Akute lymphatische Leukämie bei Erwachsenen

Form von Blutkrebs

Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist eine Form von Blutkrebs, bei der unreife weiße Blutzellen, sogenannte Lymphoblasten, im Knochenmark unkontrolliert wachsen und die normale Blutbildung stören. Sie kann verschiedene Organe im Körper beeinträchtigen, einschließlich des Knochenmarks, der Lymphknoten, der Milz und der Leber.

Die Symptome einer ALL können rasch auftreten und umfassen unter anderem:
1. Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
2. Blasse Haut.
3. Haut- und Schleimhautblutungen.
4. Infektionen und Fieber.
5. Geschwollene Lymphknoten.
6. Knochen- und Gelenkschmerzen.
7. Bauchschmerzen.
8. Kopfschmerzen, Sehstörungen und Erbrechen.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome nicht immer auf eine Leukämie hinweisen, aber bei anhaltenden Beschwerden sollte ein Arztbesuch in Erwägung gezogen werden.

Die genauen Ursachen der ALL sind weitgehend unbekannt, obwohl bestimmte Risikofaktoren, wie erbgutschädigende Strahlung, knochenmarkschädigende Substanzen und bestimmte Chemotherapien, das Risiko erhöhen können.

Die Behandlung der ALL hat in der Regel das Ziel, die Leukämiezellen dauerhaft zu beseitigen und die normale Blutbildung wiederherzustellen. Dies wird in der Regel durch eine intensive Chemotherapie erreicht, die in verschiedenen Behandlungsphasen erfolgt und etwa 2,5 Jahre dauert. Die Phasen umfassen eine Vorphasentherapie, gefolgt von einer Induktionstherapie, bei der das Ziel ist, die Leukämiezellen zurückzudrängen und eine Remission zu erreichen.

In einigen Fällen kann auch eine Blutstammzelltransplantation in Betracht gezogen werden. Da Leukämiezellen das Gehirn und das Rückenmark befallen können, werden diese Bereiche ebenfalls gezielt behandelt.

Nach der Behandlung ist eine regelmäßige Nachsorge wichtig, um Rückfälle oder mögliche Spätfolgen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Es ist zu beachten, dass die Informationen in diesem Artikel einen Arztbesuch nicht ersetzen sollten und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden dürfen. Ein erfahrener Onkologe ist der beste Ansprechpartner für die Diagnose und Behandlung einer akuten lymphatischen Leukämie.

Die Behandlung einer akuten lymphatischen Leukämie (ALL) erfolgt in verschiedenen Phasen, um das Ziel der Heilung zu erreichen:
1. Vorphasentherapie: Die Behandlung beginnt mit einer milden Chemotherapie, die die Leukämiezellen schrittweise in den ersten Tagen dezimiert.
2. Induktionstherapie: Anschließend folgt eine intensive Chemotherapie, deren Ziel es ist, die Leukämiezellen zurückzudrängen und eine komplette Remission zu erreichen, was bedeutet, dass keine Leukämiezellen im Blut mehr nachweisbar sind.
3. Konsolidierungstherapie: Diese Phase zielt darauf ab, eine dauerhafte Remission zu erreichen. Hierbei kann auch eine allogene Blutstammzelltransplantation in Erwägung gezogen werden, insbesondere bei Patienten mit einem hohen Rückfallrisiko.
4. Erhaltungschemotherapie: Patienten, bei denen keine Transplantation durchgeführt wird, erhalten nach der Konsolidierung eine mildere Form der Chemotherapie, die in der Regel ambulant durchgeführt werden kann.
5. Weitere Therapien: Neben der Chemotherapie kann es notwendig sein, das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) zu behandeln, da Leukämiezellen auch dort auftreten können. Dies erfolgt durch die Injektion von Chemotherapeutika direkt in das Nervenwasser. Bei großen Tumoren im Brustmittelraum oder im Rahmen einer Hochdosistherapie im Vorfeld einer Blutstammzelltransplantation kann auch eine Strahlentherapie eingesetzt werden. In einigen Fällen werden zielgerichtete Medikamente zusätzlich zur Chemotherapie verwendet.

Die Behandlung der ALL kann mit schwerwiegenden Nebenwirkungen einhergehen, daher ist eine unterstützende (supportive) Therapie ein wichtiger Bestandteil. Diese Maßnahmen sollen die Nebenwirkungen der Behandlung vorbeugen oder mildern.

Nach Abschluss der intensiven Therapie kann eine medizinische Rehabilitation (Reha) in Betracht gezogen werden, um den Patienten bei der Rückkehr in den Alltag zu unterstützen. Die Inhalte der Reha richten sich nach der individuellen Krankheitsgeschichte und den vorliegenden Einschränkungen und können Physiotherapie, psychosoziale Beratung, Ernährungsberatung und andere Maßnahmen umfassen.

Die Nachsorge ist wichtig, um Rückfälle oder Spätfolgen der Behandlung frühzeitig zu erkennen. Sie beinhaltet regelmäßige Untersuchungen und Gespräche mit dem Arzt sowie Kontrolluntersuchungen von Blut und Knochenmark.

Das Leben mit einer akuten lymphatischen Leukämie kann eine erhebliche Herausforderung sein, da die Behandlung belastend sein kann und verschiedene Beschwerden auftreten können. Eine psychosoziale Unterstützung ist oft notwendig, und Selbsthilfeorganisationen können wertvolle Unterstützung bieten.

Die Behandlung der ALL erfordert die Zusammenarbeit erfahrener Ärzte verschiedener Fachrichtungen, und es ist wichtig, sich an spezialisierte Zentren zu wenden, die Erfahrung in der Behandlung dieser Erkrankung haben. Die deutsche ALL-Studiengruppe GMALL ist eine wichtige Anlaufstelle für die Diagnose und Therapie der ALL.

Bitte beachten Sie, dass die Informationen in diesem Artikel einen Arztbesuch nicht ersetzen sollten und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden dürfen. Ein erfahrener Onkologe ist der beste Ansprechpartner für die Diagnose und Behandlung einer akuten lymphatischen Leukämie.