifizierten Arzt untersuchen lassen. Weitere Informationen zur Behandlung von Gersten- und Hagelkörnern finden Sie auf gesundheitsinformation.de.