Medikamentenallergie
Medikamentenallergie – was ist das?
Eine Medikamentenallergie tritt auf, wenn das Immunsystem eines Menschen auf bestimmte Bestandteile eines Arzneimittels überempfindlich reagiert. Dies kann dazu führen, dass Betroffene Schwierigkeiten haben, geeignete Ersatzmedikamente zu finden, und manchmal ist das Ersatzmedikament weniger wirksam. Eine Medikamentenallergie kann nicht nur akute Beschwerden verursachen, sondern auch die Behandlung einer Erkrankung verzögern.
Welche Symptome gibt es bei Medikamentenallergien?
Die Symptome einer Medikamentenallergie treten in der Regel innerhalb einer Stunde nach der Einnahme auf. Dies wird als Sofortreaktion bezeichnet. Es gibt jedoch auch Fälle von Medikamentenallergien, bei denen die Reaktion erst später auftritt, manchmal sogar nach mehreren Stunden, Tagen oder Wochen (Spätreaktion).
Die Symptome einer Sofortreaktion können sein:
– Gerötete und überwärmte Haut
– Fleckiger Hautausschlag
– Juckreiz
– Geschwollene Schleimhäute
– Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme)
– Bildung von Quaddeln (Nesselsucht)
Spätreaktionen können Hautausschläge und Fieber verursachen. In schweren Fällen, wie einem anaphylaktischen Schock, können Atemnot, Bewusstseinsstörungen und Kreislaufstillstand auftreten. Manchmal zeigen sich auch starke Gesichtsschwellungen, großflächiges Ablösen der Haut oder Organschäden.
Menschen mit einer Medikamentenallergie können Unverträglichkeiten in ihrem Notfalldatensatz auf der elektronischen Gesundheitskarte speichern, um im Notfall eine optimale medizinische Versorgung zu gewährleisten.
Was kann eine Medikamentenallergie auslösen?
Die häufigsten Auslöser von Medikamentenallergien sind:
– Antibiotika, insbesondere Penicillin
– Schmerz- und Rheumamedikamente
– Kontrastmittel für Röntgenaufnahmen
– Lokalanästhetika und andere Narkosemittel
– Krebsmedikamente
– Epilepsiemedikamente
– Blutdrucksenkende ACE-Hemmer
– Psychopharmaka wie Antidepressiva oder Neuroleptika
– Zusatzstoffe in Arzneimitteln
Allergische Reaktionen auf Medikamente hängen auch von der Art der Anwendung ab. Medikamente, die gespritzt, infundiert oder auf die Haut aufgetragen werden, verursachen häufiger allergische Reaktionen als solche, die oral eingenommen werden. Das Infundieren über die Vene birgt das höchste Risiko schwerer allergischer Reaktionen.
Wie wird eine Medikamentenallergie festgestellt?
Eine Medikamentenallergie kann nicht immer allein anhand der Symptome diagnostiziert werden, da die Symptome mit anderen Nebenwirkungen oder Krankheitssymptomen verwechselt werden können. Bei Verdacht auf eine Medikamentenallergie stellt der Arzt zunächst einige Fragen, um Informationen über die Einnahme der Medikamente zu sammeln, einschließlich Dosierung und Zeitpunkt. Diese Informationen sind besonders wichtig, wenn der Patient viele verschiedene Medikamente einnimmt. Tests werden durchgeführt, um herauszufinden, welche Medikamente oder Wirkstoffe die Allergie auslösen. Die Diagnose kann jedoch komplex sein.
Wie wird eine Medikamentenallergie behandelt?
Eine Medikamentenallergie kann oft vermieden werden, indem das auslösende Medikament nicht mehr eingenommen wird. Es gibt jedoch keine Heilung für eine Medikamentenallergie, obwohl antiallergische Medikamente wie Antihistaminika oder Kortison zur Linderung akuter allergischer Reaktionen eingesetzt werden können. Bei schweren Reaktionen werden manchmal Adrenalinspritzen verabreicht.
Patienten, die wissen, auf welche Medikamente sie allergisch reagieren, können häufig auf Alternativen zurückgreifen. Bei bestimmten Erkrankungen kann jedoch kein Ersatzmedikament gefunden werden, und es kann notwendig sein, das allergieauslösende Medikament unter ärztlicher Aufsicht niedrig dosiert einzunehmen, um eine Toleranz zu entwickeln. Dies birgt jedoch Risiken und wird vor allem bei schweren Erkrankungen wie Krebs oder schweren Infektionen in Betracht gezogen.
Warum ist es wichtig, Medikamentenallergien sorgfältig abzuklären?
Es ist von entscheidender Bedeutung, Medikamentenallergien sorgfältig abzuklären, da nicht jede körperliche Reaktion auf ein Arzneimittel tatsächlich eine Allergie darstellt. Zum Beispiel kann die Einnahme eines Antibiotikums zu einem Hautausschlag führen, der nicht zwangsläufig auf eine allergische Reaktion hinweist. Es gibt zahlreiche Fälle, in denen Menschen fälschlicherweise glauben, gegen ein bestimmtes Medikament allergisch zu sein.
Ein häufiges Beispiel ist die vermeintliche Penicillinallergie. Viele Menschen glauben, sie oder ihre Kinder seien gegen Penicillin allergisch, obwohl ein Allergietest dies häufig nicht bestätigt. Solche Fehlannahmen können zu erheblichen Problemen führen. Wenn jemand beispielsweise aufgrund einer vermuteten Penicillinallergie nicht mit diesem Antibiotikum behandelt wird, sondern ein Breitbandantibiotikum erhält, das gegen viele verschiedene Erreger wirkt, besteht das Risiko einer Resistenzentwicklung bei den Keimen. Daher ist es von großer Bedeutung, vermutete Medikamentenallergien so genau wie möglich abzuklären.
Was sollte ich noch wissen?
Weitere Informationen zum Thema Medikamentenallergie finden Sie auch auf der Website http://allergieinformationsdienst.de .
Es ist wichtig, bei Verdacht auf eine Medikamentenallergie medizinischen Rat einzuholen und sich nicht auf Selbstvermutungen zu verlassen, um eine angemessene Behandlung sicherzustelle