Asthma
Was ist Asthma?
Asthma ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, bei der es zu einer vorübergehenden oder dauerhaften Verengung der Atemwege kommt. Dies führt zu typischen Symptomen wie pfeifendem Atem, Husten und Atemnot. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Asthma gut behandelbar ist und sich nicht zwangsläufig verschlechtert. Mit einer angemessenen Behandlung, einschließlich Medikamenten und unterstützenden Maßnahmen wie regelmäßiger körperlicher Bewegung, ist es oft möglich, ein weitgehend beschwerdefreies Leben zu führen. Menschen mit Asthma lernen im Laufe der Zeit, wie sie ihre Symptome unter Kontrolle halten können und wie sie Asthmaanfällen vorbeugen können.
Welche Symptome treten bei Asthma auf?
Die Symptome von Asthma können je nach Alter variieren. Bei Kindern sind oft nur Husten und leichte Atemgeräusche zu hören, während Jugendliche und Erwachsene zusätzlich folgende Symptome aufweisen können:
– Atemnot, häufig in Form von Anfällen
– Kurzatmigkeit bei körperlicher Belastung
– Hörbares Atemgeräusch (Giemen, Pfeifen, Brummen)
– Druckgefühl in der Brust
– Husten und/oder Reizhusten
Asthmaanfälle treten typischerweise in Schüben auf und können von leichter Atemnot bis hin zu schwerwiegender Atemnot reichen. Oft erleben Menschen mit Asthma auch nächtliche Anfälle, was zu Tagesmüdigkeit und Erschöpfung führen kann.
Welche Ursachen hat Asthma?
Asthma kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Es gibt eine genetische Veranlagung, da Asthma in einigen Familien häufiger vorkommt als in anderen. Einige Faktoren, die zur Entstehung von Asthma beitragen können, sind:
– Vorhandensein von Neurodermitis, Heuschnupfen oder anderen allergischen Erkrankungen in der Familie
– Geringes Geburtsgewicht
– Geschlecht (Asthma tritt bei Jungen häufiger auf als bei Mädchen)
– Rauchende Eltern
Asthma entwickelt sich, weil das Immunsystem empfindlich auf bestimmte Reize reagiert, die als “Trigger” fungieren. Diese Reize führen zu einer übermäßigen Reaktion des Immunsystems und beeinflussen die Atemwege. Es ist wichtig zu beachten, dass es zwei Hauptformen von Asthma gibt: allergisches Asthma (extrinsisches Asthma), bei dem äußere Einflüsse wie Pollen, Tierhaare oder Rauch eine Rolle spielen, und nicht-allergisches Asthma (intrinsisches Asthma), das durch interne Faktoren wie Infektionen oder Stress ausgelöst werden kann.
Wie häufig kommt Asthma vor?
In Deutschland leiden etwa 10 Prozent der Kinder und 5 Prozent der Erwachsenen an Asthma. Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten, wird jedoch häufig bereits im Kindes- oder Jugendalter diagnostiziert. Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern.
Wie verläuft die Erkrankung?
Der Verlauf von Asthma kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Einige Menschen, die als Kinder an Asthma litten, können im Erwachsenenalter kaum noch Symptome haben und ein weitgehend normales Leben führen. Bei anderen bleibt Asthma konstant oder verschlimmert sich im Laufe der Zeit. Eine rechtzeitige Behandlung und der Umgang mit Auslösern spielen eine entscheidende Rolle im Verlauf der Krankheit. Es ist wichtig, die Medikamente regelmäßig einzunehmen und unterstützende Maßnahmen wie körperliche Bewegung und Atemtechniken zu nutzen, um die Kontrolle über die Erkrankung zu behalten. Asthma tritt oft bei Menschen auf, die bereits andere allergische Probleme wie Heuschnupfen, allergische Bindehautentzündung oder Neurodermitis hatten. Die Asthmasymptome können saisonal variieren und in manchen Phasen fast verschwinden.
Wie wird Asthma diagnostiziert?
