Generalisierte Angststörung
Generalisierte Angststörung: Erkennung und Behandlung
Was ist eine generalisierte Angststörung?
Angst ist eine normale Emotion und hat eine wichtige Schutzfunktion, insbesondere in Gefahrensituationen. Doch manchmal gerät Angst außer Kontrolle und wird zur Belastung. Die generalisierte Angststörung (GAS) ist eine solche Erkrankung, bei der Menschen ständig und übermäßig besorgt sind, ohne klaren Anlass. Diese Angst nimmt überhand und kann das tägliche Leben stark beeinträchtigen.
Menschen mit einer generalisierten Angststörung haben anhaltende und übertriebene Befürchtungen, die sich auf verschiedene Lebensbereiche erstrecken. Die Sorgen sind oft unrealistisch und lassen sich nicht auf konkrete Bedrohungen zurückführen. Dieses ständige Grübeln und Sorgen kann zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Alltags führen und sogar zu Depressionen führen.
Symptome einer generalisierten Angststörung
Die Symptome einer generalisierten Angststörung können sowohl psychisch als auch körperlich auftreten. Zu den psychischen Symptomen gehören anhaltende und übertriebene Sorgen über verschiedene Lebensbereiche. Menschen mit dieser Störung können sich über alles Mögliche Sorgen machen, von der Gesundheit ihrer Kinder bis hin zu persönlichen Misserfolgen.
Körperliche Symptome können Benommenheit, Nervosität, Schwindel, Zittern, Schwitzen, Muskelverspannungen, Herzklopfen und Magenbeschwerden umfassen. Diese körperlichen Reaktionen sind eine Folge der übermäßigen Angst und können dazu führen, dass sich die Betroffenen erschöpft fühlen.
Eine generalisierte Angststörung kann auch die Konzentration und den Schlaf beeinträchtigen. In einigen Fällen besteht auch ein erhöhtes Suizidrisiko, insbesondere wenn gleichzeitig eine Depression vorliegt.
Ursachen der generalisierten Angststörung
Die genauen Ursachen der generalisierten Angststörung sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass sowohl biologische als auch psychische Faktoren eine Rolle spielen. Traumatische Ereignisse in der Kindheit oder im späteren Leben, Verluste, familiärer Stress und extreme Arbeitsbelastungen gelten als Risikofaktoren.
Lebenskrisen können ebenfalls zur Entstehung einer generalisierten Angststörung beitragen. Es scheint auch eine genetische Veranlagung für Ängste zu geben, die die Entwicklung dieser Störung begünstigen kann.
Manchmal tritt eine generalisierte Angststörung als Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung wie Depression oder Panikstörung auf. Sie kann auch mit Suchterkrankungen in Verbindung stehen oder scheinbar ohne erkennbare Ursachen auftreten.
Behandlungsmöglichkeiten
Die gute Nachricht ist, dass eine generalisierte Angststörung behandelt werden kann. Die am häufigsten empfohlene Therapieform ist die Psychotherapie, insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie. Diese Therapie hilft den Betroffenen, ihre irrationalen Ängste zu erkennen und zu kontrollieren.
In einigen Fällen kann auch die Einnahme von Medikamenten, insbesondere Antidepressiva, zur Linderung der Symptome beitragen. Die Kombination von Psychotherapie und Medikation kann besonders wirksam sein.
Häufigkeit und Diagnose der generalisierten Angststörung
Wie häufig kommt es zu einer generalisierten Angststörung?
Die generalisierte Angststörung entwickelt sich normalerweise allmählich und wird oft zunächst nicht erkannt. In schweren Fällen kann sie viele Monate oder sogar Jahre anhalten. Menschen mit einer generalisierten Angststörung erleben oft Phasen, in denen ihre Symptome besser oder schlechter werden. Die Erkrankung beginnt in der Regel im mittleren Erwachsenenalter.
Langfristig haben viele Menschen mit einer generalisierten Angststörung die Möglichkeit, ihre Ängste zu überwinden. Eine Studie ergab, dass etwa ein Viertel der Betroffenen die Angststörung nach zwei Jahren überwunden hatte. Dies unterstreicht die Bedeutung einer angemessenen Behandlung.
Wie wird eine generalisierte Angststörung diagnostiziert?
Da es viele verschiedene Arten von Angststörungen gibt, die unterschiedliche Symptome aufweisen, kann die Diagnose einer generalisierten Angststörung herausfordernd sein. Zu den Angststörungen gehören Phobien, Panikstörungen und Zwangsstörungen. Viele Menschen mit Angststörungen zeigen auch Anzeichen von Depressionen.
Die genaue Diagnose einer generalisierten Angststörung erfordert ein ausführliches Gespräch mit geschultem Fachpersonal, darunter Psychologen und Psychiater. Um die geeignete Behandlung auszuwählen, ist es wichtig, die vorherrschenden Symptome und Probleme zu klären.
Die Diagnose “generalisierte Angststörung” wird gestellt, wenn die übermäßigen Ängste:
1. An den meisten Tagen bestehen
2. Mindestens 6 Monate andauern
3. Unkontrollierbar sind
4. Den Alltag beeinträchtigen
5. Von mindestens drei körperlichen Symptomen begleitet werden, wie beschleunigter Puls, Zittern, Muskelverspannungen oder Magenbeschwerden.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese körperlichen Symptome auch durch andere Erkrankungen oder Faktoren wie Schilddrüsenüberfunktion oder bestimmte Medikamente verursacht werden können. Ärzte sollten daher alternative Erklärungen für diese Symptome in Betracht ziehen.
Die Diagnose einer generalisierten Angststörung kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Es kommt oft vor, dass Menschen mit dieser Störung zunächst wegen körperlicher Beschwerden ärztliche Hilfe suchen, bevor die richtige Diagnose gestellt wird.
Behandlung der generalisierten Angststörung
Es gibt verschiedene Ansätze zur Behandlung einer generalisierten Angststörung. Die häufigsten Therapieformen umfassen:
1. Psychologische und psychotherapeutische Behandlungen: Hierbei spielt die kognitive Verhaltenstherapie eine zentrale Rolle. In dieser Therapie lernen die Betroffenen, ihre Gedanken und Ängste zu kontrollieren und zu verändern.
2. Entspannungstechniken: Dazu gehören das autogene Training und die progressive Muskelentspannung, die zur Entspannung und Stressbewältigung beitragen können. Sie werden oft im Rahmen der Psychotherapie angeboten.
3. Medikamente: Insbesondere bestimmte Antidepressiva können zur Linderung der Symptome beitragen. In einigen Fällen können auch pflanzliche Beruhigungsmittel wie Baldrian verwendet werden.
4. Selbsthilfemaßnahmen: Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und persönliche Erfahrungen zu teilen. Informationsmaterialien in Form von Büchern, Broschüren oder Online-Ressourcen können ebenfalls hilfreich sein.
Obwohl eine generalisierte Angststörung nicht schnell und einfach überwunden werden kann, können eine angemessene Behandlung und die Unterstützung durch Fachleute den Betroffenen dabei helfen, ihre Symptome zu lindern und besser mit ihren Ängsten umzugehen. Es ist wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen, wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, von dieser Erkrankung betroffen ist.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Informationen in diesem Artikel nicht als Ersatz für ärztliche Beratung oder Behandlung dienen sollten. Wenn Sie denken, dass Sie oder jemand, den Sie kennen, an einer generalisierten Angststörung leiden könnte, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um eine genaue Diagnose und angemessene Behandlung zu erhalten.