Akne inversa

Was ist Akne inversa?

Akne inversa, auch als Hidradenitis suppurativa bekannt, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die schmerzhafte Knötchen, Pusteln und Abszesse verursacht. Sie betrifft vor allem die Bereiche unter den Achseln, in den Leisten sowie im Anal- und Genitalbereich. Diese entzündeten Hautstellen können sehr schmerzhaft sein und dazu neigen, zu nässen. Die genauen Ursachen dieser Erkrankung sind noch nicht vollständig verstanden.

Symptome von Akne inversa

Die Symptome von Akne inversa sind vielfältig und umfassen:
– Mitesser und Pusteln
– Tiefsitzende Knötchen von einem halben bis zwei Zentimetern Durchmesser
– Bildung von Zysten, also Hohlräumen im Gewebe
– Abgekapselte Eiteransammlungen (Abszesse)
– Gangartige Hohlräume (Fisteln)
– Später können Narben entstehen
Die entzündeten Hautstellen sind oft äußerst schmerzhaft und können über längere Zeit bestehen. Sie neigen dazu, Eiter und unangenehm riechende Flüssigkeiten abzusondern, insbesondere wenn Druck auf sie ausgeübt wird oder sie aufgehen. Diese Entzündungen treten hauptsächlich in den Achsel- und Leistenregionen sowie im Anal- und Genitalbereich auf. Sie können jedoch auch in anderen Körperbereichen, wie dem Gesäß oder am Oberkörper, auftreten.

Ursachen von Akne inversa

Die genauen Ursachen von Akne inversa sind bislang nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen können:
1. Erbliche Veranlagung: Etwa 40 Prozent der Menschen mit Akne inversa haben bereits familiäre Vorgeschichte dieser Erkrankung. Bestimmte Gene könnten dazu beitragen.
2. Einfluss von Hormonen: Da mehr Frauen als Männer von Akne inversa betroffen sind und die Erkrankung zwischen Pubertät und Menopause auftritt, wird angenommen, dass Hormone eine Rolle spielen könnten.
3. Gestörtes Immunsystem: Störungen des Immunsystems werden ebenfalls als möglicher Auslöser vermutet.
Es ist wichtig zu betonen, dass Akne inversa weder durch mangelnde Hygiene verursacht wird noch ansteckend ist.

Risikofaktoren und Häufigkeit

Das Risiko für Akne inversa scheint bei Kindern höher zu sein, wenn bereits ein Elternteil die Erkrankung hatte, was auf eine familiäre Veranlagung hindeutet. Schätzungsweise sind weltweit bis zu 4 Prozent der Menschen von Akne inversa betroffen. Diese Erkrankung entwickelt sich in der Regel zwischen dem 11. und 50. Lebensjahr und tritt bei Frauen etwa dreimal häufiger auf als bei Männern.

Spätfolgen von Akne inversa

Akne inversa kann sowohl körperliche als auch seelische Spätfolgen haben, insbesondere wenn sie nicht frühzeitig behandelt wird. Die Hautveränderungen und Verletzungen können zu chronischen Schmerzen und einer eingeschränkten Beweglichkeit führen. Es können auch Blutarmut (Anämie), erhöhte Eiweißwerte im Blut und Gelenkerkrankungen auftreten.
Langfristig kann Akne inversa das Risiko für eine bestimmte Form von weißem Hautkrebs leicht erhöhen, obwohl dies sehr selten vorkommt. Die chronischen Schmerzen, der unangenehme Geruch und das Erscheinungsbild der Haut können die Lebensqualität stark beeinträchtigen und zu seelischen Folgen wie Depressionen führen, insbesondere bei schweren Fällen. Es ist daher wichtig, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Wie wird eine Akne inversa diagnostiziert?

