Cluster-Kopfschmerzen

Was sind Cluster-Kopfschmerzen?

Cluster-Kopfschmerzen sind äußerst schmerzhafte Kopfschmerzen, die immer einseitig auftreten, meistens im Bereich des Auges oder der Schläfe. Sie sind durch charakteristische Begleitsymptome wie tränende Augen, eine laufende Nase oder ein leicht hängendes Augenlid gekennzeichnet. Cluster-Kopfschmerzen treten phasenweise auf, wobei zwischen den Phasen oft Beschwerdefreiheit besteht. Die genaue Ursache von Cluster-Kopfschmerzen ist unbekannt. Diese Kopfschmerzen gehören zu den primären Kopfschmerzen, zu denen auch Migräne und Spannungskopfschmerzen zählen.

Welche Symptome zeigen sich bei Cluster-Kopfschmerzen?

Cluster-Kopfschmerzen manifestieren sich schnell und verursachen bohrende, stechende oder brennende Schmerzen, normalerweise im Bereich eines Auges. Die Schmerzen sind äußerst intensiv und können sich auch um die Schläfe und die angrenzende Stirn ausbreiten. Begleiterscheinungen sind oft gerötete und tränende Augen, eine laufende oder verstopfte Nase, eine verkleinerte Pupille, Schwitzen an Stirn und Wangen, ein hängendes oder geschwollenes Augenlid sowie Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen und Licht. Während einer Attacke sind Betroffene oft unruhig und bewegen sich, da die Schmerzen bei Bewegung leicht nachlassen. Die Dauer einer Schmerzattacke variiert von 15 Minuten bis zu drei Stunden, und die Schmerzen verschwinden in der Regel so schnell, wie sie aufgetreten sind.

Wodurch werden Cluster-Kopfschmerzen ausgelöst?

Die genauen Ursachen von Cluster-Kopfschmerzen sind nicht bekannt, obwohl überaktive Nervenzellen im Gehirn, die auch den Tag-Nacht-Rhythmus regulieren, als eine mögliche Ursache vermutet werden. Es gibt auch Hinweise auf eine genetische Veranlagung, da Cluster-Kopfschmerzen in einigen Familien gehäuft auftreten. Es wurden jedoch auch bestimmte Auslöser (Trigger) für Schmerzattacken identifiziert. Alkoholische Getränke können bei vielen Betroffenen Cluster-Kopfschmerzen auslösen, ebenso wie Aufenthalte in großen Höhen oder bestimmte Medikamente. Einige Menschen berichten von Gerüchen oder bestimmten Nahrungsmitteln als Auslöser, obwohl dies nicht wissenschaftlich bestätigt ist.

Wie häufig sind Cluster-Kopfschmerzen?

Cluster-Kopfschmerzen sind äußerst selten und betreffen nur etwa einen von 1.000 Menschen. Männer haben dreimal häufiger Cluster-Kopfschmerzen als Frauen, und sie treten oft erstmals zwischen 20 und 40 Jahren auf, können jedoch in jedem Alter auftreten.

Wie verlaufen Cluster-Kopfschmerzen?

Cluster-Kopfschmerzen treten normalerweise phasenweise auf, in sogenannten Clustern oder Episoden, und die Dauer kann von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen reichen. Zwischen diesen Phasen sind die Betroffenen oft längere Zeit beschwerdefrei. Während einer Phase können die Schmerzattacken mehrmals täglich oder alle zwei Tage auftreten, häufig zu bestimmten Uhrzeiten, wie früh am Morgen oder ein bis zwei Stunden nach dem Einschlafen.

Wie kann Cluster-Kopfschmerzen vorgebeugt werden?

Es gibt keine bekannten Mittel, um Cluster-Kopfschmerzen grundsätzlich zu verhindern. Allerdings können Betroffene versuchen, mögliche Auslöser zu identifizieren und diese zu vermeiden. Es kann hilfreich sein, ein Tagebuch zu führen, in dem Einträge zu den Aktivitäten, der Ernährung und den Getränken vor einer Attacke gemacht werden.
Bestimmte Medikamente können dazu beitragen, häufige Attacken von Cluster-Kopfschmerzen zu verhindern. Der am häufigsten verwendete Wirkstoff ist Verapamil, obwohl er in Deutschland nicht offiziell für die Behandlung von Cluster-Kopfschmerzen zugelassen ist und Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen haben kann. Ärzte können Verapamil dennoch im sogenannten Off-Label-Use verschreiben. Lithium und Kortison werden ebenfalls manchmal zur Vorbeugung eingesetzt.

Wie werden Cluster-Kopfschmerzen diagnostiziert?

Die Diagnose von Cluster-Kopfschmerzen erfolgt in der Regel durch ein ausführliches Gespräch (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung durch Ärzte. Während der neurologischen Untersuchung werden Aspekte wie die Wahrnehmung von Berührungen und die Muskelkraft überprüft. Um andere Erkrankungen als Ursache für die Kopfschmerzen auszuschließen, wird oft eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Kopfes durchgeführt.

Wie werden Cluster-Kopfschmerzen behandelt?

Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol sind nicht wirksam gegen akute Cluster-Kopfschmerzen. Eine wirksame Methode zur Schmerzlinderung ist das Einatmen von reinem Sauerstoff mithilfe eines Sauerstoffgeräts und einer Atemmaske, die Mund und Nase abdeckt. Bestimmte Migränemittel aus der Wirkstoffklasse der Triptane können ebenfalls akute Cluster-Kopfschmerzen lindern. Nasensprays oder Spritzen sind schneller wirksam als Tabletten. In einigen Fällen kann ein Krankenhausaufenthalt erforderlich sein.

Wie gestaltet sich der Alltag für Menschen mit Cluster-Kopfschmerzen?

Cluster-Kopfschmerzen werden oft als äußerst belastend beschrieben. Während einer Attacke ist es kaum möglich, sich auf andere Aktivitäten zu konzentrieren, den Alltag zu bewältigen oder am Straßenverkehr teilzunehmen. Beruf und Familienleben werden beeinträchtigt, und Freizeitaktivitäten sind erschwert.
Besonders belastend ist, dass Cluster-Kopfschmerzen oft nachts auftreten und den Schlaf stören können. Viele Betroffene sind sich der Erkrankung nicht bewusst und haben Ängste, lebensbedrohlich erkrankt zu sein. Einige verlieren aufgrund der Schmerzen sogar ihren Lebensmut.
Die Diagnose und das Wissen über wirksame Behandlungen können Erleichterung bringen. Je nach Therapie müssen Betroffene jedoch lernen, mit einer Sauerstoffmaske umzugehen oder sich selbst Medikamente zu verabreichen. Auf der Website gesundheitsinformation.de berichten Menschen mit Cluster-Kopfschmerzen über ihre Erfahrungen.