Diabetes Typ 1

Was ist ein Diabetes mellitus?

Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, die sich auf viele Bereiche des Körpers auswirkt. Es gibt zwei Hauptarten: Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes.
Bei Typ-1-Diabetes kann die Bauchspeicheldrüse kein oder nur sehr wenig Insulin produzieren, während bei Typ-2-Diabetes der Körper Insulin nicht ausreichend nutzen kann.
Insulin, ein Hormon, wird über das Blut transportiert und reguliert wichtige Körperfunktionen, insbesondere die Verwertung von Nahrung.

Welche Anzeichen deuten auf einen Diabetes Typ 1 hin?

Typ-1-Diabetes ist durch dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte gekennzeichnet. Zu Beginn der Erkrankung sind diese Symptome nicht immer offensichtlich, aber typische Anzeichen sind:
– Vermehrter Harndrang
– Starker Durst
– Müdigkeit und Antriebslosigkeit
– Übelkeit
– Schwindel
In schweren Fällen kann ein diabetisches Koma auftreten, was Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit verursacht.

Welche Ursachen gibt es für einen Diabetes Typ 1?

Typ-1-Diabetes wird fast immer durch eine Immunreaktion verursacht. Das bedeutet, dass das eigene Immunsystem die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse angreift, die Insulin produzieren. Diese Zellen werden mit der Zeit so stark geschädigt, dass sie kaum oder gar kein Insulin mehr produzieren können.
In einigen Familien tritt Typ-1-Diabetes häufiger auf, was auf eine genetische Veranlagung hinweist. Andere Risikofaktoren wie bestimmte Infektionen oder Umweltfaktoren können ebenfalls eine Rolle spielen, sind jedoch nicht vollständig verstanden.

Wie häufig ist ein Diabetes Typ 1?

In Deutschland leben etwa 200.000 Menschen mit Typ-1-Diabetes, darunter rund 30.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre. Etwa 2 von 10.000 Kindern erkranken jedes Jahr neu an Typ-1-Diabetes.

Wie verläuft ein Diabetes Typ 1?

Typ-1-Diabetes tritt in der Regel im Kindes- und Jugendalter oder im frühen Erwachsenenalter auf, weshalb er auch als jugendlicher (juveniler) Diabetes bekannt ist. Er ist bei älteren Menschen selten.
Ohne adäquate Behandlung können unbehandelte Typ-1-Diabetes rasch Probleme verursachen, darunter übermäßiger Durst, häufiger Harndrang und extreme Müdigkeit. Die Verabreichung von Insulin kann diese Symptome jedoch schnell lindern.
Mögliche Komplikationen Wenn Typ-1-Diabetes nicht ausreichend behandelt wird und der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist, können die Blutgefäße geschädigt werden. Dies kann zu Sehproblemen, Nervenschäden und Nierenproblemen führen. Schädigungen an größeren Blutgefäßen erhöhen auch das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen.
Diabetesbedingte Nervenschäden und Durchblutungsstörungen können auch dazu führen, dass kleine Wunden nicht bemerkt und schlecht heilen. Unbehandelt kann dies zu einem diabetischen Fußsyndrom führen.

Wie wird ein Diabetes Typ 1 diagnostiziert?

Die Diagnose eines Typ-1-Diabetes erfolgt durch die Messung des Blutzuckergehalts im Laufe des Tages. Dies beinhaltet die Untersuchung des Blutzuckers vor der ersten Mahlzeit und mehrmals während des Tages.
Darüber hinaus wird im Labor der HbA1c-Wert im Blut gemessen, der den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten 2 bis 3 Monate widerspiegelt.

Wie behandelt man einen Diabetes Typ 1?

Menschen mit Typ-1-Diabetes müssen ihren Blutzucker mehrmals täglich kontrollieren und regelmäßig Insulin verabreichen, entweder durch Injektionen oder eine Insulinpumpe.
Die Insulintherapie ersetzt das fehlende Insulin im Körper und hilft, den Blutzucker zu senken. Es ist wichtig, die richtige Menge an Insulin zu verwenden, um Hypoglykämie (zu niedriger Blutzucker) oder Hyperglykämie (zu hoher Blutzucker) zu vermeiden.
Die Therapie kann verschiedene Formen von Insulin und Behandlungskonzepten umfassen, einschließlich Insulinpumpen und kontinuierlicher Glukosemessung.
Die Höhe des Blutzuckerspiegels hängt nicht nur von der Insulindosis ab, sondern auch von der Ernährung, körperlicher Aktivität, Tageszeit, anderen Medikamenten und hormonellen Veränderungen.

Wie gestaltet sich der Alltag mit einem Diabetes Typ 1?

Obwohl Diabetes Typ 1 nicht heilbar ist, lässt sich das Leben mit der Erkrankung in der Regel weitgehend normal gestalten.
Früher mussten Menschen mit Diabetes strenge Zeitpläne für Insulininjektionen, Mahlzeiten und körperliche Aktivitäten einhalten. Diese Vorschriften sind heute deutlich flexibler.
Die Diabetesbehandlung erfordert jedoch immer noch Disziplin und Sorgfalt. Ein bewusster Umgang mit der Erkrankung ist entscheidend, um langfristige Gesundheitskomplikationen zu vermeiden.
Die Einhaltung der Therapie kann für einige Menschen eine Herausforderung darstellen, aber sie ist unerlässlich, um eine gute Gesundheit aufrechtzuerhalten. Es ist auch wichtig, neben der Kontrolle des Blutzuckerspiegels auch den Blutdruck zu überwachen und gegebenenfalls zusätzliche Medikamente zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen einzunehmen.
Mehr Informationen zur Verwendung von Insulinpumpen, Pens und Spritzen finden Sie auf gesundheitsinformation.de.