Broken-Heart-Syndrom

Broken-Heart-Syndrom: Wenn das Herz plötzlich versagt

Erfahren Sie mehr über das Broken-Heart-Syndrom, seine Ursachen und Symptome sowie die Behandlungsmöglichkeiten.

Was ist das Broken-Heart-Syndrom?

Das Broken-Heart-Syndrom, auch als Stress-Kardiomyopathie bekannt, ist eine plötzliche Funktionsstörung des Herzmuskels, bei der die linke Herzkammer betroffen ist. Häufig wird diese Erkrankung durch emotionalen Stress oder seelische Belastungen ausgelöst. Daher trägt sie auch den Beinamen “gebrochenes Herz”. Obwohl die Symptome denen eines Herzinfarkts ähneln, sind die Herzkranzgefäße in der Regel nicht blockiert.

Wer ist betroffen?

Das Broken-Heart-Syndrom tritt vorwiegend bei Frauen nach den Wechseljahren auf. Etwa 90 Prozent der Fälle werden bei dieser Gruppe diagnostiziert. Bei Männern, die an dieser Erkrankung leiden, verläuft sie häufig schwerwiegender.

Symptome des Broken-Heart-Syndroms

Die Symptome des Broken-Heart-Syndroms ähneln denen eines Herzinfarkts und können Brustschmerzen, Atemnot und Ohnmacht umfassen. Einige Patienten entwickeln zusätzlich Herzinsuffizienz, die sich durch Müdigkeit, Erschöpfung und Wassereinlagerungen im Körper äußert.

Ursachen des Broken-Heart-Syndroms

Die Hauptursache für das Broken-Heart-Syndrom sind oft emotionale Belastungen wie der Verlust eines geliebten Menschen, eine Trennung oder traumatische Erlebnisse. Aber auch bestimmte Therapien, Vorerkrankungen und Lebensstilfaktoren können eine Rolle spielen. Hierzu gehören Krebsbehandlungen mit Chemotherapie, Sepsis, Atemwegserkrankungen, psychische Störungen, Rauchen, Alkohol- oder Drogenmissbrauch, erhöhte Blutfettwerte und Hormonveränderungen nach den Wechseljahren bei Frauen.
Die genauen Mechanismen, die zu dieser Herzerkrankung führen, sind noch nicht vollständig erforscht. Es wird angenommen, dass Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin eine schädigende Wirkung auf den Herzmuskel haben können. Zudem könnte der Rückgang des Geschlechtshormons Östrogen nach den Wechseljahren bei Frauen eine Rolle spielen, da Östrogen Schutzfunktionen für das Herz-Kreislauf-System bietet.

Verlauf des Broken-Heart-Syndroms

In den meisten Fällen normalisiert sich die Herzfunktion bei Menschen mit einem Broken-Heart-Syndrom innerhalb weniger Wochen von selbst. Dennoch können gelegentlich Komplikationen auftreten, einige davon können lebensbedrohlich sein. Zu diesen gehören:
1. Herzrhythmusstörungen
2. Kardiogener Schock: Das Herz kann den Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgen.
3. Thromboembolien: Hierbei löst sich ein Blutgerinnsel von der Gefäßwand und gelangt in die Blutbahn. Wenn es den Blutfluss blockiert, kann dies zu einem Schlaganfall führen.
Diese Komplikationen sind der Grund dafür, dass zwischen 1 und 5 Prozent der Menschen mit Broken-Heart-Syndrom im Krankenhaus sterben. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Diagnose des Broken-Heart-Syndroms

Die Diagnose des Broken-Heart-Syndroms erfolgt in der Regel durch Ausschluss anderer möglicher Ursachen. Eine wichtige Untersuchung ist die Koronarangiographie, eine spezielle Form des Röntgens, die zeigt, wie gut die Herzkranzgefäße durchblutet sind. Dadurch kann ein Herzinfarkt ausgeschlossen werden, der ähnliche Symptome verursachen kann.
Zu den weiteren wichtigen Untersuchungen gehören Bluttests, eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) und ein Elektrokardiogramm (EKG). Die Ärzte klären auch, ob Stress oder belastende Ereignisse vorliegen und fragen nach Lebensstilfaktoren wie Ernährungsgewohnheiten und dem Umgang mit Alkohol und Zigaretten.

Behandlung des Broken-Heart-Syndroms

Die meisten Menschen erholen sich spontan vom Broken-Heart-Syndrom, insbesondere bei einem milden Verlauf, bei dem keine Behandlung erforderlich ist. Das Hauptziel der Therapie besteht darin, das Risiko von Komplikationen zu minimieren oder diese rechtzeitig zu behandeln.
Deshalb wird die Herzfunktion bei Personen mit Broken-Heart-Syndrom für mindestens 24 Stunden überwacht, oft mit Hilfe eines Elektrokardiogramms (EKG). Wenn das Risiko für Komplikationen erhöht ist, kann eine längere Überwachung von bis zu 72 Stunden erforderlich sein.
Wenn das Broken-Heart-Syndrom zu Herzinsuffizienz führt, kann diese medikamentös behandelt werden, zum Beispiel mit Betablockern und ACE-Hemmern. Diese Medikamente sollen die Belastung des Herzmuskels reduzieren und die Pumpfunktion verbessern.
Bei schweren Komplikationen, wie einem kardiogenen Schock, ist eine intensive medizinische Behandlung auf der Intensivstation erforderlich. In solchen Fällen können spezielle Maschinen vorübergehend die Sauerstoffversorgung des Körpers übernehmen.

Hinweis: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt nicht die individuelle ärztliche Beratung. Bei Verdacht auf das Broken-Heart-Syndrom sollten Sie dringend ärztlichen Rat einholen, da schnelles Handeln lebenswichtig sein kann.