Die Diagnose von Akne inversa kann herausfordernd sein, da sie im Anfangsstadium oft mit anderen Erkrankungen verwechselt wird, was dazu führt, dass die Diagnose häufig Jahre dauert. Es gibt keine speziellen Tests oder Untersuchungsmethoden, die eine definitive Diagnose ermöglichen. Daher ist eine ausführliche Anamnese und eine gründliche Untersuchung der Haut entscheidend.
Während des ärztlichen Gesprächs wird Folgendes erfragt:
1. Dauer der Beschwerden: Der Arzt möchte wissen, seit wann die Beschwerden bestehen und ob sie in Intervallen auftreten, verschwinden und dann wiederkehren.
2. Familiäre Vorgeschichte: Es wird ermittelt, ob Akne inversa in der Familie vorkommt, da dies auf eine genetische Veranlagung hinweisen könnte.
Anschließend erfolgt die körperliche Untersuchung der betroffenen Hautstellen. Dabei wird geprüft, wie die Entzündungen aussehen, ob sie tief liegen, schmerzhaft sind und ob Narbenbildung vorliegt.
Je nach Erscheinungsbild der Hautveränderungen wird die Akne inversa in drei Stadien eingeteilt:
1. Stadium 1 (mild): Einzelne Abszesse ohne Fistelgänge und Narbenbildung.
2. Stadium 2 (mittelschwer): Ein oder mehrere wiederkehrende Abszesse mit Fistelgängen und Narbenbildung.
3. Stadium 3 (schwer): Ineinander übergehende Abszesse mit mehreren Fistelgängen und Narbenbildung, großflächiger Befall einer Hautregion.
Wichtig zu beachten ist, dass die anfangs entstehenden Hautveränderungen von Akne inversa oft mit Furunkeln verwechselt werden. Im Gegensatz zu Furunkeln sind Akne-inversa-Knötchen jedoch tieferliegend und brechen nicht über der Haut auf, sondern darunter.

Wie lässt sich eine Akne inversa behandeln?

Akne inversa ist zwar nicht heilbar, aber es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Beschwerden zu lindern, die Abstände zwischen den Schüben zu verlängern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Die Wahl der Behandlung hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Hier sind einige mögliche Behandlungsoptionen:
– Schmerzmittel: Zur Behandlung von Schmerzen werden Salben oder Tabletten eingesetzt.
– Antibakterielle und antientzündliche Medikamente: Diese werden vor allem bei milden und mittelschweren Verläufen verwendet, um Entzündungen zu reduzieren.
– Hormontherapie: Bei Frauen kann eine Hormontherapie, beispielsweise mit einer Antibabypille, in Erwägung gezogen werden.
– Operative Entfernung: In einigen Fällen ist eine operative Entfernung der entzündeten Stellen notwendig.
– Lasertherapie: Eine Lasertherapie kann ebenfalls zur Behandlung eingesetzt werden.
– Kombinationstherapie: Oft werden verschiedene Behandlungsmethoden kombiniert, um bessere Ergebnisse zu erzielen.

Leben mit Akne inversa im Alltag

Für Menschen mit Akne inversa ist es ratsam, auf eine gesunde Ernährung und ein normales Körpergewicht zu achten. Rauchen sollte vermieden werden. Das Tragen lockerer und hautfreundlicher Kleidung kann Hautreizungen verhindern.
Obwohl die Erkrankung nicht auf mangelnde Hygiene zurückzuführen ist, könnte die Verwendung einer desinfizierenden antiseptischen Waschlotion für besonders gefährdete Körperpartien sinnvoll sein.
Da Akne inversa die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann, ist psychologische Unterstützung eine wichtige Option, um Begleiterkrankungen wie Depressionen vorzubeugen. Menschen, die sich durch die Erkrankung oft niedergeschlagen fühlen, sollten in Betracht ziehen, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen oder sich in einer Selbsthilfegruppe mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Beachten Sie jedoch, dass die Informationen in diesem Artikel einen Arztbesuch nicht ersetzen können und nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden sollten.