Blasenentzündung (Zystitis)
Zystitis
Blasenentzündungen, auch als Zystitis bekannt, sind schmerzhaft und unangenehm, insbesondere für Frauen. Sie werden hauptsächlich durch Bakterien verursacht und können jedoch in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden.
Häufigkeit von Blasenentzündungen:
Blasenentzündungen sind bei Frauen weitaus häufiger als bei Männern. Dies liegt daran, dass die Harnröhre bei Frauen kürzer ist, was Bakterien den Weg in die Blase erleichtert. Etwa 10 von 100 Frauen leiden mindestens einmal im Jahr unter einer Blasenentzündung, wobei die Hälfte von ihnen innerhalb eines Jahres erneut erkrankt.
Symptome einer Blasenentzündung:
Typische Symptome einer Blasenentzündung sind:
– Starker und häufiger Harndrang
– Brennende oder stechende Schmerzen beim Wasserlassen
– Plötzlicher Harndrang, jedoch nur geringe Urinmenge
– Trüber und unangenehm riechender Urin
– Gelegentlich Blut im Urin
Ursachen einer Blasenentzündung:
Blasenentzündungen werden hauptsächlich durch Bakterien verursacht, die durch die Harnröhre in die Blase gelangen und dort eine Entzündung der Schleimhaut auslösen.
Risikofaktoren für Blasenentzündungen:
Verschiedene Faktoren können das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen, darunter:
– Geschlechtsverkehr, der das Eindringen von Bakterien begünstigt
– Die Verwendung von Diaphragmen, Spermiziden oder Verhütungscremes, die Blasenentzündungen begünstigen können
– Schwangerschaft
– Das Vorhandensein eines Blasenkatheters
– Urologische Erkrankungen
– Anatomische Veränderungen der Harnwege
– Diabetes mellitus
– Multiple Sklerose
– Eine Vorgeschichte von Blasenentzündungen, insbesondere bei Frauen
– Ein erhöhtes Risiko bei Frauen in den Wechseljahren
Verlauf von Blasenentzündungen:
Blasenentzündungen werden in unkomplizierte und komplizierte Formen unterteilt. Unkomplizierte Blasenentzündungen betreffen nur den unteren Harntrakt (Blase und Harnröhre) und haben keine Risikofaktoren für einen schweren Verlauf. Sie können in der Regel gut behandelt werden und heilen meist ohne Probleme ab.
Komplizierte Blasenentzündungen treten auf, wenn das Risiko für Komplikationen erhöht ist. Dies kann bei Männern, Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, geschädigten Nieren oder anatomischen Veränderungen der Harnwege der Fall sein. Eine komplizierte Blasenentzündung kann auf die Nieren übergreifen und zu einer Nierenbeckenentzündung führen, die ernsthaft ist und sofortige ärztliche Behandlung erfordert.
Vorbeugung von Blasenentzündungen:
Die Vorbeugung von Blasenentzündungen kann eine Herausforderung sein, da sie manchmal ohne erkennbare Ursache auftreten. Frauen, die häufig betroffen sind, sollten darauf achten, was bei ihnen eine Blasenentzündung begünstigen könnte. Wenn mögliche Auslöser nicht vermieden werden können und Blasenentzündungen dennoch häufig auftreten, kann eine vorbeugende Behandlung mit Medikamenten in Betracht gezogen werden. Diese vorbeugenden Medikamente müssen regelmäßig eingenommen werden, können jedoch Nebenwirkungen haben.
Diagnose einer Blasenentzündung:
Ärzte können anhand der Beschwerden und der Krankengeschichte feststellen, ob es sich um eine unkomplizierte oder komplizierte Blasenentzündung handelt. In der Regel kann der Urin in der Arztpraxis mithilfe eines Teststreifens untersucht werden. Bei eindeutigen Symptomen ist eine weitere Untersuchung des Urins normalerweise nicht erforderlich.
In einigen Fällen kann eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) der Nieren und der Harnblase sinnvoll sein, insbesondere bei komplizierten oder wiederkehrenden Blasenentzündungen. Blasenspiegelungen (Zystoskopien) und Röntgenuntersuchungen sind nur selten notwendig, normalerweise bei schweren, wiederkehrenden Blasenentzündungen. Eine Blasenspiegelung beinhaltet das Einführen eines Endoskops mit einer kleinen Kamera am Ende durch die Harnröhre in die Blase, um mögliche Veränderungen an der Blasenwand zu identifizieren.
In den meisten Fällen genügt ein Besuch in der Hausarztpraxis, aber betroffene Personen können sich auch an eine gynäkologische oder urologische Fachpraxis wenden.
Behandlung von Blasenentzündungen:
Bei vielen Frauen ist eine Blasenentzündung zwar unangenehm, aber eine seltene oder einmalige Angelegenheit. In der Regel wirken Antibiotika bei akuten Blasenentzündungen relativ schnell und führen zu einer raschen Genesung. Antibiotika sind jedoch nicht immer notwendig: Unkomplizierte Blasenentzündungen heilen bei 30 bis 50 von 100 Frauen auch ohne Antibiotika innerhalb einer Woche ab. Komplikationen treten normalerweise nicht auf, wenn auf Medikamente verzichtet wird. Betroffene sollten mit ihrem Arzt besprechen, ob Antibiotika erforderlich sind. Komplizierte Blasenentzündungen erfordern jedoch in der Regel eine Antibiotikatherapie.
Bei leichten bis mittelstarken Beschwerden können Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen eine Alternative zu Antibiotika sein. Sie lindern den Schmerz, während der Körper die Infektion bekämpft. Darüber hinaus können einige Hausmittel wie Wärme und ausreichendes Trinken die Beschwerden lindern.
Wann sollte man ärztliche Hilfe suchen?
Bei zusätzlichen Symptomen wie Flankenschmerzen, Fieber, Übelkeit und Erbrechen sollte umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Diese Anzeichen können auf eine Nierenbeckenentzündung hinweisen, die sofort behandelt werden sollte, um mögliche Folgeschäden zu verhindern. Beachten Sie jedoch, dass eine Nierenbeckenentzündung äußerst selten ist.
Die Informationen hier dienen der Aufklärung und Orientierung, ersetzen jedoch nicht den Rat und die Diagnose eines qualifizierten Arztes. Bei Verdacht auf eine Blasenentzündung oder auftretenden Symptomen sollten Sie immer einen Arzt konsultieren, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten.