Akute myeloische Leukämie bei Erwachsenen
Behandlung der akuten myeloischen Leukämie (AML) bei Erwachsenen:
Die akute myeloische Leukämie (AML) ist die häufigste Form akuter Blutkrebserkrankungen bei Erwachsenen. Die Erkrankung entsteht, wenn unreife Vorstufen von Blutzellen im Knochenmark entarten und sich unkontrolliert vermehren, was die normale Blutbildung beeinträchtigt.
Symptome:
Die Symptome einer AML entwickeln sich in der Regel innerhalb weniger Wochen und können sein:
– Schwäche und Müdigkeit aufgrund von Anämie (Mangel an roten Blutzellen)
– Hautblutungen, Nasen- und Zahnfleischbluten aufgrund von Blutplättchenmangel
– Fieber und erhöhte Anfälligkeit für Infektionen aufgrund von niedrigen weißen Blutzellen
Die Leukämiezellen können auch andere Organe beeinflussen und zu Symptomen wie Schwellungen von Leber, Milz oder Lymphknoten führen.
Ursachen und Risikofaktoren:
Die AML entsteht durch Veränderungen im Erbgut der blutbildenden Zellen und ist in der Regel nicht erblich. Risikofaktoren können sein:
– Hohe Strahlendosen, zum Beispiel durch Röntgenstrahlung
– Kontakt mit bestimmten chemischen Substanzen wie Benzolen
– Bestimmte Krebsmedikamente (Zytostatika)
– Rauchen
– Vorerkrankungen wie das myelodysplastische Syndrom (MDS) oder genetische Erkrankungen wie das Down-Syndrom
Verlauf:
AML-Patienten entwickeln schnell Symptome und müssen umgehend behandelt werden. Mit den heutigen Therapieoptionen können etwa zwei von drei Patienten auf die Erstbehandlung ansprechen, und 30 bis 40 Prozent können dauerhaft geheilt werden. Die Heilungschancen hängen vom Alter des Patienten und der Untergruppe der AML ab.
Diagnose:
Die Diagnose erfolgt durch Blutuntersuchungen, Differentialblutbild und Knochenmarkpunktion. Weitere Untersuchungen wie Gerinnungstests, bildgebende Verfahren und Untersuchungen des Nervenwassers können durchgeführt werden.
Behandlung:
Die Behandlung der AML zielt auf Heilung ab und besteht in der Regel aus:
– Intensiver Chemotherapie in verschiedenen Behandlungsphasen
– Manchmal Blutstammzelltransplantation mit fremden Stammzellen
– Bei einigen Patienten zusätzliche zielgerichtete Medikamente
Die Intensität der Therapie hängt von der Untergruppe der AML, dem Rückfallrisiko und dem Gesundheitszustand des Patienten ab.
Rehabilitation:
Die Rehabilitation soll den Patienten helfen, sich zu erholen und mit den Folgen der Behandlung umzugehen. Sie kann Physiotherapie, psychosoziale Unterstützung und Ernährungsberatung umfassen.
Nachsorge:
Die Nachsorge umfasst regelmäßige Arztbesuche, körperliche Untersuchungen und Blutkontrollen, um Rückfälle oder Langzeitfolgen frühzeitig zu erkennen.
Die Informationen hier sind zur allgemeinen Aufklärung gedacht und sollten keinen Arztbesuch ersetzen. Bei Verdacht auf AML sollte immer ein Arzt konsultiert werden.
Leben mit und nach AML:
Das Leben mit und nach einer AML-Erkrankung kann stark verändert sein. Die schnelle Entwicklung der AML und die langen Behandlungsphasen können eine erhebliche Belastung für Patienten und ihre Angehörigen darstellen. Schmerzen, Müdigkeit, körperliche Einschränkungen und die Herausforderungen der intensiven Behandlung können die Lebensqualität beeinträchtigen.
Psychosoziale Unterstützung durch geschulte Fachleute sowie Selbsthilfeorganisationen können bei der Bewältigung der Herausforderungen helfen. Es gibt auch spezialisierte Krebsberatungsstellen und Psychoonkologen, die Unterstützung bieten.
Die Wahl der Behandlung und die Betreuung sollten in erfahrenen Zentren erfolgen, in denen Ärzte verschiedener Fachrichtungen eng zusammenarbeiten und die Zertifizierung für die Behandlung von Leukämiepatienten haben.
Bitte beachten Sie, dass diese Informationen zur allgemeinen Aufklärung dienen und keinen Arztbesuch ersetzen sollten. Bei Verdacht auf AML oder für spezifische Behandlungsdetails ist eine Konsultation bei einem Facharzt erforderlich.