Akne inversa

Akne Inversa (Hidradenitis Suppurativa): Ursachen, Symptome und Behandlung

Akne inversa, auch als Hidradenitis suppurativa bekannt, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die schmerzhafte Knötchen, Pusteln, Abszesse und großflächige Hautschäden verursachen kann. Diese Erkrankung betrifft in erster Linie Bereiche wie die Achseln, Leisten, den Anal- und Genitalbereich. Sie ist oft sehr belastend, und die genauen Ursachen bleiben unklar.

Was ist Akne inversa?

Akne inversa, oder Hidradenitis suppurativa, ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Haarfollikel, den Strukturen, die die Haarwurzel umgeben. Diese Erkrankung führt dazu, dass Haarfollikel sich entzünden und wiederholt zu schmerzhaften Knötchen, Abszessen und Hohlräumen unter der Haut, sogenannten Fistelgängen, führen. Dies kann zu erheblichen Hautschäden und Narbenbildung führen. Neben den physischen Beschwerden kann Akne inversa auch psychische Belastungen verursachen, und betroffene Personen ziehen sich möglicherweise aus ihrem sozialen Umfeld zurück oder entwickeln Depressionen.

Symptome von Akne inversa

Die Symptome von Akne inversa sind vielfältig und umfassen:
– Mitesser und Pusteln
– Tiefe Knötchen von 0,5 bis 2 Zentimetern Durchmesser
– Zysten (Hohlräume im Gewebe)
– Abgekapselte Eiteransammlungen (Abszesse)
– Gangartige Hohlräume (Fisteln)
– Später Narbenbildung
Diese entzündeten Hautstellen sind oft sehr schmerzhaft und können über längere Zeiträume bestehen. In einigen Fällen sondert die Haut Eiter und eine unangenehm riechende Flüssigkeit ab, wenn Druck auf die betroffenen Stellen ausgeübt wird oder wenn sie aufplatzen.

Ursachen von Akne inversa

Die genauen Ursachen von Akne inversa sind bisher nicht bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen können, darunter:
– Erbliche Veranlagung: Etwa 40 Prozent der Menschen mit Akne inversa haben familiäre Vorgeschichte der Erkrankung, was auf eine genetische Veranlagung hinweisen könnte.
– Einfluss von Hormonen: Da mehr Frauen als Männer von Akne inversa betroffen sind und die Erkrankung oft zwischen der Pubertät und der Menopause auftritt, wird angenommen, dass hormonelle Veränderungen eine Rolle spielen könnten.
– Gestörtes Immunsystem: Störungen des Immunsystems werden ebenfalls als mögliche Auslöser vermutet.
Es gibt keine Hinweise darauf, dass Bakterien die Ursache von Akne inversa sind.

Risikofaktoren für Akne inversa

Das Risiko für Akne inversa scheint bei Kindern erhöht zu sein, wenn ein Elternteil bereits an der Erkrankung gelitten hat, was auf eine familiäre Veranlagung hindeutet.

Häufigkeit von Akne inversa

Schätzungen zufolge leiden weltweit bis zu 4 Prozent der Bevölkerung an Akne inversa. Diese Erkrankung entwickelt sich in der Regel zwischen dem 11. und 50. Lebensjahr und tritt bei Frauen etwa dreimal häufiger auf als bei Männern.

Mögliche Spätfolgen

Akne inversa kann langfristige körperliche und seelische Spätfolgen haben, insbesondere wenn sie nicht frühzeitig behandelt wird. Dazu gehören chronische Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Blutarmut, erhöhte Bluteiweißwerte, Gelenkerkrankungen und selten eine erhöhte Anfälligkeit für bestimmte Formen von weißem Hautkrebs.
Die chronischen Schmerzen, der unangenehme Geruch und das Erscheinungsbild der Haut können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und zu seelischen Problemen wie Depressionen führen.

Diagnose von Akne inversa

Die Diagnose von Akne inversa kann aufgrund ihrer Anfangssymptome oft viele Jahre dauern, da sie häufig mit anderen Erkrankungen verwechselt wird. Es gibt keine spezifischen Tests oder Untersuchungsmethoden zur eindeutigen Diagnose. Stattdessen ist ein ausführliches ärztliches Gespräch und eine gründliche Untersuchung der Haut entscheidend.
Im Gespräch mit dem Hautarzt werden Informationen über die Dauer der Beschwerden, das Auftreten von Schmerzen, eventuelle familiäre Vorbelastungen und weitere relevante Faktoren erfragt. Anschließend erfolgt die klinische Untersuchung der betroffenen Hautstellen, um das Ausmaß der Entzündung, Schmerzhaftigkeit und Narbenbildung zu beurteilen.
Die Akne inversa wird in drei Stadien eingeteilt, je nach Erscheinungsbild:
– Stadium 1 (mild): Einzelne Abszesse ohne Fistelgänge und Narbenbildung.
– Stadium 2 (mittelschwer): Ein oder mehrere wiederkehrende Abszesse mit Fistelgängen und Narbenbildung.
– Stadium 3 (schwer): Ineinander übergehende Abszesse mit mehreren Fistelgängen und Narbenbildung, großflächiger Befall einer Hautregion.
Es ist wichtig zu beachten, dass die anfangs entstehenden Hautveränderungen von Akne inversa oft mit Furunkeln verwechselt werden. Im Gegensatz zu Furunkeln sind die Knötchen bei Akne inversa tieferliegend und brechen nicht über der Haut auf, sondern darunter.

Behandlung von Akne inversa

Akne inversa kann zwar nicht geheilt werden, aber es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, um die Beschwerden zu lindern und den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen. Die Art der Behandlung hängt von der Schwere der Erkrankung ab.
– Schmerzbehandlung: Zur Schmerzlinderung werden Schmerzmittel in Form von Salben oder Tabletten eingesetzt.
– Antibakterielle und antientzündliche Behandlung: Bei milden und mittelschweren Verläufen können antibakteriell und antientzündlich wirkende Salben oder Tabletten verwendet werden.
– Hormontherapie: Bei Frauen kann eine Hormontherapie, wie die Einnahme einer Antibabypille, in Erwägung gezogen werden.
– Operative Entfernung: In einigen Fällen ist die operative Entfernung der entzündeten Stellen notwendig.
– Weitere Behandlungsmöglichkeiten: Eine Lasertherapie und die Kombination verschiedener Behandlungsmethoden sind ebenfalls Optionen.

Lebensführung bei Akne inversa

Menschen mit Akne inversa können durch eine gesunde Ernährung, das Beibehalten eines normalen Körpergewichts und das Vermeiden des Rauchens dazu beitragen, die Beschwerden zu reduzieren. Das Tragen von lockeren und hautfreundlichen Kleidungsstücken kann Hautreizungen vorbeugen.
Obwohl Akne inversa nicht auf mangelnde Körperhygiene zurückzuführen ist, kann die Verwendung von desinfizierend wirkenden antiseptischen Waschlotionen für gefährdete Körperpartien hilfreich sein.
Die Erkrankung kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, daher ist eine psychologische Unterstützung wichtig. Menschen, die unter starken Schmerzen leiden oder sich aufgrund ihrer Haut schämen, sollten die Möglichkeit in Betracht ziehen, psychotherapeutische Hilfe zu suchen oder sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen.
Informationen zu Psychotherapien und zur Suche nach einem Therapieplatz finden Sie auf gesundheitsinformation.de.