Die Diagnose von Asthma erfordert eine umfassende Untersuchung und verschiedene Tests, da Atembeschwerden auch durch andere Erkrankungen verursacht werden können. Die wichtigsten Schritte zur Diagnose sind:
– Ein ausführliches Gespräch (Anamnese): In diesem Gespräch befragt die Ärztin oder der Arzt den Patienten zu seiner Krankengeschichte, dem Lebensumfeld und den genauen Beschwerden.
– Körperliche Untersuchung: Neben einer allgemeinen Untersuchung des Gesundheitszustands wird die Funktion der Lunge, des Herzens und des Kreislaufsystems überprüft.
– Lungenfunktionstests: Hierbei werden Tests wie die Peak-Flow-Messung und/oder Spirometrie durchgeführt, um die Leistungsfähigkeit der Lunge zu überprüfen. Das Peak-Flow-Meter misst die Geschwindigkeit des Luftstroms beim Ausatmen, während die Spirometrie die Menge der ein- und ausgeatmeten Luft misst.
– Bei unklaren Ergebnissen können weitere Untersuchungen der Atemwege oder Allergietests erforderlich sein.
Die genaue Diagnose und die Unterscheidung zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma können oft komplex sein und erfordern die Expertise einer Fachärztin oder eines Facharztes für Lungenheilkunde (Pneumologie).
Wie wird Asthma behandelt?
Die Behandlung von Asthma zielt in erster Linie darauf ab, die Häufigkeit und Schwere der Symptome zu reduzieren, um ein möglichst normales Leben zu ermöglichen. Es gibt effektive Medikamente mit wenigen Nebenwirkungen, die dazu beitragen, Asthma langfristig zu kontrollieren und Anfälle zu verhindern. Diese Medikamente sollten in Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt eingenommen werden.
Es gibt zwei Hauptgruppen von Medikamenten zur Asthmabehandlung:
1. Schnell wirkende Bedarfsmedikamente (Reliever): Diese Medikamente werden eingenommen, wenn akute Symptome auftreten, um die Atemwege schnell zu öffnen und Atemnot zu lindern.
2. Lang wirkende Dauermedikamente (Controller): Diese Medikamente werden regelmäßig eingenommen, um die ständig entzündeten Atemwege zu beruhigen und Asthmaanfällen vorzubeugen.
Es ist auch wichtig, potenzielle Auslöser von Asthmaanfällen zu vermeiden, obwohl dies im Alltag nicht immer einfach ist. Ein gutes Verständnis der eigenen Asthmaauslöser, wie beispielsweise Tierhaare, Hausstaub oder kalte Luft, ist hilfreich. Die korrekte Anwendung von Medikamenten und unterstützende Maßnahmen wie körperliche Bewegung und Atemtechniken sind ebenfalls entscheidend, um die Symptome unter Kontrolle zu halten.
Wie gestaltet sich der Alltag mit Asthma?
Asthma kann sich auf verschiedene Lebensbereiche auswirken. Asthmaanfälle, insbesondere nachts, können zu Müdigkeit und Konzentrationsschwäche tagsüber führen. Die körperliche Fitness kann ebenfalls beeinträchtigt sein.
Die Bewältigung einer chronischen Erkrankung wie Asthma erfordert Zeit und Anpassung. Es ist wichtig, sich über die Erkrankung zu informieren und das eigene Management zu verbessern. Dies gilt auch für Angehörige. Je mehr Wissen vorhanden ist, desto besser können alle Beteiligten sich unterstützen und kritische Situationen vermeiden.
Asthma-Schulungen, die von Lungenfachärzten und einigen Rehakliniken angeboten werden, können dabei helfen, ein Experte im Umgang mit der Erkrankung zu werden. Diese Schulungen vermitteln Informationen zur Krankheit, zur Früherkennung von Asthmaanfällen, zur Vermeidung von Auslösern und zum richtigen Verhalten im Notfall.
Selbsthilfegruppen sind eine weitere Ressource, in der sich Menschen mit Asthma und ihre Angehörigen regelmäßig treffen, um Erfahrungen auszutauschen und einander zu unterstützen. Hier können wertvolle Tipps und Informationen geteilt werden.