Eingewachsener Nagel (Onychocryptosis)

Eingewachsene Zehennägel: Ursachen, Symptome und Vorbeugung

Eingewachsene Zehennägel sind ein häufiges Problem, insbesondere an den großen Zehen. Sie entstehen oft aufgrund falschen Nagelschneidens und können zu schmerzhaften Entzündungen führen. Die richtige Nagelpflege ist entscheidend, um Entzündungen vorzubeugen.

Was ist ein eingewachsener Zehennagel?

Medizinisch wird ein eingewachsener Zehennagel als “Unguis incarnatus” oder “Onychocryptosis” bezeichnet. Dieses Problem tritt vor allem an den großen Zehen auf, wenn der Nagel seitlich in die umgebende Haut einwächst. Dies kann zu Entzündungen und Schmerzen führen.

Symptome eines eingewachsenen Zehennagels:

Ein eingewachsener Zehennagel führt zu einer Entzündung, die sich durch folgende Symptome äußern kann:
– Rötung der betroffenen Stelle
– Schwellung
– Schmerzen
– Bildung von neuem Gewebe (“wildes Fleisch”)
– Nässen, Bluten oder Eitern der Stelle
– Unangenehmer Geruch, insbesondere wenn Bakterien eindringen

Ursachen für eingewachsene Zehennägel:

Eingewachsene Zehennägel entstehen oft aufgrund von:
– Zu kurz geschnittenen Nägeln
– Abrunden der Nagelkanten
– Engem Schuhwerk
– Starkem Schwitzen der Füße (Schweißfüße)
– Genetischen Faktoren wie gewölbten oder röhrenartig geformten Nägeln
– Übergewicht (Adipositas)
– Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Herz- und Nierenerkrankungen, die zu Wassereinlagerungen in den Füßen führen können
– Medikamenten, insbesondere Krebsmedikamenten

Häufigkeit von eingewachsenen Zehennägeln:

Etwa 20 von 100 Personen, die aufgrund von Fußbeschwerden ärztliche Hilfe suchen, haben einen eingewachsenen Zehennagel. Jugendliche und junge Erwachsene sind besonders betroffen, da vermehrtes Schwitzen, sportliche Aktivitäten und hormonelle Veränderungen das Risiko erhöhen. Auch ältere Menschen sind gefährdet, da die Pflege ihrer Füße mit zunehmendem Alter schwieriger wird.

Entwicklung eines eingewachsenen Zehennagels:

Ein eingewachsener Zehennagel verursacht Schmerzen und wird in der Regel frühzeitig bemerkt. Mit rechtzeitiger Selbstbehandlung können Entzündungen in der Regel problemlos abheilen. Bei geschwächtem Immunsystem oder bakterieller Besiedlung der Wunde kann die Entzündung jedoch schwerwiegender werden. In solchen Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden, insbesondere wenn Fieber, Ausbreitung der Entzündung und die Entwicklung einer Phlegmone (tiefe eitrige Entzündung des Gewebes) auftreten.

Vorbeugung von eingewachsenen Zehennägeln:

Die richtige Fußpflege ist entscheidend, um eingewachsene Zehennägel zu verhindern. Hier sind einige Tipps:
– Schneiden Sie die Nägel gerade ab und vermeiden Sie das Abrunden der Ecken.
– Lassen Sie die Nägel lang genug, damit die Ecken auf dem seitlichen Hautrand aufliegen.
– Stellen Sie sicher, dass Ihre Schuhe ausreichend Platz für die Zehen bieten.
– Tragen Sie offene oder atmungsaktive Schuhe, um Schweißbildung zu reduzieren.
Die richtige Pflege der Zehennägel und die Vermeidung von engem Schuhwerk können dazu beitragen, eingewachsene Nägel zu verhindern. Ein eingewachsener Zehennagel ist in der Regel leicht zu erkennen, und Ärzte können die Diagnose oft aufgrund der typischen Symptome stellen. Bei Komplikationen sollten jedoch zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden.

Behandlung von eingewachsenen Zehennägeln und deren Auswirkungen auf den Alltag

Die Behandlung eines eingewachsenen Zehennagels hängt von der Schwere der Beschwerden ab. Hier sind einige Behandlungsoptionen:
– Leichte Entzündung: Bei geringen Schmerzen und einer leichten Entzündung kann ein seifenhaltiges, warmes Fußbad helfen. Anschließend kann die betroffene Stelle mit desinfizierenden oder entzündungshemmenden Tinkturen, Gelen oder Salben behandelt werden. Wichtig ist, den Fuß nach dem Bad gründlich abzutrocknen, Druck auf den Nagel zu vermeiden und keine engen Schuhe sofort anzuziehen.
– Verbandslösungen: Spezielle Verbände oder Nagelspangen können eingesetzt werden, um den Nagel wieder frei wachsen zu lassen. Diese können in einer medizinischen Fußpflegepraxis (Podologie) angelegt werden.
– Arztbesuch: Ein Arztbesuch ist erforderlich, wenn die genannten Behandlungen keine Besserung bringen oder der eingewachsene Nagel eitert und sich stark entzündet hat. In solchen Fällen kann eine Operation notwendig sein, und es gibt verschiedene Verfahren und Techniken, über die man sich ausführlich beraten lassen sollte.
Ein eingewachsener Zehennagel kann den Alltag beeinträchtigen, da die Entzündung Schmerzen beim Stehen und Gehen verursachen kann. Es ist wichtig, den Druck auf den Nagel zu reduzieren, beispielsweise durch das Tragen von offenen Schuhen und weiten Socken. Nachts sollte der Fuß frei liegen, ohne dass die Bettdecke den betroffenen Zeh berührt.
Für Menschen, die aufgrund von Gelenkproblemen Schwierigkeiten haben, ihre Füße zu erreichen, kann die regelmäßige Fuß- und Nagelpflege eine Herausforderung darstellen. In solchen Fällen kann professionelle Unterstützung in Betracht gezogen werden:
– Kosmetische Fußpflege: Wenn die Füße und Nägel gesund sind und keine Risikofaktoren wie Diabetes vorliegen, können kosmetische Fußpflegefachkräfte bei der Pflege helfen, einschließlich des Kürzens der Nägel und der Entfernung von Hornhaut. Die Kosten für diese Dienstleistungen müssen normalerweise selbst getragen werden.
– Medizinische Fußpflege: Bei bestehenden Gesundheitsproblemen, insbesondere im Zusammenhang mit Diabetes, kann eine medizinische Fußpflege durch Podologinnen oder Podologen empfohlen werden. Die Kosten für podologische Behandlungen können unter bestimmten Umständen von der Krankenkasse übernommen werden.

Die richtige Pflege und Aufmerksamkeit für eingewachsene Zehennägel sind entscheidend, um Schmerzen und Komplikationen zu vermeiden. Bei Problemen sollte immer ein Arzt oder eine Fachkraft für Fußpflege konsultiert werden.